Broterwerb | Ein Vortrag für den Medizinischen Dienst: Veränderung als Chance nutzen. Ich sprach darüber, wie wir auf Veränderungen reagieren und wie man konstruktiv mit Widerstand umgeht. Eine Moderation in einem IT-Unternehmen: Ein Projekt steckte fest und musste gelockert werden; nun geht es wieder voran. Ein weiterer Vortrag: Souverän als Frau in der Arbeitswelt. Ich sprach übers Souverän-Sein und Sich-souverän-Fühlen, und wir erarbeiteten Möglichkeiten, mit Dominanzverhalten umzugehen. Außerdem: Ein Seminar zum guten Moderieren schwieriger Meetings und Coachings.

Bürgermeisterkandidatur | Ich habe mein Wahlprogramm geschrieben und mit den Parteien, die mich unterstützen, abgestimmt. Wir haben Wesselmänner beantragt, gelayoutet, in Druck gegeben. Wesselmänner sind die großen Plakatwände, die an Kreuzungen stehen. Give Aways sind in Arbeit – mehr dazu, wenn sie da sind. Es ist alles viel mehr Arbeit, als man von außen sieht: Die Dinge müssen getextet, gelayoutet und produziert werden. Es gibt Entwürfe und Abstimmungen. Dazu die Kostenplanung.
Parallel dazu viele Termine. Aufführung der Musical-AG des örtlichen Gymnasiums. Sommerfest der Vereine im Dorf. Aufführung des Jungen Ensembles im örtlichen Theater. Mühlentag. Schützenfest. Schlösser- und Burgentag. Sommerfest des Sportklubs von KindZwei und KindDrei. Gemeindefrühstück. Es sind wirklich schöne Begegnungen. Alles zu sehen auf meinem Instagram-Kanal.
Am vergangenen Wochenende hatte ich einen Stand auf dem Marktplatz. Es war sehr heiß. Ich hätte Eis dabeihaben sollen. Dennoch: Es war gut – schon allein, weil am gleichen Ort in den vergangenen Wochen mehrmals Rechtsextremisten ihren Pavillon aufgebaut hatten. Bevor sie wieder den Marktplatz einnehmen, sagte ich mir, tue ich das.

Feierlichkeit | Eine Geburtstagsfeier im Münsterland, Mottoparty. Die Aufgabe: Man sollte als Held der 60er bis 2000er Jahre kommen, Paare gerne als Paare. Der Reiseleiter und ich gingen als Albano und Romina Power, von einem Bilddokument in diesem Blog nehmen wir Abstand. Wir sahen aber sehr schau aus.
Mit unserer Wahl waren wir einzigartig – im Gegensatz zu drei Richard Geres und drei Pretty Womans, mehreren John Travoltas und Uma Thurmans. Es kamen außerdem: James Bond, Freddy Mercury, Mitch Buchannon aus Baywatch, Vater Abraham und die Schlümpfe, Justin Biber, Rainer Langhans und die Tennislegenden John McEnroe und André Agassi. Ausnahmslos alle Gäste hatten viel Mühe in die Kostümierung gesteckt.

Ich wartete auf einen Mordfall, denn die Gesamtsituation hätte einen glänzenden Tatort abgegeben. „Wir vernehmen Sie als Zeugin. Wann haben Sie wahrgenommen, dass etwas nicht stimmt?“ – „Als John Travolta blutend in die Arme von Rainer Langhans fiel.“ – „An was können Sie sich noch erinnern?“ – „André Agassi war erstaunlich korpulent.“ – „Mmmh.“ – „Und James Bond … mit dem stimmte etwas nicht.“ – „Wie meinen Sie das?“ – „Als die Village People kamen, war er plötzlich weg, und tauchte in der Adams Family wieder auf.“ – „Wann war das?“ – „Kurz bevor John diese emotionale Rede hielt.“ – „Travolta.“ – „Nein, McEnroe.“ – …
Gehört | Ich habe ein Hörbuch-Abo. Ich hatte es einst abgeschlossen, bevor ich nach Italien fuhr – nicht für die erste große Reise 2018, als ich mir den Monat März zum Geburtstag schenkte und fünf Wochen dort verbrachte. Sondern 2023, als ich zuerst Zeit in einer Hütte oberhalb von San Pellegrino Terme verbrachte und dann weiterfuhr in die Abbruzzen, wo ich alles für den Reiseleiter und die Kinder vorbereitete, die nachkamen.
Dieses Abo, das seit zwei Jahren währt, kündigte ich nun. Es hatten sich sieben Guthaben angesammelt, jeden Monat kam ein neues hinzu. Das war nicht mehr zu bewältigen. Damit die Guthaben vor Inkrafttreten der Kündigung nicht verfallen, habe ich mir nun sieben Hörbücher heruntergeladen. Ich werde bis weit ins kommende Jahr hinein Hörmaterial haben.
Diese Woche startete ich mit Katja Oskamps Die vorletzte Frau. Ich machte Gartenarbeit, zupfte Unkraut, geizte Tomatenpflanzen aus, säte Ringelblumen und setzte Männertreu in Töpfe, während Katja Oskamp mir von ihrer Beziehung zum Schriftsteller Thomas Hürlimann erzählt. Eine ungleiche Beziehung zwischen einer suchenden Frau und einem eigenwilligen Mann, gekleidet in poetische Worte. Ich bin noch nicht am Ende der Geschichte, kann sie aber jetzt schon empfehlen.
Garten | A propos Garten: Der gedeiht, auch wenn es zu wenig regnet. Es wird ein gutes Tomaten- und Zucchinijahr. Die erste Gurke war wie immer die köstlichste des Jahres. Beim Salat wächst schon die zweite Runde. Der erste Mangold durfte zu Pasta auf den Teller.




