Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Die Goldene Ehrennadel des Schienenwesens, Krippen und ein woker Nikolaus, Neues vom Gießkannen-Code und eine Friedhofsgeschichte

9. 12. 2023 22 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Die Lage | So (handlungseinleitend). Wirklich viel los grad im Real Life, vor allem beruflich. Mitte Oktober bis Mitte Dezember ist traditionell eine Hochphase der Arbeit. Dinge sollen noch bis Jahresende geschehen, kleine Wunder, mittlere Wunder, für große Wunder ist die verbleibende Zeit leider zu knapp. Das Eine will abgeschlossen werden, das Andere schonmal begonnen werden, damit man im neuen Jahr in die Vollen gehen kann.


Das Bahnabenteuer | So fuhr ich in der vergangenen Woche an einem Tag nach Stuttgart und am nächsten wieder zurück. Die Rückfahrt war nichts für Laienbahnfahrer: Die reguläre Verbindung war storniert. Ich suchte mir eine Alternativverbindung: 17:37 Uhr auf Gleis drei. Doch: Auf Gleis drei kam kein Zug. Eine Minute vor Abfahrt die Information: Dem ICE geht es schlecht, der Zug ist müde, er ist gar kaputt.

Anzeige auf dem Bahnsteig: 17:37 Uhr, IICE 1549 nach Dortmund, Zug fällt aus. Die Bahnhofsuhr daneben zeigt 17:36 Uhr

Die Alternative zur Alternativverbindung fuhr zwanzig Minuten später auf Gleis zehn – wie sich herausstellte, aber nur eine Teilstrecke, weil wegen … ach, wer weiß das schon so genau. Der Zug kam erst nicht, alle hatten schon Sorgen, dass er auch müde ist. Aber dann kam er doch. Ich stieg ein; das Motto war: Hauptsache nach Norden. Hinter Frankfurt die Durchsage: „Reisende, die vom Ruhrgebiet aus weiter nach Hamburg müssen, werden gebeten, sich an der Information zu melden. Für Sie wird ein Hotelzimmer organisiert.“ Stöhnen im Waggon. Die Bahn-App offerierte mir einen Umstieg in Köln (vier Minuten Umsteigezeit) und einen weiteren in Duisburg (sechs Minuten) – Kenner wissen, was das bedeutet. Es war inzwischen 22 Uhr.

Um 22:01 Uhr meldete die App auch prompt: „Anschluss wird voraussichtlich nicht erreicht.“ In Köln sprintete ich durch die Halle – Rucksack, Koffer, Moderationstasche, Winterjacke – und keuchte zu Gleis eins hinauf. „Der Regionalexpress fünf fährt heute abweichend auf Gleis vier ein.“ Also wieder runter, zusammen mit Rucksack, Koffer und Tasche, gemeinsam mit einem Pulk weiterer Menschen. Wie ein Schwarm von Staren teilten wir uns um Säulen, umflossen Putzwagen und Verkaufsbüdchen und erreichten die piependen Türen des Regionalexpresses in einem fulminanten Zielsprint. In Duisburg das Gleiche: „Anschluss wird voraussichtlich nicht erreicht“. Wieder den Koffer hochgerissen, den Rucksack festgezurrt, die Tasche unter den Arm geklemmt, die Jacke gerafft und los ging der wilde Lauf. Um 23:30 Uhr kam ich an meinen Zielbahnhof in Haltern am See an, um Mitternacht war ich im Bett. Für meine Leistung als Kundin hätte ich an diesem Tag die Goldene Ehrennadel des Schienenwesens verdient.


Bemerknis | In Stuttgart trank ich Löwenzahn-Limonade, was es nicht alles gibt. Sie schmeckt ein bisschen merkwürdig, aber auch ein bisschen gut. Nicht sehr süß. Eigentlich ganz angenehm.

Eine Flasche Stuggi-Schorle mit Löwenzahn-Etikett, dahinter (unscharf)  rote und weiße Sofas und eine Empore mit einem Kicker

Und weiter | Nach der Rückfahrt aus Stuttgart moderierte ich am nächsten Tag in Wuppertal, tags darauf gab ich ein Seminar in Duisburg, am Freitag schlossen sich frühe Onlinetermine an. So eine stramme Woche brauche ich auch nicht immer.


