Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Der Kürbis steckt fest – und Schwimmbadgedanken, die mit einem Seminarthema verwandt sind

28. 7. 2022 6 Kommentare Aus der Kategorie »Broterwerb«

Häusliches | Ich habe in den vergangenen Wochen Marmelade – Erdbeere und Johannisbeere – und Apfelmus eingekocht. Einige Gläser sind schon wieder leer, also koche ich bald neue Marmelade ein – Vatta wird Brombeeren pflücken – und bekomme weitere Klaräpfel.

Im Garten hat sich ein Kürbis in den Zaun gequetscht.

Kürbis zwischen Zaunlatten

Er steckt fest und kommt nicht mehr heraus, auch nicht mit Gewalt. Ich werde ihn aussägen müssen – oder an Ort und Stelle zerteilen. Oder er bleibt dort einfach und wohnt jetzt da.

Im Gewächshaus wuchern die Gurken; jeden Tag könnte ich eine Gurke essen, würde ich nicht welche verschenken.


Broterwerb | Ich bin wieder viel im Kontext IT unterwegs, parallel Keynote-Vorbereitungen und Administratives. Die Einkommens- und Umsatzsteuersteuererklärung stehen an. Kein allzu beliebtes Thema, auch wenn es unkritisch ist: Ich habe alles im Buchhaltungsprogramm. Dennoch.


Gelesen | Das Wasser war in jenen Zeiten wärmer: Herr Buddenbohm schreibt über die Phasen des Schwimmengehens mit Kindern. Oder ohne, später.

Ich bin ja direkt in Phase zwei eingestiegen, wobei mir Rutschen ausgesprochene Freude bereiten. Allerdings nur normale Rutschen; es sollte schon zügig gehen, und die Rutsche soll Kurven und Huckel haben, aber es darf keine warnschildwürdige Expressrutsche sein, bei der ich senkrecht in ein Loch falle oder Geschwindigkeiten annehme, die mir das Atmen verleiden. Ich hatte schließlich schonmal Bandscheibe.

Im Kontext Schwimmen und Rutschen sehe ich, dass hauptsächlich Väter mit ihren Kindern rutschen, Mütter weniger. Das Verhältnis Frauen zu Männer liegt optimistisch bei 1:4, auf vier rutschende Männer kommt eine rutschende Frau. Auch spielen Frauen weniger Wasserball oder werfen Kinder in die Luft und ins Wasser. Das verstehe ich einerseits, gerade wenn frau daheim die Care-Arbeit übernimmt; da ist sie froh, einfach nur auf der Decke zu liegen, während der Mann die Kinder müde tobt. Andererseits frage ich mich, welches Frauenbild wir Mädchen und Jungen vermitteln. Ich möchte den Kindern zeigen, dass auch Frauen wild sind und rutschen, schnell kraulen, stark sind und andere in die Luft werfen, beim Wasserball gewinnen und Arschbomben machen, ungeachtet von Körper und Erwartungen an Weiblichkeit.


Werbeblock | Die nachfolgende Werbung ist leicht verwandt mit dem Schwimmthema. Es geht darum, wer man als Frau ist und wie man handelt, allerdings im Arbeitskontext.

Frauen denken oft – nach meiner Erfahrung zumindest öfter als Männer -, es sei gut, immer kollegial zu agieren und möglichst alle Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen einzubeziehen. Den Satz: „Ich habe gerne Harmonie um mich herum“, höre ich mehr von Frauen als von Männern.

Manchmal ist es jedoch besser, klare Ansagen zu machen – auch für die Harmonie. Denn Klarheit vermeidet Missverständnisse, ebenso wie Konsequenz und eine Haltung, für die man einsteht. Spätestens, wenn es um Macht und Status geht, gerät kollegiale Kommunikation sowieso an Grenzen.

Das Seminar „Frauen in Führung“ ist eine Seminar für Frauen mit Verantwortung – für Aufgaben, Projekte oder für Personal – und für Frauen mit Interesse an Führungsfragen. Wir sprechen darüber, wann welche Strategien erfolgsversprechend sind. Wir setzen uns auch mit Statuskommunikation auseinander, und es gibt einfache Handreichungen, mit Dominanzverhalten umzugehen. Wer dabei ist, erhält einen Werkzeugkoffer mit Möglichkeiten, in unterschiedlichen Führungssituationen passend zu agieren, und bekommt die Sicherheit, in herausfordernden Situationen souverän zu bleiben. Außerdem: Wann und wie führe ich von oben oder von der Seite? Wie gehe ich damit um, selbst nicht geführt zu werden?

Zwei Tage im Raum Frankfurt/Main am 20. und 21. September 2022.


