Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Broterwerb | Heute Morgen fuhr ich über den Rhein und hatte einen spannenden Termin. Auf der Fahrt hörte ich Bukahara.

Auf dem Rückweg telefonierte ich mit meinem Webworker Christian. Es gab noch ein paar Nacharbeiten an Website und Blog: Social-Media-Gedöns, Teaserbild-Auswahl und andere Details.

In weiten zeitlichen Abständen, nicht reproduzierbar, taucht auf meiner Job-Website eine Fehlermeldung auf. Sie sagt: „Diese Verbindung ist nicht sicher“, und es steht etwas von „vg.wewoma.de“ darin – einer Testseite, die schon seit 2017 nicht mehr existiert. Wir haben, während ich von Lank-Latum bis Bochum-Hamme fuhr, Möglichkeiten durchgequatscht, woher dieses Phänomen kommen könnte. Doch wir sind ratlos. Bitte Feedback an mich, falls Ihnen das begegnet – am besten mit der Info, was Sie wie angeklickt haben.


#diwodo | Im November ist in Dortmund wieder Digitale Woche, das Digitalfestival der Region. Dann gibt es eine Woche lang mehr als 100 Veranstaltungen zu Digitalisierung, Innovation, Chancen, Möglichkeiten. 80 Veranstalter beteiligen sich am Wissensaustausch. Ich bin eine davon.

Vom Termin jenseits des Rheins fuhr ich in die Dortmunder Innenstadt. Dort fand das letzte Netzwerktreffen statt, in dem wir von Kai und Maike von der Wirtschaftsförderung Infos bekamen.

Kai Bünseler und Maike Kranaster vor dem Roll-up der Digitalen Woche. Beide fröhlich lachend.
Kai Bünseler und Maike Kranaster haben gute Laune.

Falls Sie den Eindruck haben, dass die Dortmunder Wirtschaftsförderung gut drauf ist: Jo! Sie macht wirklich einen guten Job, ist freundlich und nahbar und überhaupt echt knorke.

Wir Veranstalter konnten uns das gedruckte Heft mit dem Programm mitnehmen. Das werde ich an meine Kunden verteilen. Gibt’s auch online.

Meine Veranstaltung findet am Dienstag, 5. November, um 18 Uhr statt. Sie heißt „Kultur frisst Strategie – Digitalisierung ist mehr als Technik“. Ein Vortrag über Unternehmenskultur und die Fähigkeiten, Neues zu bewältigen.

Eintritt ist frei. Es gibt Getränke und ein paar Snacks. Ich erzähle, was es braucht, um als Unternehmen (und als Mensch) offen und veränderungsbereit zu sein und wie wir am besten mit Unsicherheit umgehen. Dazu gibt’s Praktisches aus meinem Erfahrungsschatz. Kommen Sie zahlreich!

Anmeldung einfach und formlos per Mail an vg (at) vanessagiese.de.


Gedanken | Danach erledigte ich Besorgungen in der Innenstadt, fuhr in den Supermarkt, kaufte Pflaumenkuchenzutaten und anderes Zeug, fuhr nach Hause, stellte eine Maschine Wäsche an, erwärmte mir Glückscurry, fegte durch die Wohnung, buk Kuchen und dachte: Wäre ich ein deutscher Durchschnittsmann, hätte das bestimmt alles meine Frau erledigt.

So aber nahm ich gegen 21 Uhr den Kuchen aus dem Ofen:

Blech Pflaumenkuchen, noch warm.

Pflaumenkuchen aus meiner Rührschüssel nur mit Quark-Öl-Teig.


Gelesen und gesehen | Nicholas Williams hat an drei Waldorfschulen unterrichtet. Inzwischen hat er sich von der Philosophie abgewandt. Die SWR-Reportage „Waldorf global“ hat sich Waldorfschulen auf der ganzen Welt angeschaut.

Angeguckt und rumgespielt | Zeit online hat alle Reden aus 70 Jahren Bundestag semantisch analysiert und grafisch analysierbar gemacht. Man kann Stichwörter eingeben und bekommt angezeigt, wann zwischen 1949 und 2019 über das Stichwort gesprochen wurde. Im Jahr 2009 gab es zum Beispiel einen Peak beim Stichwort „Pizza“. Digitalisierung taucht erst seit 2018 als Thema auf, was einigermaßen erschreckend ist. “ Migrationshintergrund“ ist erst seit 2006 ein Thema; auch über „Einwanderung“ wurde – abgesehen von zwei Peaks – bis vor Kurzem kaum diskutiert, was vor dem Hintergrund der deutschen Wirtschaftsgeschichte überraschend ist, aber auch Einiges erklärt.

