Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

15 philosophische Handballweisheiten, zwei weitere Seminarangebote und ein frostiger Morgen

10. 12. 2020 17 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Wintermorgen | Der Tag startete früh: Um kurz nach sieben schob ich mein Wägelchen in den Supermarkt, um möglichst wenig Menschen zu treffen. Die aktuellen Infektionszahlen behagen mir nicht.

Es war frostig – und schön. Die Luft war wunderbar klar, der Raureif knirschte unter den Füßen. Nachdem ich die Einkäufe verräumt hatte, stieg ich deshalb aufs Fahrrad, radelte um den See und im Kiez umher.

Panoramabild_ Weg geht nach links und rechts weg, der Blick geht über den See bei Sonnenaufgang. Rechts Kräne und ein abgestelltes Fahrrad.

Dann fuhr ich in die kleine Stadtteil-Fußgängerzone und holte ein bestelltes Buch von der Buchhandlung ab. Wieder daheim, gab es erstmal einen Milchkaffee und ich frühstückte frische Brötchen. Das war schön.


Broterwerb | Anfang der Woche habe ich wieder virtuell mit meiner Kollegin Andrea Schmitt zusammengesessen. Wir haben weitere Seminare konzipiert. Vom Angebot zur kollegialen Führung und dem Seminar „Veränderung begleiten“ habe ich schon erzählt. Weiter werden wir in 2021 anbieten:

  • Werkzeuge für gute Teamarbeit: An zwei Vormittagen besprechen wir, was ein Team braucht, um gut zusammenzuarbeiten. Wir erklären die Schritte der Teamentwicklung und zeigen Werkzeuge, die helfen, den Alltag im Team effizienter, transparenter und wirksamer zu organisieren. 
  • Frauen in Führung – Erfolgreich und authentisch als weibliche Führungskraft. Wir haben den Eindruck, dass Frauen in Führungsrollen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. Es fehlt ihnen an Rollenvorbildern, denn viele Unternehmen sind nach wie vor männlich geprägt. Im Seminar reflektieren wir die Führungsrolle, Führungsstile und kulturelle Prägungen. Wir erarbeiten, wie man authentisch und wirksam führt. Wir besprechen den Umgang mit schwierigen Situationen, mit Konflikten und Dominanzverhalten. Es geht auch um Perfektionismus und gutes Delegieren. Zudem widmen wir uns Strategien der Selbstführung.

Die „Teamarbeit“ bieten wir an zwei Vormittagen digital an, „Frauen in Führung“ in Präsenz. Außerdem brüten wir noch über einem dreistündiges Webinar zu guten Meetings. Nächste Woche veröffentlichen wir mehr Infos zu Inhalten, Daten, Orten und Konditionen.


Phoenix West | Das rechts wird das Corona-Impfzentrum in Dortmund – bei mir ums Eck in Ruhrgebietskulisse:

Hochofenkulisse auf 11 Uhr, daneben Industriehallen.

Handballpilosophie | Die Kaltmamsell sagte jüngst, ihre Dezemberaufhellung sei, wenn Frau Herzbruch und ich auf Twitter Handballkniffe (Wortspiel!) austauschen. Das inspirierte mich spontan, fünfzehn Handballweisheiten in meine Notizen-App zu tippen.

  1. Um ein Tor zu erzielen, musst du aufs Tor werfen.
  2. Eine gute Täuschung ist nicht besonders schnell. Sie hat nur besondere Präsenz.
  3. Je größer deine Angst vor einem Gegner ist, desto früher musst du ihm entgegentreten.
  4. Kampf sticht Klasse.
  5. Eine Mannschaft ist immer nur so gut wie die Stimmung auf der Bank.
  6. Die Verletzungen, die keiner sieht, tun am meisten weh.
  7. Kein Sieg ohne Schmerzen.
  8. Alle spielen mit dem gleichen Ball. Sie machen nur Unterschiedliches mit ihm. 
  9. Tritt eine Mannschaft mit wenigen sehr guten Spielern gegen eine Mannschaft mit vielen mittelmäßigen, aber gut eingespielten Spielern an, gewinnt immer das Mittelmaß, weil das gute Zusammenspiel auf gleichem Kompetenzniveau den Wert des individuellen Könnens übertrifft. 
  10. Nur werfen reicht nicht. Du musst auch fangen können.
  11. Sei nützlich, egal wo der Trainer dich hinstellt.
  12. Wenn der Gegner auf dich zuläuft, weiche nicht aus, sondern gehe ihm entgegen und begleite ihn, bis seine Position so schlecht wird, dass er seinen Plan nicht mehr ausführen kann. 
  13. Willst du die Erste vorne sein, musst du loslaufen, wenn du den Ball noch nicht hast. 
  14. Waldlauf wirft keine Tore. 
  15. Hinten kackt die Ente.

Nummer Eins scheint banal, ist aber zentral.


Zweimal neun | Die NASA hat 18 Astronauten und Astronautinnen für das Training zur Artemis-Mond-Mission ausgewählt. Gleich viele Männer wie Frauen.


