Die Kollegin und ich sitzen in der Kantine und unterhalten uns über Männer, während wir geschmackfreies Hackfleisch durch unsere Soßen schieben.
„Rufst du täglich an, bist du anstrengend. Rufst du nicht täglich an, fragen sie: ‚Vermisst du mich etwa nicht?‘ Hast Du Grips im Hirn, machst du ihnen Angst. Hast du keinen Grips, reicht’s immerhin fürs F/icken. Hast du eine eigene Meinung, bist du rechthaberisch. Hast du keine eigene Meinung, bist du langweilig. Kommst du ihnen zu nah, denken sie, du bist eine Klette, willst ihre Junggesellenbude umdekorieren und ihnen im Anschluss fünf Blagen anhängen – gegen Gebühr. Drehst du dein eigenes Ding, weil du keine Klette sein willst, bist du zu selbstbewusst, zu unkontrollierbar und emotional keine Investition wert. Und reden tun sie über all das sowieso nie.
Männer unter 30 kannst du vergessen“, beendet die Kollegin ihre Überlegungen und führt dabei ein fades Frikadellenfragment über ihren Teller spazieren. „Die verhalten sich völlig bizzar.“
„Und über 30?“
„Da“, sagt sie und legt resolut die Gabel beiseite, „verfestigen sich diese Verhaltensweisen. Und werden in linearer Abhängigkeit zu den Lebensjahren immer stärker. Zusätzlich zum beginnenden Starrsinn und einsetzender Alterssichtigkeit.“
Dann ist ja alles wunderbar. Man muss es nur wissen.
Kommentare
59 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Ich kann mich nicht entsinnen wann ich das letzte mal eine derart aufgeschlossene und optimistische Sichtweise auf uns Männer gelesen habe. Scheint die Kollegin ist ein Topf die noch keinen passenden Deckel gefunden hat.
Ein Schnellkochtopf, sag‘ ich Ihnen. Emotional. Aber liebenswert dabei.
Schnellkochtopf? Heißt das, der Deckel fliegt in hohem Bogen weg, wenn er nicht mit der Zwinge angeschraubt wird?
Oi oi oi…
Ist doch dasselbe wie Frauen: Entweder bist Du Macho, oder Softie. beides nicht gewollt. :P
Und was machen wir jetzt?
[…] Nessys Kollegin hat raus, wie Männer funktionieren. […]
So oder so ähnlich hätte ich es auch formuliert, wenn ich es gekonnt hätte. Obwohl verheiratet mit allem Pipapo ändern sich die grundsätzlichen Dinge wohl nie: Wie man´s macht, macht man´s (oder frau) verkehrt. :o)
Liebe Grüße,
Michaela (bislang zumeist stille Mitleserin)
Immer sofort alles richtig zu machen, wäre zu unaufregend. Thrill muss sein.
Auch wenn Michaela wohl eine Ausnahme bildet — ich habe immer den Eindruck, die Frauen, die am lautesten über „die Männer“ schimpfen, sind die, die einfach keinen abkriegen oder aber immer Pech haben und an Arschlöcher und Pappnasen geraten.
Denn natürlich gibt es Arschlöcher unter uns Männern. Unter Euch Frauen übrigens auch. Und Pappnasen in jeder denkbaren Form. Aber viele von uns (und Euch) sind ganz normale Menschen mit Macken und Fehlern, aber gutem Willen und Verständnis im Herzen, finden uns zu Paaren zusammen und leben in Frieden miteinander, ohne viel darüber zu reden (außer miteinander natürlich).
Die Kollegin meinte übrigens ergänzend, sie habe Studien gelesen, nach denen Frauen ab 30 in der Lage seien, ihre Muster zu durchbrechen, bei Männer werde hingegen alles nur verkrusteter.
Wahrscheinlich kennt jeder jemanden, der diese Annahme widerlegt, und zusätzlich jemanden, der sie stützt.
Deine Kollegein hat das gut beobachtet ;-)
Ich sehe das ähnlich…aber….was wäre das leben OHNE Männer?..ach..ich liebe sie alle;-)
Lg Sweetkoffie
Ohne Männer wäre manchmal nicht die schlechteste Option. Ohne die anderen Frauen aber auch. Welch eine schlimme Vorstellung, wenn es nur Frauen auf der Welt gäbe.
na ja. Um den Frauen gerecht zu werden, muß man als Mann eben beides (und mehr) sein: Macho UND Softie. Es kommt aber auf die Situation an, WANN Man(n) was ist. Und man muß es wirklich sein, nicht nur spielen.
