Viel unterwegs gewesen in den vergangenen Tagen. Aus dem Bergischen Land erst nach Hannover, dann nach Hamburg, dann wieder zurück nach Hannover, dann nach Duisburg, dann zurück nach Dortmund. Es blieb keine Zeit zu bloggen, oder wenn ich hätte bloggen können, habe ich lieber anderes getan, zum Beispiel gemütlich zu Abend gegessen. Wie hier in Hannover:
In Hamburg war es schön, kurz und schön, ein Geschäftstermin, danach noch ein wenig umhergewandert, dann war ich auch schon wieder weg.
Ich hätte auf die Besucherterrasse der Elbphilharmonie gehen können. Dafür wäre Zeit gewesen. Aber diese Fülle von Menschen, die sich vor dem Eingang tummelten und die anstanden, um hinauf zu kommen, haben mich abgeschreckt. Wegen der Wartezeit und wegen … naja, Menschen. Ich finde Menschen total super, wenn sie in übersichtlicher Anzahl vorhanden sind, aber in Mengen – nee. Dafür muss ich in Stimmung sein. War ich nicht. Also Elbphi nur von außen.
Stattdessen war ich bei meinem Klamottendealer für große Frauen und habe im Schlussverkauf zwei neue Hosenanzüge ergattert. Das war super. Außerdem habe ich mir gelbe Sneaker gekauft, die ich zum blauen Hosenazug tragen kann – Komplementärfarben, Sie wissen schon.
Ich trage inzwischen gerne Hosenanzüge. Seit es diese Marke für lange Frauen gibt, seit also die Ärmel lang genug sind und die Taille tatsächlich in der Taille sitzt und nicht auf Brusthöhe, kann ich gut den ganzen Tag im Hosenanzug rumlaufen und finde es sogar gemütlich. Wie angenehm es ist, wenn der schmalste Teil des Kleidungsstücks (Taille) sich nicht am breitesten Punkt des Körpers (Brüste) befindet! Halleluja. Menschen mit Normmaßen wissen das wahrscheinlich nicht zu schätzen.
Aber Schuhe! Die müssen auch gemütlich sein. Deshalb Sneaker. Mittlerweile darf man das ja: Sneaker zum Hosenanzug. Was die Männer können, kann ich auch.
Am Freitag Rückfahrt über die A2. Am Horizont das Ruhrgebiet, wo der Stahl gekocht wird.
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Heute, das möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, habe ich auf dem Rückweg von einem Geschäftsessen einen riesigen Kran gesehen, der so groß war, dass er etwas über ein Haus heben konnte.
Das schreibe ich auf, weil ich Sie daran teilhaben lassen möchte, wie groß der Kran war (wirklich groß!).
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Gehört: Den Briefcast von Journelle und Stoewhase, ein Podcast, in dem die Beiden sich Briefe schreiben und vorlesen. Die erste Folge fand ich gut: plauderiges und doch relevantes Thema („Kindheit in Ost und West“). Die Länge (30 Minuten) entspricht meiner Audio-Aufmerksamkeitsspanne für dererlei Formate, denn ich bin ein visueller Mensch und auditiv begrenzt. Alles, was Sie mir ohne visuelle Reize, ohne Dialog oder ohne übersteigerte Dramatik länger als, sagen wir, 30 Minuten akustisch mitteilen, können Sie auch Ihrem Basilikum erzählen.
Gespielt: Die Legenden von Andor. Wir haben die Zweite Legende geschafft, der neue Mann, die Jungs und ich, das war wirklich gut und hat Spaß gemacht. Man muss gemeinsam eine Burg verteidigen und Aufgaben erledigen. Man spielt miteinander – nicht gegeneinander – gegen Monster und Kreaturen; es ist ein kooperatives Spiel, in dem man sich eine gemeinsame Taktik überlegt und nachdenkt, welche Spielfigur mit welchen Kräften am besten welche Rolle übernimmt, so dass sie dem Team am meisten hilft. Wir sind jetzt ganz heiß auf Legende Drei. Das Spiel ist ab 10 Jahren, aber man muss auch mit 40 ganz schön viel nachdenken.
Gesehen: Seit langem mit „Der Mann, der lügt“ mal wieder einen richtig guten Tatort.
Kommentare
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So wie andere Menschen ihre Bücherregale nach Farben sortieren,stelle ich mir jetzt Frau Nessy‘s Kleiderschrank nach Farben (Koplimentär!)sortiert vor :)
So ähnlich ist es auch.
Bei meinem letzten Hamburg-Besuch habe ich etwas gelernt, was offensichtlich (noch) ein Geheimtipp ist: Statt sich direkt am Eingang in die ewig lange Schlange für die Tickets zur Aussichtsplattform zu stellen, muss man in das Besucherzentrum der Elphi gehen, das sich nur 100 m entfernt befindet – da gibt es auch die Tickets für die Plattform, aber dort steht niemand an. Wirklich niemand, wir haben es getestet. Und an der Schlange sind wir dann einfach vorbeigegangen.