Gelesen | Marco Balzano: Damals am Meer, aus dem Italienischen von Maja Pflug. Sohn, Vater und Großvater machen sich auf den Weg nach Apulien, um die Wohnung am Meer zu verkaufen. Alle tragen sie Erinnerungen an diese Wohnung mit sich: Zwei sind dort aufgewachsen, der dritte hat alle Ferien dort verbracht. Nun ist sie verfallen. Eigentlich möchte keiner der Drei die Wohnung verkaufen, doch gibt es keinen Grund, sie zu behalten.

Von Marco Balzano habe ich schon Ich bleibe hier gelesen, ein Buch, das mich nicht recht mitgenommen hat. Auch diesmal ging es mir so: Gute Ausgangslage für eine gute Geschichte, aber die Charaktere blieben mir fern, und es fehlte an Esprit.

Kommentare

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  1. FrauC sagt:

    Na, dann gebe ich mal zur Ehrenrettung einiger Mütter bekannt, dass meine Kinder von mir gelernt haben: Die Sommerrodelbahn ist so gebaut, dass man nicht rausfallen kann, also Finger weg von der Bremse! Und auf der Wasserrutsche bin ich die Schnellste, denn Gewicht hilft! (Die beste Technik haben sie auch von mir.)

    1. Vanessa sagt:

      Viel Gewicht, geringe Auflagefläche – das ist das Geheimnis. :)

      Also, es geht mir ja nicht ums Individuelle. Da verstehe ich Jede, die einfach mal nur liegen will. Es geht mir eher ums Gesamtgesellschaftliche. Wenn die Frauen mehrheitlich zurückhaltend sind, verfestigt sich unbewusst die Idee: Mädchen und Frauen müssen zurückhaltend sein.

    2. Nadine sagt:

      Als ebenfalls ehemalige Handballerin fällt mir auch regelmäßig auf, dass meine Kolleginnen alle ungern mit den Kindern Ball spielen (Kita-Alter); und ich finde es auch sehr erschreckend, dass beim Fußballtrainimg des Sohnes (G-Jugend) ganze 2 oder 3 Kinder weiblich sind. Wo sind all die Mädchen? Ja, und natürlich: ich bin mit dem Sohn auch nicht beim Ballet, aber ich bin immerhin die Handballer-Mutter… Ich spiele leider nur heute ungern, weil Rücken… egal ob Fußball oder Handball…

      Was ich etwas anders gelagert in Bremen immer wieder beobachte, Frauen, die a, Wochenende auch komplett für das Programm zuständig sind. Mit 2 oder 3 Kindern am Badesee liegen, wo ich mich regelmäßig frage: was machen die Väter? (Und ich rede von weißen Frauen – aus unserem Kulturkreis).

  2. Lotte sagt:

    Ganz bewusst mache ich den mitttäglichen Gang zum Bäcker und weitere Besorgungen unter Tags mittlerweile in „Baustellen Klamotte“.
    Mädchen/junge Frauen sollen sehen, dass es da welche wie sie gibt.

  3. Blüte sagt:

    Ja… schon… möchte ich in Hinblick auf Ihre Beobachtungen im Schwimmbad sagen. Aber neben der Tatsache, dass ich persönlich nur so mittel gerne auf Rutschen usw. unterwegs bin, frage ich mich auch, ob wir Frauen wirklich ALLES machen müssen, um den Kindern ein Vorbild zu sein.
    Ich war und bin bemüht, mein Kind ohne Stereotypen aller Art zu erziehen, das Mädchen hat selbst entschieden, dass Handball überhaupt nicht ihr Sport ist, dass sie sehr wohl wild rutschen und viel Fahrrad fahren will, das hat immer der Vater mit ihr gemacht. Ich besitze noch nicht mal ein Fahrrad… Aber sie wollte deutlich lieber Geräteturnen machen als Handball, ich war ihr in beidem kein Vorbild, es ist IHR Ding. Aber ich habe ihr ermöglicht, beide Sportarten kennenzulernen als sie es wollte. Ich muss ihr die Welt zeigen und ihr auch zeigen, dass Mädchen alles dürfen, was Jungs auch dürfen, wenn sie es denn wollen. Ich lebe ihr vor, dass Frauen berufstätig sind, selbständig ein Unternehmen führen und unterstütze sie in allem, was ihr wichtig ist. Ich zeige ihr, dass es wichtig ist, für seine Wünsche und Träuem einzustehen und zu kämpfen. Ich denke, da muss ich nicht auch noch unbedingt auf eine Wasserrutsche, um ein freies, wildes und sportliches und hoffentlich selbstbestimmtes Mädchen in die Welt zu schicken.

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