Gelesen | Wir haben uns den Lockdown redlich verdient | Der deutsche Staat schmückt sich gerne mit erfolgreichen Selbstständigen und dem Ethos des fleißigen, tatkräftigen Unternehmers. Gleichzeitig verachtet der Selbstständige. Eine pointierte und treffende Zusammenfassung, welchen Blick die Politik auf Einzelunternehmer:innen hat. | Auch bei den angeblich nicht vom Corona-Virus betroffenen Kindern zeigen sich Hinweise auf Langzeitschäden: Mikrothrombosen, Lungenhochdruck und Nierenschäden.

Kommentare

17 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Sarah sagt:

    Deine Handballweisheiten haben gerade mein Herz erfreut. Die habe ich auch alle so, oder so ähnlich, schon einmal gehört. Außerdem habe meine Trainer noch gerne folgende Weisheiten von sich gegeben:

    – Es hat noch niemand unter dem Tor her geworfen.
    – Tief stehen, hoch gewinnen.
    – Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr die Meisterschaft.
    – Ab 9 m ist Krieg.

    1. Vanessa sagt:

      Klassiker! Nummer Drei kann ich gar nicht dick genug anmarkern (geht mit Nummer Vier einher).

  2. Ich habe nie richtig Handball gespielt (#teambasketball), aber es scheint mir ein sehr weiser Sport zu sein (Yoga, go home!). Ich erwäge, die Liste auszudrucken und gut sichtbar neben den Bildschirm zu hängen. Vielleicht hilft’s?
    Herzlich: Charlotte

    1. Vanessa sagt:

      Handball ist weise, andernfalls wäre es ja Fußball.

  3. Berit sagt:

    Frauen in Führung find ich sehr interessant, da scheint es auch weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West zu geben,so zumindest mein Gefühl.

    1. Vanessa sagt:

      Das ist ein spannender Aspekt! Ja, das kann ich mir gut vorstellen – und zwar nicht nur Unterschiede, die in den Individuen liegen, sondern auch in den Unternehmenskulturen und im Umfeld.

    2. Verena sagt:

      Frauen in Führung wäre auch online super-interessant – vielleicht für mehrere Teilnehmer_innen?!

    3. Vanessa sagt:

      Wir haben es zunächst in Präsenz gedacht – gerade aus dem Aspekt des Persönlichen. Es kann schon sehr ins Eingemachte gehen in dem Thema. Vielleicht wäre aber zusätzlich ein Online-Ableger denkbar.

    4. Berit sagt:

      Ich hab da mal am Tag drüber nachgedacht und ich meine ein Aspekt könnte sein, dass es zu DDR Zeiten (und ich wäre Jahrgang 85) ja total üblich war, dass Mütter nach spätestens 1Jahr wieder arbeiten waren. Dementsprechend war es für mich nie eine Option meine Arbeit aufzugeben oder zu verkürzen bis ich selber Mutter wurde und merkte das Wollen und richtige Umstände (Arbeit passt zu Betreuungsangebot) nicht immer gleichzeitig auftreten.

      Des Weiteren hatte man auch viel mehr Vorbilder die einem zeigen wie berufstätige Elternschaft aussehen kann, wie man sich den Tag und das Jahr strukturiert, wie Familienleben aussieht etc. Es war und ist selbstverständlich das Väter an der Erziehung beteiligt sind, die Kinder zu Terminen bringen etc. Haushalt ist wieder ein anderes Thema ;)

    5. Vanessa sagt:

      Ich glaube, das Unausgesprochene, das Vorbild des Alltags ist das Entscheidende. Als Kind nimmst du das, was du in deinem Lebensumfeld siehst, erstmals als die Standardausführung wahr. Wenn dein Horizont sich weitet, merkst du irgendwann, dass es viele Standards gibt. Aber denn hat die Prägung ja schon eingesetzt.

  4. Stefanie Sagl sagt:

    Ähm Entschuldigung, aber die Handballweisheiten taugen ja mal für alles??? Werde ich demnächst alle so zitieren. Natürlich mit „Vanessa Giese“ drunter. So. Ich geh mir jetzt einen davon für mein LinkedIn-Profil aussuchen :)

    1. Vanessa sagt:

      Die taugen für alles. Handball macht schlau, ganz eindeutig.

  5. […] Vanessa hat einige Kernpunkte rausgehauen, über die ich als ehemaliger Handballtrainer schön schmunzeln konnte. […]

  6. […] ersten resümierenden Gedanken zum Jahr äußern, auch wenn, wie die Blogkollegin sagt, die Ente hinten kackt, ein Satz übrigens, den ich auf Anhieb nicht verstanden habe, vor allem deswegen nicht, weil […]

  7. Ka sagt:

    Frauen in Führung – vielleicht auch in Berlin denkbar (wenn online nicht passt….) ? Klingt mega interessant!! (Als junge weibliche Führungskraft suchte ich in diesem Sommer ein solches Format und fand es nicht… )

    1. Ka sagt:

      …. vielleicht auch ausbaufähig mit noch nachträglich begleitenden Austausch für eine Zeit in der Gruppe als weiterführende Inspiration wie ein moderierter runder Tisch ? (Vielleicht gibt es das auch schon und ich hab’s nur noch nicht gefunden)

    2. Vanessa sagt:

      Gute Ideen! Wir werden das überlegen, denn auch über die sozialen Medien kam Nachfrage.

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