Das stand am Kassenhäuschen angeschlagen, ich habe es gesehen. So wichtig war’s dann allerdings nicht. Es war eher ein spontaner Gedanke, dort hochzufahren, kein dringendes Bedürfnis.
Der neue Mann, die Jungs und ich … – ist mir da irgendwas entgangen?
Ich hatte das bislang nicht erwähnt.
Viel konkreter wird’s auch nicht werden.
Müssen Sie ja auch nicht, also konkreter werden :)
Welche Marke für lange Frauen denn? Ich kenne nur Marken für breite Frauen, was bei langen Armen und Beinen (und Lage der Taille) nicht wirklich hilft….
Long Tall Sally. Macht demnächst nur noch Onlineverkauf und schließt die Filialen (leider). Aus meiner Sicht das beste Angebot auf dem Markt, gerade was zeitlose, geschmackvolle Businessmode angeht.
Navabi, also ein Onlineshop auch erstmal für breit (aber ab Größe 42), hat zum Teil auch Langgrößen. Ich bin zwar nicht groß, 1,70, aber ich hab nen langen Oberkörper (na gut, kurze Beine… *pfff*) und dort gerade einen tollen Blazer wie beschrieben gekauft.
Auch die Langgrößen sind zu kurz – zumindest für mich.
Hosen in der handelsüblichen Langgröße, zum Beispiel der Marke Mac, sind nur 34 Inch lang. Das entspricht der Innenbeinlänge bei Navabi (88 Zentimeter). Ich benötige, abhängig vom Schnitt, 36 bis 38 Inch, also 92 bis 96 Zentimeter Innenbeinlänge – also sechs bis acht Zentimeter mehr. Das sind genau die Zentimeter Hochwasser, die eine Hose dämlich aussehen lassen.
Ähnlich sieht’s bei den Ärmeln aus – und die Proportionen bei Blusen und Blazern passen entsprechend auch nicht. Alles getestet.
Wenn man eine 1,75 große Frau ist, also etwas größer als der Durchschnitt und etwas zu lang für die Normalgröße, oder wenn man einen langen Oberkörper hat, mag das alles gut sein. Wenn man wie ich 1,86 Meter groß ist, ist auch die handelsübliche Langgröße zu kurz.
Ich bin auch 1,86 m lang (und nicht ganz Idealgewicht), für Freizeit habe ich mich mit Ärmeln in „Schmucklänge“ und „7/8-Hosen“ abgefunden, aber für Business ist es schwer. Das ist ja meist auch keine Frage des Geldes, auch in teuer gibt es wenig, das dann auch wirklich sitzt.
Vielen Dank für den Tipp!
Dann schauen Sie mal bei LTS. Tipp: Melden Sie sich auch für den Newsletter an. Es gibt oft Rabatte und Sale. Ich bezahle selten die Ausgangspreise.
Die Sachen fallen etwas anders aus als die Normgröße – aufgrund dessen, dass die Proportionen anders und passender sind. Im normalen laden habe ich zum Beispiel immer XL, bei LTS nicht unbedingt.
Die Legenden von Andor haben wir immer nur Dank dem 15 jährigen Sohn des nicht mehr so neuen Mannes geschafft. Mit welches Selbstverständlichkeit und vor allem Schnelligkeit er das immer durchschaut hatte… soll nochmal jemand sagen, Computerspielen bildet nicht.
Ich habe mich in etlichen Momenten auch etwas abgehängt gefühlt – und ich möchte behaupten, dass ich nicht die langsamste Auffassungsgabe habe.
Ja, wo der Stahl gekocht wurde…. Habe noch Erinnerungen an den Phoenix, wo es genauso aussah – aber nicht sehr gut roch!
Beim Straßenbahnfahren, damals noch oberirdisch, nach Hacheney zur Schule….
Ist die Haltstelle in Hacheney nicht auch immer noch oberidrisch? Doch, ich glaube schon.
Serviceinformation: Die End-Haltestelle Hacheney ist oberirdisch – bin dort vor 1 h noch eingestiegen ;-) Unterirdisch wird es erst 2 Haltestellen später (Westfalenpark)
War schon lange nicht mehr da!
Danke, viele spannende Anknüpfungspunkte. Andor ist sehr schön, es steht hier gerade aufgebaut auf dem Tisch. Leider dauert so eine Party ziemlich lange und auch der Aufbau geht nicht schnell. Danke auch für die Klamotten Tipps, auch wenn ich nicht so groß bin.
Ja, Andor dauert lange. Als 80er-Jahre-Monopoly-Kind bin ich jedoch einiges gewohnt, und nichts ist schlimmer, als beim Monopoly über Stunden am Existenzminimum dahinzusiechen.
Bin gespannt auf die nächsten Legenden.
Hallöchen,
Andor hört sich ja direkt nach einem Spiel für mich an, kann ich doch so überhaupt nicht verlieren und dann verlieren zumindest alle oder keiner.
Viele Grüße
Abigail
So isses: alle oder keiner.