Gelesen | Taxifahrer meldet Zusammenstoß mit „großem Hamster“

Kuchen | In den nächsten Tagen habe ich zu tun:

Ein Eimer Pflaumen. Ein Eimer Äpfel.

Weil ich nichts Anderes kann als Kuchen, werde ich in Kürze wohl den ganzen Tiefkühler voller Kuchen haben. Gäste werden auf Monate hinaus nur Apfel- und Pflaumenkuchen bekommen.


John Williams | Am Abend war ich auf dem Dortmunder Friedensplatz: Cityring-Konzert der Dortmunder Philharmoniker.

Beleuchteter Friedensplatz in der Abenddäummerung. Rechts das Rathaus in Grün und Rot, voraus die Bühne.

Es gab Fillmusik von John Williams: Star Wars, Hook, Der weiße Hai, Harry Potter, E.T. und Schindlers Liste, moderiert von Sabin Tambrea, der am Ende der Gala mit einer Blume zu einem Violinisten ging: seinem Vater. Die beiden umarmten sich innig und waren sichtlich gerührt, gemeinsam auf der Bühne zu stehen.

Großartiger Tagesabschluss.


Gefreut | Twitter-Thread: Unzufriedene Meerestiere

Nicht gefreut | Twitter Thread: Zwölf Fakten zu Vermögen und Ungleichheit in Deutschland

Gefreut | In Hanau sammeln die Menschen Lego, um mobile Lego-Rampen für Menschen im Rollstuhl, im Kinderwagen und mit Gehbehinderung zu bauen. So sehen die Rampen dann aus.

Saisonende | Am kommenden Wochenende endet die Freibadsaison. Ich schwamm heute drei Kilometer. Es war wohl der letzte Schwumm des Jahres unter freiem Himmel.

Freibad aus der Ferne

Wehmut.


Ernte | Kartoffeln und Kürbis sind fertig. Ich verarbeitete einen Teil der Ernte zu Glückscurry.

Vier Bilder: Eimer mit Kartoffeln, ein Kürbis, köchelndes Essen, fertiges Essen in einer Schale.

Kartoffeln und Kürbis in Würfel schneiden. In der Pfanne andünsten. Falls gewünscht, Garnelen dazugeben (oder Tofu oder gebratenes Fleisch). Eine Dose Kokosmilch mit zwei Teelöffeln Currypaste, Zitronensaft und etwas braunem Zucker verrühren, aufkochen. Alles zusammen nochmal zehn Minuten köcheln lassen. Fertig.


Nachtrag zur Woche | Eine Botschaft an Hotelbesitzer: Manche Hotelzimmer haben die Angewohnheit, dass die Badezimmertür nicht offen stehen bleibt. Das ist bei der üblichen Größe eines Hotelbadezimmers misslich, besonders nach dem Duschen.

Diese Woche wurde ich erfinderisch. Ziel: Badezimmertür offen halten. Vorhandenes Werkzeug: begrenzt. Ich fühlte mich wie einer dieser Zoo-Affen, die mit einem Stock nach Ameisen angeln müssen.

Badezimmertür: An der Türklinge zwei miteinander verhakte Kleiderbügel, die zur Timmertür gehen und die Badtür aufhalten.

Immerhin der Beweis, das mein IQ mindestens auf Schimpansenniveau liegt.


Gelesen | Meine Kindheit als Schiffertochter

Gelesen | Die Stadt Heilbronn hat eine alte Bahnbrache verwandelt [€] und macht damit Einiges richtig.

Renovazia | Herr Fischer und ich haben das Kännchenblog neu angestrichen und ein bisschen beigespachtelt. Die letzte Renovierung fand 2013 statt. Sechs Jahre sind im Internet eine lange Zeit – da brauchte es einen Refresh.

Die Farbigkeit ist nun näher an meiner Jobwebsite. Ich erzähle hier viel Berufliches – was mich beschäftigt, was ich tue und denke. Deshalb ist die Verknüpfung nun optisch enger.

Gleichwohl gibt’s hier auch weiterhin völlig Irrelevantes, sogar in der Hauptsache. Also alles wie immer, nur anders bunt.