Problematisch ist dabei nur, daß Frau nicht erkennen läßt welche situationsbedingte Rolle gerade erwartet wird. :-O
Vorschläge? Vielleicht ein Schild, das situationsbedingt hinter dem Kopf von Frauen hochklappt?
Das ist ja (wenn man in Platitüden und Verallgemeinerungen verfallen will) ja ohnehin ein verbreitetes Problem: Frauen beklagen zwar, Männer würden nicht „darüber“ (egal was) reden, aber selber reden sie auch nicht darüber — sie glauben, sie tun es, aber in Wahrheit sondern sie nur kryptischer Andeutungen ab und erwarten, daß ihr Partner aus dem völlig unverständlichen Wust an Äußerungen die wahre Bedeutung extrahieren kann.
Klassisches Beispiel: Er und sie sind im Auto in den Urlaub unterwegs, er fährt (klassische Rollenverteilung). Sie muß mal. Anstatt zu sagen „Halte bitte man an, ich muß mal“, sagt sie „Schatz, brauchst Du nicht mal eine Pause?“ Er überlegt, sagt „Nein, ich denke, eine Stunde kann ich noch fahren“ und wundert sich, warum sie daraufhin ungemütlich wird.
Wenn Sie aber doch die eigentliche Aussage kennen, warum halten Sie dann nicht einfach?
Nur Spaß.
Ich tue das ja auch — langer Erfahrung mit derselben Frau sei dank. Und natürlich der Tatsache geschuldet, daß ich tatsächlich mit meiner Frau rede. :-)
Es wäre natürlich besser, die Frauen dazu zu erziehen, einfach zu sagen, was sie wollen, anstatt immer drumrumzuschwafeln. Aber das ist ein langer und mühseliger Prozeß, und auch wenn es Erfolge gibt, sind die doch hart umkämpft.
Währenddessen versucht Ihre Frau wahrscheinlich, Sie dazu zu erziehen, endlich mal die Zwischentöne Ihrer Aussagen zu erkennen. Ein langer und mühseliger Prozeß, und auch wenn es Erfolge gibt, hat sie sie doch hart umkämpft.
Ja, natürlich. So funktioniert Partnerschaft halt … jeder macht Abstriche von seinen Maximalforderungen, und am Ende trifft man sich irgendwo in der Mitte. :-)
[…] das so ist, wird hier kurz geschildert. Ich bin ja mittlerweile der Meinung, dass man nicht nur die Männer, sondern […]
Es liegt natürlich immer an den Männern. Wie auch sonst. Wenn man nicht schwimmen kann, liegt es ja auch immer an der Badehose….
Nee, am Bademeister. Ist doch klar.
Ist ja schließlich auch ein Mann.
Ebent.
Ich würde Ihrer Kollegin eine Therapie empfehlen. So eine ähnlich, wie man das bei Angst vor Spinnen macht.
Spricht der alte Lateiner da nicht auch von „Homophobie“?
Androphobie. Beide Teile griechisch.
Vielen Dank für den Hinweis. Ich bin in sachen Fremdsprachen nur sehr stümperhaft unterwegs.
Homophobie = Abneigung gegen Homosexuelle.
Aber „Homo“ steht im Lateinischen auch für „Mann“, oder?
Homo = Mensch (auch „Mann“, aber eher „Mensch“)
Mann = vir (sprich „wirr“, womit wir fast schon wieder beim Thema des Beitrags sind)
und ich dachte VIR sei latein und nicht griechisch… so im Sinne von vir illustris ….
ich war offensichtlich beim letzten Kommentar verwirrt. ich nehme alles zurück und behaupte das gegenteil…
huiuiui, da HAT aber jemand mal nen satten männerfrust. die sichtweise kenne ich aus dem umfeld auch, sie so nett beschrieben zu lesen, macht aber deutlich mehr spaß, als sich das gejammere anzuhören.
aber es ist nun mal nicht leicht, das passende deckelchen zu finden und ich habe auch nicht mehr das erste ;-) der trend geht wohl zuj zweit- und drittdeckelchen!
liebe grüße, katerwolf
Ganz eindeutig. Im Gegensatz zu Zeiten, in denen erste Deckelchen traditionell bis ans Lebensende am Start waren, hat sich die Lebenserwartung um knapp 80 Prozent erhöht. Diese Zeit muss man auch irgendwie rumkriegen.