Ausflug | Es gab einen weiteren Geburtstag zu feiern. Wir fuhren nach Dortmund. Die Kinder wollten mal wieder an den Phoenixsee, also reisten wir etwas eher an, gingen um den See, stellten uns in die Schlange vor der Eisdiele und sahen den Tretbooten zu. Was sagt es über unser Verhältnis zum Auto aus, dass bei uns selbst die Boote Autos sind?


Am See wie immer ein buntes Miteinander, internationales Publikum, Fahrradfahrer, Boule-Spieler, professionelle Pickniktische, übermütige Kinder, Feierlichkeiten.
Gelesen | Die kann man so nicht stehen lassen. Aus der Mensa der Uni Lübeck verschwinden 60 Stühle. Zunächst geht man von einem Studentenstreich aus. Doch dann stellt sich heraus: Es sind Designerstücke.
Gelesen | Im aktuellen Newsletter der Hans-Böckler-Stiftung las ich einen interessanten Beitrag zu Veränderungen in der Reinigungsbranche: Man geht vermehrt dazu über, Büros nicht mehr nachts und am frühen Morgen zu reinigen, sondern tagsüber. Durch die geänderten Zeiten finden die Firmen leichter Fachkräfte. Das Ganze bringt Herausforderungen mit sich – für die Kunden und für die Reinigungskräfte, die zusätzliche Fähigkeiten mitbringen müssen.
Leibesübung | Wir machten die erste große Fahrradtour: 95 Kilometer von Haltern nach Dortmund und wieder zurück. Nicht der oben beschriebene Ausflug zum Phoenixsee, ein anderer. Wir besuchten das Street Food Festival, aßen einen Burger und fuhren wieder zurück.
Zwischen Kilometer 50 und 80 zog es sich etwas: Der Dortmunder Norden war nicht besonders heimelig, und die Strecke am Kanal entlang öder als sonst; wir hatten mentale Probleme. An jeder Brücke dachte ich: Die ist es, jetzt können wir runter vom Kanal. Konnten wir aber nicht, an der nächsten Brücke auch nicht, auch nicht an der übernächsten, sondern erst viel, viel später. Danach ging es besser.

Sieben Kilometer vorm Ziel rasteten wir dankbar vor einem Verkaufsautomaten. Eine kalte Cola ist manchmal verdammt gut.
Schweine | Sythener Weideschweine.


Wenn ein Schwein entspannt, zerfließt es wie Brie in der Sonne. Dann denke ich immer: Jetzt ist es soweit, jetzt geht es zuende. Aber dann bekommt es doch wieder Körperspannung.

Kommentare
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Sind es nur mehr 3 Schweine???? LG B.
Nein, nein. Immer noch vier. Der Best Ager ruht gerne. Er geht nicht so oft raus. Er lässt grasen.
Bei Hühnern ist das genauso mit der Entspannung – wenn die ein Sonnenbad nehmen trifft mich regelmäßig kurz der Schlag weil ich sofort denke, jetzt isses dahingeschieden.
Ich habe eine Frage zu Deinem Wahlkampf: Wie wird das eigentlich alles finanziert, musst Du das aus eigener Tasche bezahlen?