Genussmittel | Als Untermauerung der Irrelevanz sehen Sie nachfolgend einen Apfelkuchen mit Vanillepudding.

Apfelkuchen mit Vanillepudding

Den buk ich letztens aus Vattas Apfelernte. Es ist ein ausgesprochen köstlicher Kuchen mit Mürbeteig, viel Pudding und ein paar Äpfeln. Man verknete dazu:

125 Gramm Butter
80 Gramm Zucker
1-2 Eigelb
150 Gramm Mehl

Den Teig in eine Springform drücken. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und den Teig zehn Minuten vorbacken.

Dann zwei Packungen Puddingpulver ohne Kochen gemäß Packungsanweisung anrühren. Dazu braucht man einen Liter Milch. Den Pudding danach auf den vorgebackenen Teig geben. Bei mir bleibt dabei immer ein Schälchen Pudding für den Eigenbedarf übrig.

Äpfel schälen, in Viertel schneiden und auf dem Rücken einritzen. Mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden, und auf den Kuchen legen. Etwas braunen Zucker drüberstreuen. Wer will, kann ein paar Butterflocken dazugeben.

Dann nochmal 40 Minuten bei 180 Grad weiterbacken.


Dinge erklären und Leute unterhalten | Ich habe einen Beitrag über meine Expedition nach Berlin geschrieben.

Vanessa auf der Bühne, im Vordergrund Köpfe von Menschen.
(Foto: Berlin Partner/photothek.de)

Ich erzähle darin die Inhalte meiner Keynote nach: Warum Spiele uns so anfixen, wie ich Teams entwickle, welche Fragen ich dabei stelle und welche zwei Modelle mir helfen, über Rollen und Persönlichkeiten nachzudenken.

Als Entschädigung für die fehlende Tonspur, die fehlenden Gifs und fehlenden Anekdoten aus meinem Arbeitsalltag gibt es hübsche Bilder von einer Dachterrasse in Berlin-Mitte. Solche zum Beispiel:

Leinwand mit einer Grafik im Spiele-Style. Text: "Berliner Unternehmenswalk 2019", "Level up". Es ist dunkel, Lichter brennen.
(Foto: Berlin Partner/photothek.de)

Geld für Journalismus | Franziska Bluhm schreibt in ihrem Newsletter darüber, dass Menschen kaum Geld für Journalismus ausgeben wollen, höchstens fünf Euro im Monat.

Ich bezweifle das. Denn ich gebe niemals Geld nur für Journalismus, also für eine funktionale Arbeitsbeschreibung aus. Sondern ich gebe Geld für einen Nutzen aus, der eines meiner Bedürfnisse stillt.

Beispiel: Ich kaufe Apple-Produkte, weil ich damit eine IT-Infrastruktur habe, die zuverlässig funktioniert, die mich möglichst wenig ärgert und in der die Devices nahtlos zusammenwirken. Ich gebe Geld dafür aus, dass die Geräte eine gute Usability haben, schnell hochfahren, robust sind und ich beim Kunden, bei Präsentationen und in Seminaren keine peinlichen IT-Momente erlebe. Ich gebe also kein Geld für das schlichte „Was“ aus (Laptop, Smartphone), sondern für das „Warum“: Weil die Produkte mir Freiheit ermöglichen und meine zeitlichen und emotionalen Ressourcen schonen.

Ebenso gebe ich kein Geld für Journalismus aus. Ich habe ein Digitalabo der Zeit, der New York Times und spende an Correctiv. Ich gebe Geld dafür aus, Dinge zu verstehen. Ich kaufe mir den Nutzen, Orientierung zu bekommen und mich wiederzufinden in einer komplexen Welt. Ich bezahle dafür, intelligent unterhalten zu werden. Ich spende für die Kontrolle von Politik und Wirtschaft, für Demokratie und Meinungsfreiheit. Und: Ich zahle den genannten Organisationen Geld, weil ich diesen Nutzen einfach und komfortabel von ihnen bekomme – weil mir Texte in einer App vorgelesen werden oder weil zwei Menschen mir Informationen in einem Podcast vermitteln, launig und im Dialog. Dafür gebe ich Geld aus. Nicht für die funktionale Dienstleistung „Journalismus“.