Fred | Das neue Gefährt hat einen Namen: Fred. Fred und ich haben uns angefreundet. Sein großes Display, die Scheibenwischautomatik, die Abblendautomatik, die Kameras, Knöpfe und Funktionen werden mir vertraut. Fred fährt sich gut, gleitet über die Landstraßen und Autobahnen, beschleunigt hübsch – man munkelt in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h – und kann laut Musik spielen. Er hat nicht nur hinten, sondern auch unter der Motorhaube einen kleinen Kofferraum: Es passen zwei Packungen Meerschweinchenstreu und eine geknautsche Tüte Heu hinein. Mit meinem Handy kann ich ihn hupen lassen, und er hat einen Biowaffen-Verteidigungsmodus, den ich aber noch nicht benutzt haben.


Nikolaus | Als ich am Dienstag gegen Abend losstapfte, um noch eine Packung Saft im Dorfsupermarkt zu holen, geriet ich in eine Demo. Horden von Menschen kamen mir entgegen, die irgendwas mit Sonne, Mond und Sterne skandierten. Eingerahmt von der Polizei, schritt ihnen ein alter Mann mit langem Bart und rotem Umhang voran. Eine Kapelle spielte volles Pfund irgendwas mit Rabimmel Rabammel, obwohl dieses Ereignis bereits deutlich hinter uns liegt; alle zusammen blockierten sie Klimakleber-artig die Landstraße. Kein Auto kam mehr durch.

Der Anführer der Demo wurde auch am nächsten Tag noch einmal gesehen, wie er im Elektroschiff über den örtlichen See fuhr. Offenbar ist nun auch der Nikolaus völlig woke und grünversifft, solidarisiert sich mit der linken Lichterfest-Ideologie und blockiert mit seinen Gutmenschensympathisanten ganze Straßenzüge.


Krippen-Interpretationen | Die Weihnachtsstimmung wird immer massiver. Anfang der Woche fand ich einen Zettel im Briefkasten: Am Freitag und Samstag Tannenbaumverkauf am Nahcbarschaftsschloss mit Glühwein, Waffeln und Lahmacun (sic!). Wer komme, sei außerdem herzlich eingeladen den diesjährigen Krippenweg zu gehen – eine Ausstellung, die nur alle zwei Jahre stattfindet und Krippen zeigt, die Menschen aus der Umgebung handgefertig haben.

Wir erreichten die Veranstaltung am späten Samstagvormittag.

Ein altes, herrschaftliches Gebäude, dafür Weihnachtsbäume zum Verkauf. Ein Pavillon, Menschen.

„Die besten Bäume sind jetzt natürlich schon weg!“, wurden wir begrüßt. „Aber wir machen noch Abverkauf.“ Wir fanden den perfekten Baum, es war direkt der erste, den wir uns anschauten. Ich finde ja ohnehin: Eine Tannenbaumentscheidung muss schnell und konsequent getroffen werden, Betrachtung von maximal drei Bäumen und dann ein entschlossener Kauf. Mehr Auswahl macht das Ergebnis nicht besser.

Bevor wir den Tannenbaum nach Hause trugen, schauten wir uns noch die Krippen an. Die drei eindrücklichsten Werke habe ich im Bild festgehalten. Eine Legokrippe:

Krippe aus Lego, sehr detailgetreu mit Schafen, Karren, Kamelen und Figuren.

Die OGS Katharina von Bora liefert eine Interpretation mit Heiligen Zebras und Heiligen Badeenten. Außerdem, leider nicht gut sichtbar, trägt Jesus einen Heiligenschein aus Kronkorken.

Die dritte Krippe ist von der örtlichen Schützenbruderschaft. Sie zeigt den Heiligen Stall, wie er direkt an die Dorfkneipe angrenzt. Im Vordergrund das Königspaar, Rücken an Rücken mit den Heiligen Drei Königen.

