Hinterherblogging | Ich hänge etwas mit dem Tagebuchbloggen. Am Sonntagabend bin ich im Hof versackt – mit Menschen aus München, Bielefeld und Berlin. Danach ergriff mich eine plötzliche Müdigkeit, die das Bloggen unmöglich machte.
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Die Suche nach Groß-Glien | Ich wohne hier in Klein Glien. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach Groß Glien.
Klein Glien ist wirklich klein. Einmal geblinzelt beim Autofahren, schon ist man hindurch. Die Erwartungen an Gross Glien waren: zweimal blinzeln.
Tatsächlich ist Groß Glien … weg.
Bereits seit dem Jahr 1420 ist Groß Glien wüst und verlassen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden noch einmal eine Schäferei, danach ein Hof für Ackerbau und Viehzucht errichtet. Schließlich lebten 42 Menschen hier – bis die Einwohnerzahl wieder sank. 1931 wurden die Gebäude abgerissen. Vor wenigen Jahren wurden die Überreste der Kirche (Bild) aus dem Bewuchs geborgen.
In der Umgebung ist das Töpfercafé Schmerzwitz.
Es hält monumentale und gleichzeitig köstliche Kuchenstücke vor. Man denkt danach, nie mehr etwas anderes essen zu können – und auch zu wollen.
Auch Gut Schmerwitz war einst eine Wüstung, genauso wie Groß Glien. Es wurde ebenfalls als Schäferei wiederlebt – blieb dann aber erhalten.
Das Gut gehörte der Familie Brandt von Lindau. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie enteignet.
Das Gut war anschließend unter anderem Zentralschule der Deutschen Volkspolizei und anschließend Zentralschule für Kampfgruppen „Ernst Thälmann“.
Seit dem Jahr 2000 ist es wieder in privatem Familienbesitz.
Weg zurück durch den Wald …
und über Felder.
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Monokultur | Es gibt hier Felder. Sehr viele Felder. Sehr viele, sehr große Felder. Beeindruckend große Felder.
Die Wikipedia weiß: „Die durchschnittliche Betriebsfläche ist mit 238 Hektar im deutschlandweiten Vergleich sehr groß. Großbetriebe mit über 1.000 Hektar bewirtschaften über 70 % der brandenburgischen Ackerflächen.“
Gleichzeitig ist Brandenburg führend beim ökologischen Landbau (gleiche Quelle), bei mir auch gleich ums Eck:
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Gewitter | Am Samstagabend kam ein Gewitter über Klein Glien. Blitze über Blitze, Wind und eine Stunde lang peitschender Regen.
Das Wasser drückte sich durch die Holzfenster und nässte die Fensterbank.
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Gelesen | Ein lehrreicher Twitter-Thread über die Geschichte des Pipimachens im All, gefunden bei der Kaltmamsell.
Kommentare
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Das Waldbild wirkt wie eine Kunstinstallation.
Das war ein ziemlich alter Baum vor lauter Nadelbäumen. Dazu die Nachmittagssonne. Das war ein toller Anblick. Und riechen tat’s auch sehr gut.