Bedauerlichweise haben viele ehemalige Verlagshäuser immer noch nicht verstanden, dass nicht bloße Informationen ihr Produkt sind, sondern dass sie ein eigenes Produkt kreieren müssen; dasss sie Nutzen schaffen und ein Bedürfnis befriedigen müssen; dass sie sich positionieren müssen – mit einer Haltung, in einem Segment, für eine Gruppe.

Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Beitrag von Thomas Knüwer.


Hoch die Hände | Nach zwei Tagen und Nächten in Berlin, zwei Nächten und einem Tag in Wuppertal, 1200 Kilometern auf Schiene und Straße, zu wenig Schlaf und einem Kännchenblogrelaunch freue ich mich auf einen ereignislosen Samstag und einen schönen Sonntag in Dortmund.

Broterwerb | Der gestrige Morgen startete mit der Generalprobe für den Abend. Ich erzählte Wotan Wilke Möhring meine Keynote zu Spielprinzipien und Teamführung.

Laptop auf dem Bett, im Hintergrund an der Wand Wotan Wilke Moehring

Er gab nur sehr subtil Feedback, wirkte aber auch nicht unzufrieden.

Zum Mittagessen traf ich mich mit Holger Frohloff. Holger ist Experte für Softwarequalität und genauso wie ich als Freiberufler unterwegs. Wir kennen uns schon länger von Twitter, und das war nun eine gute Gelegenheit, sich mal zu treffen.

Holger unterstützt in der Webentwicklung, on the job, und macht Code besser. Es geht um Funktionalität und Sicherheitslücken, aber auch darum, wie das Team zusammenarbeitet. Er stellt die Beziehung zwischen Softwarearchitektur und Organisation her. Spannende Sache; wir hatten ein sehr kurzweiliges Mahl.

Am späten Nachmittag ging ich zur Veranstaltungslocation. Wir checkten die Technik und trafen letzte Absprachen.

Dekorierte Dachterrasse, darüber blauer Himmel mit ein paar Wiolken, eine Leinwand

Von der Veranstaltung, dem Berliner Unternehmenstalk, und der Keynote selbst gibt es bald noch einen Beitrag auf meiner beruflichen Website.

Der Abend war ziemlich super, nicht nur wegen der tollen Location, sondern wegen der ganzen Atmosphäre. Ich mag die Berliner einfach. Es war alles sehr familiär und freundlich.

***

Heimreise | Heute reiste ich heim. Es war eindeutig ein Ringelshirttag: Die Sonne schien, und ich hatte gute Laune.

Im Spiegel

Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und war äußerst entspannt. Ich arbeitete und führte ein sehr nettes Gespräch mit einem Mitreisenden, der ebenfalls auf einer Veranstaltung in Berlin gewesen war.

In Dortmund nutzte ich die Zeit, kaufte auf dem Heimweg noch Kontaktlinsenreiniger in der Hood, ging zum See und aß ein Spaghettieis.

Phoenixsee

Im Anschluss wollte ich mit dem Bus nach Hause fahren. Doch es gab keinen Bus. Die Baustelle, an der der Bus bislang mittels Ersatzhaltestellen vorbeifuhr, wurde verlegt. Es gab keine Ersatzhaltestellen, keine Buslinie und keine Hoffnung, und so zerrte ich meinen Koffer und meinen Rucksack drei Kilometer nach Hause.

Dabei ist mir aufgefallen, dass Zufußgehen in meiner Stadt nicht wirklich vorgesehen ist, schon gar nicht, dass man dabei etwas zieht oder schiebt. Die Bürgersteige sind marode. Überall gibt es Baustellen, die optimal für den Autoverkehr abgesichert sind, aber als Fußgängerin ist es ein Spießrutenlauf, noch dazu mit Koffer. Ich hatte gar nicht mal so gute Laune danach.

Zu Hause packte ich meine Sachen um, schlief eine Stunde und fuhr zum anderen Kunden die A1 runter, mit dem ich morgen im Workshop bin.

Broterwerb | Mit der Bahn nach Berlin gefahren, mit alternativer Wagenreihung, aber sonst mit allem Komfort: pünktlich, im Ruhebereich mit tatsächlicher Ruhe, mit freundlichen Mitreisenden, angenehm klimatisiert.

Ich verbrachte die Zugfahrt mit Noise-Cancelling-Kopfhörern und Musik, von Ska-Punk bis Klassik, und entspannte hervorragend.

