Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »Küche«

Gazpacho, die neue Sucht

1. 12. 2012  •  40 Kommentare

Seit ich in Hochkantistan war, stecke ich in einer heftigen Gazpacho-Phase.

Geeiste Gemüsesuppe, seit fünf Wochen bin ich voll druff. Auf der Insel habe ich sie zu jeder denkbaren Gelegenheit gegessen, mittags und abends, morgens wurde sie leider nicht angeboten, aber auch da wäre ich dabei gewesen. Während der ersten Gazpacho-Tage bin ich jeden Morgen mit einem verwesenden Wombat im Mund aufgewacht – halleluja, ich konnte mich selbst nicht riechen, so sehr habe ich nach Knoblauch gestunken. Mit der Zeit aber hat sich mein Körper daran gewöhnt, und das Wombat ist zurück nach Australien geschwommen. Oder ich bin abgestumpft.

Seit meiner Rückkehr bin ich nun auf einer geradezu manischen Suche nach Gazpacho – und es gestaltet sich nicht leicht. Lediglich einen Laden habe ich bislang gefunden, der Gazpacho während der Wintermonate im Programm hat. Für den dreiviertel Liter muss ich fast einen Kredit aufnehmen. Was also tun?

Selbermachen! Bitteschön:

Gazpacho

Soeben habe ich zehn Portionen hergestellt und zur Lagerung portioniert. Ich hoffe nun, meine Gazpacho-Phase lässt nicht über Nacht nach, denn dann stehe ich da – mit eimerweise Gemüsesuppe. Das Rezept (Circa-Angaben, ich bin da nicht so genau):

20 Tomaten
2 Packungen passierte Tomaten
10 Paprika
2-3 Gurken
10 Knoblauchzehen
10 Zwiebeln
25 EL Olivenöl
10 EL weißer Balsamico
10 EL Zitronensaft
10 EL Zucker
Pfeffer
Sambal Olek

Den ersten Liter habe ich schon in meinem Körper abgestellt.

//*atmet sich in die hohle Hand
Und gerade klingelt das Wombat.

Der Chuck Norris der Nachtschattengewächse

28. 11. 2012  •  24 Kommentare

Ruhrgebiet. (nessy) Die männlichste Tomatenpflanze Deutschlands wächst im Ruhrgebiet. Das haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Experten sprechen sogar vom „Chuck Norris“ der Nachtschattengewächse.

Auf den ersten Blick sieht er unscheinbar, sogar mitgenommen aus, sein Blattwerk ist zerrupft, das unpaarig gefiederte Laub braun und schlaff. Doch der Eindruck täuscht: Thorsten Zwo, Tomatenpflanze aus dem östlichen Ruhrgebiet, wurde von amerikanischen Wissenschaftlern zum männlichsten Tomatenbaum des Jahres gekürt. Er brillierte in den Kategorien Fruchtreife, Blütenstand, Ausdauer und Wollust mit der vollen Punktzahl 10,0. Gleichzeitig erhielt er eine Sonderehrung für sein Lebenswerk – nicht zuletzt, weil er sich nach einem schweren Unfall im August zurück ans Spalier gekämpft hat.

In einem internen Bericht, der dem Kännchencafé zugespielt wurde, heißt es: „Die Anlage von T2 ist krautig und wirkt zunächst unterdurchschnittlich ausgeprägt, doch bei näherer Rekogniszierung zeigt sich eine beträchtliche Virilität, die Ausdruck findet in einem fein drüsig behaarten Fruchtknoten, einem ausdauernden Blütenstand und aromatischen, zweikammerigen Früchten.“ Ein handschriftlicher Vermerk neben dieser Passage lautet: „Chuck Norris!“

Das Schrifstück ist brisant, denn unter Gemüse herrscht traditionell hoher Konkurrenzdruck. Schon Stecklinge beäugen sich argwöhnisch. Entsprechend hoch ist die Suizidrate, speziell bei Nachtschattenartigen.

Ein Besuch vor Ort zeigt: Die Bewertung der amerikanischen Forscher kommt nicht von ungefähr; Thorsten Zwo wirft auch jetzt, im November, noch Früchte ab. Seine Besitzerin konnte zuletzt am vergangenen Montag eine Handvoll Tomaten ernten. „Sie schmecken sogar noch“, sagt sie. Erstaunlich sei, dass Thorsten Zwo sowohl weiterhin Früchte reifen lasse als auch Blüten produziere – und das, obwohl fast Winter ist.

Thorsten Zwei, November 2012

Thorsten Zwo: „Krautig, aber von beträchtlicher Virilität“.

Der Tomatenbusch soll nun zur Zucht verwendet werden. Thorsten Zwo, so hört man aus Saatgutkreisen, habe ein Angebot aus Spanien vorliegen, um in Andalusien zur Veredelung eingesetzt zu werden. Der Landstrich gilt als die Primera División der Pflanzenauslese.