Hallo!! Hier lesen junge Frauen mit. Nehmt denen doch nicht alle Illusionen… Hilfe!
Es ist niemals zu früh, junge Mädchen mit der Weisheit
hysterischererfahrener Frauen zu konfrontieren.Dann entnehme ich dem, dass Männer im Alter von exakt 30 Jahren durchaus verwertbar sind?
Das fragen Sie natürlich ganz allgemein. Unabhängig von dem Bekannten, der zufällig grad 30 geworden ist und Sie morgens im Spiegel grüßt.
Tja, NOBODY is perfect
P.S: My name is NOBODY :-)
//*beugt sich runter
//*tiefer
//*tiefer
Verdammt lang, der Bart.
Wunderbar!
Klar ist es nicht immer leicht.
Aber manchmal tut es einfach auch nur gut auf das ganze Chaos zu schauen sich darüber kaputt zu lachen.
Der Rest ergibt sich ja dann doch von selbst.
…Sagt eine optimistische junge Frau ;)
Ja nee.
Soap Opera ist immer super.
Für die Zuschauer.
Der Igel sprach zur Igelin: ,,Du weißt nicht, wie verliebt ich bin! Ich liebe Dich, wie nichts so.“ Dann drückte er sie fest an sich, worauf sie schrie: ,,Auch ich liebe Dich, doch lass das sein, du stichst so!“ Heinz Erhardt
Ist doch ganz passend, oder ?
//*verkneift sich Prollspruch zum Thema „Stachel“
Den Spruch hätte ich aber ganz gerne gehört (gelesen).
:-)
Überlege gerade, ob Sie, die Kollegin und ich etwa mit den gleichen Männern Sex hatten? *grübel*
Zumindest was mich und die Kollegin angeht, kann ich behaupten: Mit den Männer, mit denen sie verkehrte, verkehrte ich nicht. Umgekehrt habe ich Hoffnung, Gewissheit hat man da ja nie.
Nun ja, ich gehöre zu den Exemplaren über 30 *hüstel*
Ich gebe zu, meine Meinung zu Frauen ist gefestigt und ich ziehe diejenigen vor, die wissen, was und wohin sie wollen und dies auch ohne mich schaffen würden. Lediglich würde es mit mir mehr Spaß machen. Oder so.
Auf jeden Fall erlebe ich seit einiger Zeit, dass ich scheinbar mit steigendem Alter und wachsender Gelassenheit immer attraktiver werde und maßlos angegraben werde. Was allerdings, wenn ich es recht überlege, auch daran liegen könnte, dass ich lauthals publiziere, bereits „jenseits von Gut und Böse“ zu sein. Ich sehe dann nach dieser Verlautbarung plötzlich seltsames Leuchten in den Augen der holden Weiblichkeit um die 30 …
Ich denke nicht, dass das die Sonne ist …. usw.
Was ich sagen wollte … öh …. ich hab´s vergessen. Aber egal, war nett hier. Wie immer :)
Dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen.
so kann’s gehen. und ehe man sich’s versieht, isses schon gelaufen.
Das geht manchmal noch schneller, als es angefangen hat.
Oh der Kommentarthread ist wirklich unterhaltend! Also ich finde Männer toll und trotzdem klappt es nie ;)
hey, wenn frau – mann immer verstehen würde, wär`s ja total langweilig & wir könnten gar nicht über unsere „besseren“ Hälften lästern, oder?? ;-))
LG Sibylle
//*überlegt
//*und überlegt
//*und überlegt
Ich antworte jetzt mal als Mann:
„soso…hm…jaja.“
Amen. :d
oh nein. habs grad erst gelesen.es stimmt, und wenn man es so geballt liest, verschwindet jegliche romantisierung zur verdrängung der wahrheit… ahhh!!
Glaubt man Kirk Douglas, beginnt Romantik erst mit 80.
Es heißt ja nicht DER Romantik, sondern DIE Romantik.