Eine Stunde vor meinem Termin erreichte ich Reinickendorf. So mag ich das: Noch genug Zeit, um einen Kaffee zu trinken, sich die Korrespondenz nochmal anzusehen und ein bisschen nachzudenken.

Auf dem Weg gab es Futter fürs Handballerinnenherz:

Dann hatte ich ein rundherum großartiges Akquisegespräch mit sympathischen Menschen an einem schönen Ort. Zu drei Frauen saßen wir zusammen und haben gemeinsam erzählt und erdacht – das war sehr prima. Ich hoffe, es kommt zur Zusammenarbeit.

Nach dem Termin stolperte ich in Alt-Reinickendorf über einen Waffelladen und war sofort sehr aufgeregt. Geheimwaffel!

Waffel mit Vanilleeis. Darüber der Schriftzug "Geheimwaffel".

7,5 von 10 Punkte auf der Internationalen Waffelskala: Geschmack in Ordnung, angenehm wenig süß. Allerdings bekommen runde Waffeln per se Punktabzug, und bei der Fluffigkeit war Luft nach oben (im Wortsinne).

***

Landtagswahl | So langsam werde ich sauer. Es dauert stets sehr lange, bis ich richtig sauer werde; wenn es dann aber soweit ist, bin ich es mit Inbrunst und harter Leidenschaft. Was die ganze AfD-Thematik angeht, bin ich inzwischen sehr, sehr sauer.

Ich habe es satt, dass wir so verständnisvoll sind. Dass wir hinterfragen und ergründen, sachlich und emotional, von vorne und von hinten und von der Seite, mit schräg gelegtem Kopf und interessiert vorgebeugt, warum die Menschen AfD wählen. Wir sollten damit aufhören. Nazis wählen Nazis, weil sie Nazis sind. Weil sie verdammte Rassisten sind. Weil sie es wollen. Weil sie ausgrenzen, weil sie vereinfachen, weil sie Modernisierung, Aufklärung und Komplexität ablehnen, weil sie hassen. Weil sie Täter sind und nicht, weil sie Opfer sind.

Es gibt keine tolerierbare Begründung, Nazi zu sein. Ich will keine Rechtfertigung mehr hören, warum jemand AfD wählt. Egal, wie enttäuscht und frustriert er ist, wie sozial ungerecht unsere Gesellschaft bisweilen daherkommt und egal, was den Eltern während der Wiedervereinigung geschehen ist. Es gibt kein Argument und keine Gefühlslage, die es rechtfertigen, ein nationalistisches, rassistisches Arschloch zu sein.

Wir, die Mehrheit, müssen diesen Leuten sagen und zeigen, dass wir das nicht akzeptieren – und dass wir Auseinandersetzung und Offenheit erwarten. Wir müssen gestalten: soziale Zukunft, Umweltschutz, gesellschaftliche Strukturen. Entwicklung der Infrastruktur und der Bildung.

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Jetset-Life | Das Hotelzimmer gibt mir einen Hauch von VIP-Gefühl.

Trotzdem fehlt ein Schreibtisch im Raum. Am Ende ist eben doch nicht alles so glamourös.

//*mit eingeschlafenem Bein und krummem Rücken aus dem Bett gebloggt

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Gelesen | Die New York Times war in Brandenburg unterwegs: German Elections Reveal, and Deepen, a New East-West Divide.

“My parents were around 50 when the wall fell,” said Mario Fitzke, a local car mechanic. “They had such high hopes and were bitterly disappointed and humiliated. And then you see what the refugees get — all the things that we didn’t get. That makes you angry.”

Ich wiederhole mich: keine Begründung, ein Nazi zu sein.

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Probe | Jetzt übe ich nochmal meine Keynote für morgen, obwohl – ja, ich habe das alles schonmal gemacht, aber trotzdem … oh mein Gott, ich bin nervös.

Ich weiß: Das ist gut so. Das schärft die Konzentration und den Fokus. Dennoch frage ich mich, wann endlich die Abgebrühtheit kommt.

Leibesübung | Geschwommen, geschwommen und noch mehr geschwommen. Jedesmal ganz wunderbar, an sonnigen wie auch an bedeckten Tagen, in den vergangenen Wochen rund 30 Kilometer. Heute waren es dreieinhalb, das Wasser war weich und trug sehr schön.

