Ferienlektüre
Urlaubsbücher:
Gianrico Carofiglio. Ragionevoli dubbi. (Das Gesetz der Ehre)
Ein neuer Fall für Anwalt Guerreri. Diesmal trifft er auf einen Widersacher seiner Kindheit: Fabio Paolicelli. Dem früheren Bandenführer wird Drogenschmuggel vorgeworfen. Guerreri soll ihn raushauen. Genauso wie der erste Band der Guerreri-Reihe, „Testimone incosapevole“ („Reise in die Nacht“), ist „Ragionevoli dubbi“ ein lesenswertes Buch – ein klassischer Gerichtskrimi in einem wunderbar unaufgeregten Schreibstil und mit einer sympathischen Hauptfigur.
Chris Cleave. Little Bee. (UK: The Other Hand)
Die Britin Sarah und die Nigerianerin Little Bee sind tragisch miteinander verbunden: Sarah rettete ihr am Strand in Afrika einst das Leben. Nun ist Little Bee als Asylbewerberin in London. Die einzigen Menschen, die sie kennt, sind Sarah und ihr Mann Andrew. Das Buch erzählt aus wechselnden Perspektiven und fließt trotz des schweren Thema leicht dahin. Die Geschichte selbst wirkt etwas unrealistisch. Am besten hat mir die subtile Charakterisierung von Sarahs Liebhaber Lawrence gefallen.
Jamuna Devi. Jamuna.
Jamuna ist 16 und wohnt in Neukölln. Ihr Vater ist Libanese, ihre Mutter Deutsch-Perserin. Als ihr Vater Spielschulden macht, verkauft sie sich als Escortdame. Die Geschichte ist in der Ich-Form erzählt. Jamunas Stil ist rotzig und pubertär – man muss ihn möge. Ich fand ihn authentisch, genauso wie die Figur des 16-jährigen Teenagers, der vorgibt, cool zu sein und klarzukommen, während genau das Gegenteil der Fall ist.
Ken Follett. Sturz der Titanen.
Die große Jahrhundertsaga auf 1000 Seiten: In Europa bricht der Erste Weltkrieg aus. Follett verwebt vor dem Hintergrund dieser Kulisse das Schicksal eines britischen Kohlearbeiters und seiner Schwester, einer Adelsfamilie, eines deutschen Diplomaten und zweier russischer Brüder. Das Buch fesselt nicht so sehr wie bei Follett gewohnt, ist aber trotzdem eine gefällige Lektüre.
Anna Gavalda. Ein geschenkter Tag.
Drei Geschwister – Lola, Simon und Garance – machen sich auf den Weg zu einer Hochzeit. Sie kommen auch an, fahren dann aber fort zu ihrem Bruder Vincent, der in einem nahe gelegenen Schloss den Fremdenführer gibt. Sie erleben einen unbeschwerten Tag und hängen ziellos ihren Kinderheitserinnerungen nach. Eine nette Erzählung – mehr aber auch nicht.