Darstellung aus Playmobil, links eine Krippensituation, rechts eine Kneipensituation, nut getrennt von einem Holzbalken

Nun ist es raus | Vielleicht erinnern Sie sich noch: Vor einiger Zeit schrieb ich von einer Anruferin, der mich zum Gießkannen-Code befragte. Sie rief im Auftrag einer Autors an und wollte wissen, ob es das wirklich gebe, dass Witwen die Gießkanne auf bestimmte Weise trügen, um zu signalisieren, dass sie wieder für eine neue Beziehung bereit wären. Ich telefonierte mich durchs Sauerland, befragte Seniorinnen aus der Verwandtschaft und gab die Erkenntnisse weiter. Nun gibt es das Buch zu kaufen: Saša Stanišić – Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne


Auf der Lauer | A propos Sauerland: Dort geschehen seltsame Dinge. Eine der besagten Witwen, die ich in der Gießkannensache kontaktierte, beobachtet Seltsames am Grab ihres Gatten. Immer wieder findet sich dort eine tiefrote Rose. Niemand weiß, wer sie dort ablegt. Von ihr ist sie nicht, von den Kindern auch nicht, nicht von den Enkelkindern, und die Schwiegertochter weiß auch von nichts. Vertut sich hier jemand im Grab? Es handelt sich um einen Friedwald, da kann man schonmal den falschen Baum erwischen. Oder ist es eine posthume Liebesbekundung?

Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir das herausfinden können. Möglichkeit Eins: Wir graben uns eine Stellung, legen uns in Flecktarn auf die Lauer, bedecken uns mit Laub und warten. Möglichkeit Zwei: eine Wildtierkamera. Ich habe mich informiert: Ein mittelgutes Gerät hat einen Nachtsichtmodus, bis zu 23 Meter Reichweite und man bekommt es bereits ab 69 Euro – das sollte die Sache wert sein!

Fraglich ist nur, wie wir sie angebracht bekommen. Die Friefhofs-Facilty-Management ist sehr aufmerksam. Es darf nichts festgebunden oder abgelegt werden, was nicht verrottet. Entweder schleichen wir uns also nachts auf den Friedhof, eine Leiter über der Schulter, klettern zum Baum hinauf und bringen die Kamera an. Oder aber – auffällig ist am unauffälligsten – wir kleiden uns in Latzhose und Fleecepulli, legen uns eine Heckenschere und eine Harken in eine Schubkarre (und natürlich die Wildtierkamera) und machen es am hellichten Tag.


Schweine | Die Schweine sind wohlauf. Den ersten Schnee haben sie gut überstanden; sie zogen es vor, im warmen Stroh zu kuscheln. Ein seltener Moment der Dynamik:

Zwei Meerschweine, eins springt gerade in den Stall

Für die ganz kalten Nächte haben sie eine extra dicke Strohschicht im Stall, außerm eine leichte Wärmelampe. Sie macht nicht viel Wärme, aber hält die Tenmperaturen über Null. Gefühlt fressen sie auch das doppelte an Heu, wenn es so kalt ist.


Und sonst | Eine Impression vom Bahnhof Duisburg, die ich Ihnen nicht voranthalten möchte: Die Farben, die Tristesse und wie es eimerweise vom Dach auf die Gleise regnet – dieser Bahnhof ist einfach eine Komposition.

Gleis am Duisburger Hauptbahnhof. Es ist sehr trostlos.

Kommentare

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  1. Christian sagt:

    Note: Im Urlaub Hyldeblomstsirup (Holunderblüte) probieren. Gibts in süß und zähneziehendsüß und ist super.

    1. Vanessa sagt:

      //*lacht

      Mache ich. Der Instagram-Accounts von Aarhus empfahl mir gestern Gløgg in verschiedenen Varianten. Das scheint mir auch ganz attraktiv.

  2. Kirsty sagt:

    Der Duisburger Bahnhof …. ein Fall für sich (aka „Barrierefrei – was ist das?“) Dank jahrelanger Übung bin ich mittlerweile (trotz Krücken) ganz gut darin, aus Zügen raus- und in andere wieder rein zu klettern, bei kurzfristigen Gleisänderungen (so eine Minute vor Abfahrt) und defektem Aufzug und / oder kaputter Rolltreppe trotzdem noch irgendwie den Anschlusszug zu kriegen, mich mit Regenguss auf dem Bahnsteig zu arrangieren (Dach ist eh nur Deko), zu gefräßige Tauben abzuwehren und ab 18 Uhr im Winter frierend auf dem Bahnsteig (egal welchem) zu stehen, weil sich im beheizten Wartehäuschen schon Menschen ohne Obdach zur Ruhe gebettet haben (und dort auch am Folgetag morgens um 7 noch immer dem Schlaf der Promillebeseelten frönen). Es gibt zu wenig Sitzgelegenheiten auf den Bahnsteigen, die Automaten sind zickig und akzeptieren nicht jede Münze, das gastronomische Angebot in der Bahnhofshalle ist ab dem frühen Abend bis auf das Restaurant zur goldenen Schwalbe quasi nicht mehr vorhanden. Der Shop mit frischem Obst und Gemüse fiel leider den Bauarbeiten zum Opfer – fraglich, ob und wann diese beendet sein werden und ob dann wieder Vitamine pur im Angebot sind. Ab 22 Uhr Angstraum pur – die Nummer der Bundespolizei hab ich auf der Kurzwahltaste. Seit 2009 begleitet mich dieser Albtraum von Bahnhof nun schon – in meiner über 40jährigen Bahnkunden-Karriere mit Abstand das Schlimmste, was ich kenne.

