Auf Schicht | Zwei Tage Teamworkshop mit dem Kunden im Tagungshaus.
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Notre Dame | Das Feuer hat mich gestern Abend betroffen gemacht. Tat weh. Solch ein großartiges Gebäude. Europäische Geschichte. Erhebendes Gefühl, wenn man drinsteht. Heute Morgen: erster Blick aufs Handy und auf die Nachrichten, um zu lesen, ob die Fassade noch steht. Erleichterung.
Gleichzeitig verspürte ich heute eine ebensolche Verwunderung wie gestern Betroffenheit: Es ist erstaunlich, wie schnell plötzlich 300 Millionen Euro locker sind, um Notre Dame zu renovieren, während es eine hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa gibt, immer weniger Menschen immer mehr besitzen und Geflüchtete bitte draußen bleiben sollen, weil Fremde uns etwas wegnehmen könnten.
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Frühlingsgefühle |Abendspaziergang im Park.
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Gelesen | Deutsche Bummel-Bahn: Warum der französische Schnellzug TGV auf der Strecke Paris – Marseille deutlich schneller ist als der deutsche ICE auf der Strecke Hamburg – München, obwohl die Strecken gleich lang sind.
Gelesen | Der Schriftsteller Thomas Pletzinger hat Basketballer Dirk Nowitzki in der letzten Woche seiner Spielerkarriere begleitet und ein pathetisches, aber dennoch großartiges Stück geschrieben. In diesem Zusammenhang auch empfehlenswert: Pletzingers Buch „Glentlemen, wir leben am Abgrund“. Auch lesenswert: Interview mit Dirk Nowitzki nach seinem Abschied.
In allen Huldigungen, die nun in den Zeitungen erscheinen, wird als größter Erfolg Ihrer Karriere bezeichnet, dass Sie sich Ihre Bodenständigkeit, ja Ihre Schüchternheit erhalten haben.
Nowitzki: Das klingt jetzt merkwürdig, aber ich weiß auch nicht genau, woran das liegt. Vielleicht daran, dass ich Menschen einfach gern habe und deshalb respektvoll mit ihnen umgehe.
Gelesen | Die Neurowissenschaftlerin Maryanne Wolf übers digitale und papierende Lesen, übers Schnelllesen, über räumliche Mechanismen, die Komplexität von Gedanken und über den Wunsch, beim Lesen schnell zum Ende zu kommen.
Gehört | Ikea liest die Namen seiner Produkte vor und nennt es den „Ikea Sleeps Podcast“. Vielleicht bin ich ein Freak, aber ich finde es tatsächlich beruhigend.
Kommentare
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Genau dieselben Empfindungen zu Notre Dame hatte ich gestern wie heute auch! Ich glaube heute Abend waren die Spendenzusagen bereits bei 700 Mio. Für ein fantastisches geschichtsträchtiges Gebäude, aber haben wir nicht sehr viel größere aktuelle und zukünftige Probleme, für deren Lösung man dieses Geld einsetzen sollte?
Ich weiß nicht, ob man das gegeneinander halten soll. Es ist auch nicht so, dass ich es Notre Dame nicht gönne. Es soll gerne schnell und kunsthistorisch aufwändig wieder aufgebaut werden. Darum geht’s nicht. Eher um die Verhältnismäßigkeit.
Na ja, das mit dem sinnvollen Einsetzen des Geldes ist prinzipiell natürlich richtig, aber mehrere hundert Millionen wurden von Milliardärsfamilien gespendet. Und es ist ja nun Privatleuten nicht vorzuwerfen, wofür sie spenden.
Bin bei Dir. Zudem ist ja nicht gesagt, dass Spender und Spenderinnen nicht gleichzeitig auch für Anderes spenden.
Dennoch bleibt ein schales Gefühl bei mir.
Ausreichend Geld ist jedenfalls im Wirtschaftskreislauf.
Vielleicht fließt das Geld für diese Kathedrale so viel leichter und schneller, weil die Aufgabe, der es dann dient, simpel und eindeutig ist?
Während über die richtigen Wege und Lösungen der anderen Probleme zunächst Ratlosigkeit herrscht? Sogar erst mal Geld für die Findung eines Plans ausgegeben werden müsste? Was kein so sichtbares, handfestes Resultat wäre wie ein neues Dach.
Übrigens war der WDR gestern im Kölner Dom und hat sich der Unbrennbarkeit des stählernen Dachstuhls sowie der Exzellenz des dortigen Brandschutzes versichert.
Dass es ein klarer Zweck ist, macht die Sache sicherlich leichter. Zudem ist Notre Dame ein emotionales und nationales Symbol. Das hilft.
Ich glaube, das Beruhigende an der IKEA Namensverlesung ist die schwedische Sprachmelodie – die bei diesem Sprecher ja auch in seinem Englisch leicht mitschwingt ….
Die Pausen. Die sanfte Stimme. Die leichte Musikuntermalung. Hach.
… und danke für den Lesen-Artikel, sehr sehr spannend!
Gern.