Das Bloggen liegt brach. Nicht, weil es nichts aufzuschreiben gäbe, sondern weil mich Themen sind, die hier nicht her gehören oder die hier doch her gehören, die aber aufgrund von Unlust, Alternativaktivitäten oder Drübereinschlafen ungebloggt bleiben. Sehr schön ist aber das Format, das Frau Gröner bereits seit längerer Zeit pflegt – und das auch Herr Buddenbohm und Frau Bluhm nun übernommen haben: Was schön war.
Zu Jahresanfang hatte ich bereits begonnen, jeden Tag aufzuschreiben, was in den vergangenen 24 Stunden schön war – nur für mich, in einem kleinen Kalender. Die Unternehmung ist wegen schlimmer Inkonsequenz nicht über den Januar hinaus gekommen, obwohl ich sie ganz wunderbar finde – erinnert sie mich doch daran, immer das Positive zu sehen. Nicht, dass ich damit Probleme hätte, im Gegenteil. Ich bin von Hause aus so eine harte Optimistin, dass es Menschen regelmäßig an den Rande ihrer Haareraufkompetenzen bringt und sie umfassend das Zweifeln für mich übernehmen.
Ich versuche es also jetzt mal: aufschreiben, was schön war.
- Das große Patenmädchen noch vor dem Morgengrauen mit ihrer Familie zum Flixbus gefahren, ohne dass sie wusste, wo es hingeht. Weil: Geburtstagsüberraschung zum Achtzehnten. Inzwischen ist sie schon fast wieder zurück: aus London.
- Treffen mit den Handballveteraninnen, den Vorgängerinnen der Kalendergirls. Leckere Dinge serviert bekommen, zum Beispiel von der Rückraumspielerin mit Liebe gerollte Lachsröllchen. Im Zuge dessen eine neue Handballveteranin in den Kreis der Veteraninnen aufgenommen: die Torfrau M. Applaus für M!
- Mit Vatta und Tante den Friedhof im Sauerland winterfest gemacht. Omma, Oppa und der Großonkel sind nun aufgeharkt, mit Heidekraut bestückt und schneessicher. Danach gab’s den traditionellen Familiennusskuchen bei der Tante und dem Onkel.
- Mit Björn seinen 50. gefeiert. Er hatte zu diesem Anlass 18 Stunden lang Tscholent gekocht, das ich nicht kannte und das sehr lecker war, besonders wegen der Graupen und der Honignote. Graupen heißen bei uns in der Familien übrigens „Puppenfüetken“ (kleine Puppenpopos), vgl. „Puppenfüetkensuppe“.
- Hustenbedingt nicht gejoggt, aber in frischer Herbstluft zwei sehr lange Spaziergänge gemacht, jeweils rund zehn Kilometer. Dabei Hörbuch gehört: Kühn hat zu tun von Jan Weiler. Gefiel mir gut: Sympathischer, nahbarer, fehlbarer, erfrischend gewöhnlicher Vorstadtkommissar; das Kriminalstück ist bisweilen nur Beiwerk. Jetzt: Donna Tartts Distelfink. Stimmungsvoll, aber aktuell noch etwas handlungsarm.
Kommentare
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Bei meiner neunjährigen Nichte heißt Graupensuppe „Froscheiersuppe“. Erstaunlicherweise mag sie sie trotzdem :-)
Das klingt jetzt nicht so 100-prozentig einladend. Aber hey: Der Geschmack ist verschieden.
Na Gott sei Dank ein Lebenszeichen! Ich hab schon angefangen, mir Sorgen zu machen!!! :-D
:)
Liebe Frau Nessy,
bitte bleiben Sie dran, am Distelfink!! Das wird noch, geben Sie nicht auf!!
Liebe Grüsse
Asty
Ich bleibe dran. Es wird auch munterer.