    1. Vanessa sagt:

      Es wird leider immer so getan, als sei Teilhabe irgendein nettes Add-on, das man sich gönnt, wenn man noch ein bisschen Geld und gute Laune übrig hat. Dabei ist es geltendes Recht. Und noch dazu etwas, von dem alle profitieren, mit und ohne Beeinträchtigung. Abgesehen davon ist es eine Frechheit, Kundengruppen derart zu übergehen. Es ist ja nicht so, als sei eine Beeinträchtigung irgendwas Exotisches.

      Bänke, ja, die gibt es überall zu wenig. Vor allem im Kontext der Verspätungen: Wenn ich zum Bahnhof gehe, und der Zug fährt ein – okay, da kann man auch mal stehen (wenn man keine Behinderung hat). Aber bei 20, 30, 50 Minuten Verspätung möchte irgendwann jede:r mal sitzen. Sehr schönes Beispiel ist der glänzende Berliner Bahnhof, der in seinen wunderbaren mehrstöckigen Hallen kaum Bänke hat.

  3. jpr sagt:

    Namen sind immer prima, wenn man etwas eingemeinden will. So heisst der Sauerteig , der hier im Kühlschrank wohnt auch Fred – kann deutlich weniger, als der Ihre. Aber beim Biowaffen-Modus kommen sie vielleicht zusammen.

    1. Vanessa sagt:

      Grüße gehen raus an Fred!

  4. Lotte sagt:

    Der Umzug in eine sächsische Kleinstadt bringt ganz neue Zugfreuden mit sich.
    Geplante Verbindung Brüssel – Heimat: 9:40 h, späteste Abfahrt, wenn man ankommen will 10:20 Uhr.
    Es wurden daraus dank gesperrter Strecken und 3(!) kaputten Zügen 13h und zusätzliches Umsteigen.
    Selbst als treuer BC100 Kunde stößt man da an seine Grenze.
    Aber man trifft viele nette Leidensgenossen unterwegs.

    Schon länger überlege ich, ob ein Bahn-Bullshit-Bingo nicht ein Verkaufsschlager werden würde?

    1. Vanessa sagt:

      Die Verspätungsbegründungen sind doch ohnehin Bingo, oder? Die sind doch zufallsgeneriert? „Personen im Gleis“, „Verspätung aus einer vorherigen Fahrt“, „Technische Störung am Zug“, „Weichenstörung“, „Stellwerksstörung“, „Oberleitungsstörung“, „Notarzteinsatz am Gleis“, „Polizeieinsatz auf der Strecke“, „Baustellen“, „Witterungsbedingte Beeinträchtigungen“, „fehlendes Zugpersonal“ – das sind die Klassiker. Sporadisch eingespielt wird „Böschungsbrand“, „Schafe im Gleis“.

      Für ein Bingo braucht man mindestens vier Klassiker! Dann gibt’s einen Gutschein fürs Bordbistro. Aber nur kalte Speisen. Für warme Speisen ist der Strom im Zug ausgefallen.

  5. Sandra sagt:

    Ach ja der Bahnhof…. seufz……
    Hier heisst es auch: Berlin kann jeder Duisburg muss man wollen ;-)
    Lieben Gruss aus dieser unglaublichen Metropole wo man Sonntags nicht mal im halben Stundentakt Strassenbahn fahren kann!
    Sandra

  6. mhs sagt:

    Wir möchtenen noch „Störung im Betriebsablauf“ und „Warten auf überholenden xyz-Zug“ ergänzen. Erteres ein Klassiker, letzteres hier im Rheinland häufiger

    1. Vanessa sagt:

      Überholende Züge, oh ja.