Darüber hinaus hat Herr de Vries mir ein Freischwimmerparadies gezeigt: die Ruhr in Schwerte am Gutshof Wellenbad. Wir saßen während der warmen Tage zunächst auf der Wiese und plauderten. Dann ließen wir uns zu Wasser und schwammen ein ganzes Stück stroman, um uns dann zurücktreiben zu lassen. Es war geschmeidig viel kälter als im Freibad, und wir rochen hinterher magisch nach Ente.

Wiese, Ruhr, im Vordergrund Füße

Ausgesprochen hervorragend, sehr erfrischend. Zehn von zehn Kneipp-Punkte.

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Broterwerb | Nach der Sommerpause beginnt nun der Jahresendspurt. Bis Weihnachten bin ich durchgetaktet. Das ist erfreulich. Als Selbstständige habe ich ein positives Verhältnis zum Thema „Auslastung“. Nicht zwingend jeden Morgen um Sechs, aber im Allgemeinen.

Gleichwohl ist mir bewusst, dass ich zwischendurch durchschnaufen muss. Sonst holt mich das Pensum irgendwann ein. Ich suche gerade nach Tagen und Wochenenden, an denen ich Fünfe gerade sein lasse. Schwierig.

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Rückbau | Telefonkonferenzen eignen sich hervorragend, um Raketen zurückzubauen.

Lego-Rakete, zum Teil auseinandergebaut

Damit ich zwei Stunden lang konzentriert zuzuhören kann, hilft es mir ungemein, wenn meine Hände etwas zu tun haben. Lego zum Beispiel.

Ich finde, das Konzept hat auch außerhalb des Home Office eine Zukunft.

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Angebot für Kinder | „Der Krieg und ich“ erzählt, wie Kinder den Zweiten Weltkrieg erlebt haben.

Angebot für Erwachsene | Der großartige Film „Toni Erdmann“ ist noch bis zum 9. September in der ARD-Mediathek verfügbar.

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Gelesen | Herr Glumm im Dialog mit der Gräfin

Gelesen | Verschiedene Anbieter versuchen, eine All-in-One-Mobilitätsapp auf den Markt zu bringen (zum Teil €): Bahn, Öffentlicher Nahverkehr, Taxibuchung, E-Scooter und Leihräder. Der Kunde soll Preise und Schnelligkeit der Verbindungen beziehungsweise der Wahl des Verkehrsmittels vergleichen können.

Gelesen | Ein unaufgeregter und aufklärender Beitrag zu den Feuern im Amazonasgebiet und die Folgen für die Umwelt.

Reading in progress | Ich lese gerade „Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben“, in der Klaus Brinkbäumer und Samiha Shafy Hundertjährige und ihren Blick aufs Leben portraitieren. Der New Yorker Roger Angell sagt beispielsweise:

Die Gedanken des Alters sind kurz. Ich folge auch keinen Lehren oder Rezepten, außer vielleicht Walter Cronkites Regeln für alte Männer, die er allerdings nicht vor der Kamera vortrug: Vertraue keinem Furz. Lasse keinen Drink aus. Ignoriere keine Erektion.

Da war mein wunderbarer Kollege Bob Bingham, der in den späten Fünfzigern starb und von einem Freund gefragt wurde, was er vermissen oder was er anders machen würde, wenn er die Chance bekäme. Bob dachte einen Augenblick lang nach und sagte: „Mehr vögeln“.

Mehr vögeln. Mehr Liebe; mehr Nähe; mehr Sex und mehr Romantik. Bringt es zurück, gebt es uns zurück, unbedingt, ganz egal wie alt wir sind.

[…]

Ich glaube ja, dass jeder Mensch auf der Welt heute Nacht mit jemandem zusammen sein möchte, gemeinsam in der Dunkelheit, die süße Wärme einer Hüfte oder eines Fußes oder einer entblößten Schulter in Reichweite. Die von uns, die all dies verloren haben, egal wie alt, verlieren doch nie die Sehnsucht: Seht euch nur unsere Gesichter an. Und wenn es noch einmal zurückkehrt, ergreifen wir es, verblüfft und aufs Neue verwandelt.

Roger war schon weit über 90, als er nach dem Tod seiner Frau seine Lebensgefährtin Peggy kennenlernte.

Waffel-Startup | Während ich heute eigentlich etwas Anderes hätte tun sollen, keimte die Idee eines Waffellokals in mir. In Potsdam war ich in einem Pfannkuchenlokal. Pfannkuchenlokale trifft man häufiger an. Nicht aber Waffellokale.