Von Thorsten selbst war keine Stellungnahme zu bekommen. Der Ausgezeichnete schweigt beharrlich.

Wieder da

30. 10. 2012  •  14 Kommentare

Kaum bin ich mal ein paar Tage nicht da, passiert das:

Thorstomaten 2012

Thorsten hat im Endspurt nochmal fett Thorstomaten rausgehauen – und das Ende Oktober bei beginnendem Schneefall. Ein Tausendsassa! Übrigens sind es Tomaten der Marke „Klein, aber oho!“: kleiner als Cocktailtomaten, aber mit dem Geschmack von Dreien in Einer. Mit so einer Tomate kann Chuck Norris sogar Dr. Best zerdrücken.

Mehr später.

Nur roh, bitte!

8. 10. 2012  •  148 Kommentare

Im Kollegenkreis sind wir uns einig:

Es gibt Nahrungsmittel, die schmecken nur im Ur-Zustand, nicht aber in verarbeiteter Form. Bananen zum Beispiel sind als Frucht okay, als Bananenjoghurt, Schokobananen oder Kuchen wirklich widerlich.  Bei Tomaten sind wir uneins: Zwei Damen mögen auch außerhalb des Flugzeugs Tomatensaft, andere wiederum nicht, nie, nirgendwo – und überhaupt, Tomaten sollten nur als Salat oder auf dem Brot gegessen werden, maximal noch als Soße zu Spaghetti. Von Möhren gar nicht zu reden: Möhrengemüse oder -suppe? Lieber nicht, oder doch – in unserem Großraumbüro haben sich Möhrenfronten gebildet.

Und bei Ihnen? Welche Dinge mögen Sie nur roh? Oder nur verarbeitet?

Pflaumenzeit

29. 09. 2012  •  44 Kommentare

Samstag = Backtag.

Pflaumenkuchen vorher

Lecker, lecker:

Pflaumenkuchen nachher
Quark-Öl-Teig:
200g Quark
10-12 EL Milch
8-9 EL Öl
100g Zucker
400g Mehl
Backpulver
Vanillezucker
Salz

Ein Unglück, das tief blicken lässt

22. 08. 2012  •  61 Kommentare

RUHRGEBIET. (nessy) Es waren dramatische Szenen, die sich heute im Ruhrgebiet abspielten: Über Stunden lag der Tomatenbusch Thorsten Zwo unentdeckt auf dem Balkon, umgeworfen vom Wind und ohne Hoffnung auf Rettung. Das Unglück fördert Missgunst und Häme zutage – ausgerechnet in der romantisierten Pflanzenwelt.

Thorstens Unfall

Glück im Unglück: Tomatenbusch Thorsten Zwo ist am Mittwoch umgekippt. Schlimmer
als die körperlichen Verletzungen sind allerdings die seelischen. (Foto: privat)

Sie ahnt nichts Böses, als sie nach Hause kommt, hat frisches Obst eingekauft, möchte sich noch ein Mahl zubereiten. Ein normaler Feierabend, so scheint es. Doch dann Entsetzen bei Frau Nessy (34): Mitbewohner Thorsten Zwo (5 Monate), Tomatenbusch und Hausgenosse, liegt verletzt auf dem Balkon, vom Sockel geweht von einem garstigen Wind. Wie lange er dort ausharren musste – niemand weiß es. Thorsten Zwo steht noch unter Schock, will und kann sich zu Fragen nicht äußern. Fest steht nur: Ihm geht es den Umständen entsprechend gut.

„Ich bin sofort hingelaufen, habe erste Hilfe geleistet“, erzählt Frau Nessy, die auch eine Stunde nach der Rettungsaktion noch sichtlich bewegt ist. Das Schlimmste, sagt sie, sei nicht Thorstens Zustand gewesen, „der war okay, das habe ich gleich gesehen“. Vielmehr hätten die Reaktionen der anderen Pflanzen sie erschüttert. „Besonders Eddie hat vom Leder gezogen, das ging gar nicht.“

Eddie E. (4 Monate) ist die Erdbeerpflanze im Topf neben Thorsten Zwo, ein kompakter, flach gewachsener Busch mit zahlreichen Früchten. „Er hat gemeint, es geschehe Thorsten recht“,  gibt Frau Nessy die Worte des Rosengewächses wieder. „Wer so hoch hinaus wolle, käme halt irgendwann zu Fall.“

Eddie E. bestreitet die Vorwürfe nicht. „Der Dicke macht sich hier breit wie Obelix. Wer so schnell wächst wie Thorsten, der muss auch mal einen Dämpfer kriegen“, stänkert er gegen das Gemüse.