  7. abranka sagt:

    Wunderbar ist bei den Verspätungsbegründungen auch immer „verspätete Bereitstellung des Zuges“ – und man sitzt seit dem zweiten Halt in diesem Zug und weiß, dass er zu dieser Zeit noch pünktlich war… Seither kann ich das nur als den Versuch einer Kommunikation für „läuft halt gerade nicht“ annehmen.

    1. Vanessa sagt:

      Sehr erfrischend ist die Kommunikation immer dann, wenn sie konsequent ehrlich ist. „Hier ist der Zugchef. Ich weiß grad auch nicht mehr als Sie. Lassen Sie es uns gemeinsam durchstehen.“

  8. Trulla sagt:

    Tagesschau von gestern „weitere Millionen für die Bahnchefs“.

    Noch Fragen?

    1. Vanessa sagt:

      Das Erstaunliche an der Sache ist, dass alle Aspekte, die einen Nutzen für die Kunden schaffen, konsequent egal sind.

  9. Patricia sagt:

    Fred! Bei uns heißt der Super-Duper-Kann-Alles-Luxus-Grill, den der Gatte jüngst dringend kaufen musste, auch Fred. Ich vermute da einen Zusammenhang, was die technischen Finessen der jeweiligen Namensinhaber angeht. Allerdings wird der hiesige Fred noch konventionell mit Gas betrieben:-).

    1. Vanessa sagt:

      Da ist unser Fred, was die fossilen Energieträger angeht, weiter, allerdings stellt er kein Essen her. Es ist jetzt die Frage, was besser ist.

  10. Michaela sagt:

    Liebe Vanessa,

    vielen Dank für die schönen Geschichten aus der Heimat. Ich bin in Menden geboren und aufgewachsen, aber es verschlug mich vor etlichen Jahren (nächstes Jahr werden es 30 sein -huch!) nach Stuttgart.

    Jede Szene aus Menden sehe ich bildlich vor mir

    Wird es eine Fortsetzung der Friedhofsgeschichte geben? Ganz großes Kino übrigens … ich habe mich köstlich amüsiert.

    1. Vanessa sagt:

      Die Mendener:innen trifft man überall! Offenbar lädt die Stadt nicht zum Bleiben ein …
      Sollte sich etwas in der Sache ergeben und ist sie blogbar, dann werde ich natürlich berichten.

  11. ANNA sagt:

    Machst du dir eigentlich die Mühe und füllst die Fahrgastrechteformulare aus ? Du müsstest doch bestimmt monatlich einen dreistelligen Betrag aufs Konto überwiesen bekommen ?!

    1. Vanessa sagt:

      Ja, immer. Schon aus Prinzip, damit sich etwas ändert. Denn nur, was Schmerzen verursacht – in dem Fall monetäre -, wird auch verändert. In manchen Monaten bin ich tatsächlich dreistellig. Allerdigs gibt es ja erst ab zwei Stunden 50% des Fahrpreises zurück, ab einer Stunde nur 25%, und da ich meistens den Supersparpreis buche, bringt nicht jede Verspätung wahnsinnig viel ein.

  12. Natascha sagt:

    Vielleicht mal was Positives: Es eint ja auch, dass man gemeinsam meckert über die Bahn, und in Zeiten, wo alle immer extremer werden und nicht miteinander sprechen (Fragmentierungen), ist das ein – auf einer sekundären Ebene – verbindendes Element :)

    Ich kann noch folgende Geschichte beisteuern: Bewerbungsgespräch, reichlich Vorlauf, eigentliche Bahnfahrt 20 Minuten (Regio, mehrere Verbindungen, schlimmstenfalls Straßenbahn). Alles fällt aus, nur der geplante Zug nicht, ist auch einigermassen pünktlich. Dafür hält er an der nächsten Station. Ansage Zugchef (einer von den ehrlich-kommunizierenden!): „Vertreten Sie sich ruhig die Beine auf dem Bahnsteig, das kann dauern, ich sage Bescheid“. Ich telefoniere Taxi herbei. Noch während ich am Handy bin, schließen sich die Türen, Zug fährt ab. Keine Ansage… Mit mir mehrere andere auf dem Gleis, einige hatten noch Taschen/Jacken etc. im Zug. Immerhin wurde – Regionalunternehmen – die Taxifahrt „aus Kulanz“ erstattet, angeblich sei aber niemand sonst betroffen gewesen, sonst hätte an ja etwas gehört. Jaja… (mit zweien von den „niemand“ bin ich im Taxi gefahren und habe Adressen ausgetauscht).

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