Es gibt WonderWaffel, aber seien wir ehrlich: Menschen, die Waffeln mit Zeug zukleistern, lieben die Waffel nicht. Sie verstehen nichts von Waffeln und haben das wahre Wesen der Waffel nicht erkannt.

Ich kann mir einen Laden vorstellen, in dem es puristische Waffeln gibt, süß und herzhaft, dazu eine Monatskarte mit Waffelexperimenten.

Man sollte große Waffeln und Waffelhäppchen essen können, dazu guten Kaffee und gute Limonade trinken, zur herzhaften Käsewaffel auch ein lokales Bier. Es sollte großartige Dips geben und für die süße Variante hausgemachte Eissorten, ein Vanilleeeis mit schwarzen Stippen und maximaler Vanilligkeit. Alles natürlich mit viel Liebe kreiert und serviert.

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Ort der Begegnung, des Beisammenseins und der Freundschaft ist, denn Waffeln haben einen fluffigen, freundlichen, völkberverbindenden Charakter. Es könnte eine italienische und eine syrische Waffel geben, es könnte ein Kartoffel- und eine Kürbiswaffel und eine süße, russische Quarkwaffel geben.

Es sollte ein Ort sein, an dem Menschen sich gerne aufhalten und an dem sie gerne aufgehalten werden, mit Büchern und Lesungen, mit Workshops und einem jährlichen Waffelcamp, in dem Waffelliebhaber von überallher zusammenkommen.

Das alles könnte ich mir gut vorstellen.

Ich habe mir mal zwei Domains gesichert. Vielleicht werde ich sie irgendwann brauchen.

***

Broterwerb | Dann habe ich doch noch etwas Anderes gemacht, nämlich meine Keynote für den 6. Berliner Unternehmenstalk vorbereitet. Der findet Anfang September statt. Der Vortrag hat den Titel: „Level up! Wie uns Game-Prinzipien bei der Führung helfen“.

Es wird darum gehen, wie uns Rollen und Persönlichkeiten in der Arbeit beeinflussen, wie gute Teams funktionieren und welche unterschiedlichen Dinge uns motivieren. Ich werde Beispiele zeigen, wie man Spiel-Elemente in Unternehmen nutzen kann.

Spoiler: Es kommen gifs drin vor.

Im Zuge dessen habe ich die Termine auf meiner Website aktualisiert. Christian von der Webworkmanufaktur hat mir dazu das Backend optimiert, also den Ort, wo ich die Termine einpflege. Ich kann Termine jetzt strukturierter eingeben, so sieht das aus:

Wenn sie abgelaufen sind, wandern sie automatisch in die Kategorie der vergangenen Veranstaltungen. Das ist super. So ist immer alles aktuell.

Wir haben noch weitere Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem werde ich eine Seite mit Referenzen aufbauen. Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahre im Geschäft und habe für 19 Kunden gearbeitet. Vielleicht mag der ein oder andere mir eine Referenz geben. Dann können Interessenten sich einen besseren Eindruck verschaffen, was ich so tue.

Eigentlich müsste ich die Seite noch mehr überarbeiten, vor allem inhaltlich, denn mein Profil hat sich inzwischen deutlich geschärft. Nun denn. Wenn Zeit ist.

***

Gelesen und ausprobiert | So pendelt Deutschland. Spannend.

Gelesen | Selbstständigkeit: Schwanger in die Pleite. In dem ganzen Artikel kommt mit keiner Silbe der Vater des Kindes vor.

Gelesen | Rheinbad Düsseldorf: Was von der Randale übrig bleibt. Keine Vergehen von Migranten.

Mein zweites Mitbringsel aus Brandenburg: eine Podcastfolge mit Fotograf und Blogger Matthias Haltenhof.

Nachdem ich zuvor mit Audio-Produzentin Katja Reister gesprochen hatte, gesellte sich Matthias zu mir. Matthias betreibt in Fotoblog und lebt davon.

Wir haben übers Bloggen als Beruf geredet und über Matthias‘ Leidenschaft für Fotografie. Er gibt Tipps für gute Fotos. Außerdem haben wir über Matthias‘ Hochsensibilität gesprochen.

Viel Spaß beim Zuhören!

Shownotes:

Matthias Haltenhof FotografieBlog: Healthy HabbitsHSP Test: Bin ich hochsensibel?

Die Folge bei Podigee und bei Soundcloud und als mp3 zum Download.



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