Konkurrenz zwischen Obst und Gemüse ist nicht selten. Das weiß Theo Albrecht, Brombeerbusch mit Erfahrung und Nachbar von Eddie E. und Thorsten Zwo. Er hat Rivalität bereits in der Aufzuchtstation erlebt. „Klar guckt man zu den anderen Stecklingen, um zu sehen: Wie weit sind die? Wo stehe ich grad?“ Besonders zwischen den süßen, aber oft zickigen Erdbeeren und eher bodenständigen Gemüsesorten sei der Argwohn groß. Wer im Hintertreffen sei, bei dem komme schnell Neid auf. „Aber nicht so, dass man dem anderen Böses wünscht. Es ist eher ein gesunder Konkurrenzkampf“, relativiert Albrecht.

Ein normaler Wettbewerb unter Pflanzen also? Frau Nessy ist skeptisch: „Ich werde die Drei in den nächsten Tagen genau beobachten. Wenn es gar nicht geht, muss ich sie auseinander setzen.“

Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl.

Thorsten und Eddie

1. 08. 2012  •  24 Kommentare

Thorsten Zwo geht schwanger:

Thorsten Zwo kriegt Nachwuchs

Bei dem schönen Wetter in den vergangenen Tagen ist er kräftig gewachsen und hat sich befruchtet. Ich sehe nun jeden Morgen und jeden Abend nach ihm.

Dieses Jahr bin ich besser gerüstet als im vergangenen: Ich muss Thorsten mangels Ausrüstung nicht an meinen Wäscheständer fesseln, sondern er hat ein Spalier und weich umwickelten Draht. Das beweist mal wieder: Zweitgeborene haben es angenehmer.

Eddie, die Erdbeere, trägt auch:

Eddie ist schwanger

Nur Theo Albrecht verweigert sich hartnäckig. Er ist einfach nur ein großer, wuchernder Busch.

Thorsten Zwo (und Theo Albrecht)

18. 07. 2012  •  45 Kommentare

Darf ich vorstellen: Thorsten Zwo.

Thorsten Zwo, mit Blüten

Noch etwas kümmerlich, aber woher soll’s kommen? Viel Sonne hat er schließlich noch nicht gesehen. Als Ansporn habe ich ihm heute ein Spalier gekauft, an das er sich anlehnen kann. Nach oben ist noch ungefähr ein Meter Platz. Da geht was!

Neben Thorsten wohnt eine Brombeere mit Namen Theo Albrecht, so wie ihr Ziehvater. Theo Albrecht wuchert wie blöde.

Brombeere Theo Albrecht

Seit heute gesellt sich außerdem eine Erdbeere dazu. Sie hat keinen Namen. Den habe ich noch nicht ausgependelt.

Erdbeere

Nein. Scherz. Ich pendel natürlich keine Blumennamen aus.
Ich frage die Pflanzen einfach, wie sie heißen, und sie sagen es mir.

Happa!

24. 03. 2012  •  77 Kommentare

Mein neues Keramikmesser:

Keramikmesser in grüner Paprika

Es ist so scharf – Sie brauchen es nur in die Nähe einer Gurke halten, schon gleitet es hindurch. Oder durch eine Paprika. Oder durch Fleisch. Beim Zerteilen eines Schweinefilets fühlte ich mich heute wie Dr. Christina Yang beim Eröffnen eines Brustkorbs. Ein fast erotisches Gefühl.

Ich habe erstmals ein Gericht aus Frau Julianes Blog gekocht: asiatisches Rindfleisch mit Schwarze-Bohnen-Soße. Allerdings mit Schweinefleisch, weil es im Ghetto-Rewe kein Rinderfilet gab. Dabei bin ich extra in den Rewe und nicht in den Ghettonetto gegangen, denn Ghettonetto und Filet, das funktioniert nicht, das kauft dort keiner. Es ist zu teuer, und man müsste etwas damit machen – mehr als Mikrowelle, Stufe 3.

Statt Sherry habe ich außerdem Reiswein genommen, statt Frühlingszwiebeln normale Zwiebeln, und die schwarzen Bohnen waren nicht gesalzen, sondern in Chili eingelegt. Zugegeben: Unter diesen Umständen habe ich nicht Frau Julianes Rezept nachgekocht, sondern ein eigenes kreiert. Aber man muss nehmen, was man zur Verfügung hat. Es schmeckte trotzdem.

Ich erwäge nun, das Messer an dunklen Abenden als Waffe mit mir zu führen. Jeder Angreifer wird mich auslachen, wenn er das kleine Ding sieht. Solange, bis ich ihn mit einem Streich filetiert habe.

Reparationszahlung

14. 11. 2011  •  51 Kommentare

Für die Freunde,
die tapfer meine Diss gelesen haben. Ehrensache.

Vorher:

Gedeckter Tisch vorher

Nachher:

Küche nachher

Serviert wurde das Wunschmenü:
Frisches, liebevoll angerichtetes Bruschetta
Liebreizende Sauerkraut-Suppe ungarischer Art
Krass gute Schokocreme und eine Auswahl aus zweierlei Eis



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