Am 12. jeden Monats findet in Blogs das Fotoprojekt “12von12″ statt:
12 Bilder vom 12. Tag
Gestern war ein Sonntag, den ich komplett zu Hause verbracht habe. Der Tag begann mit einem sehr schönen Anblick:
Das Fachwerk des Gewächshauses steht. Während des Frühstücks habe ich es ausgiebig betrachtet und mich daran erfreut.
Nach dem Frühstück waren noch ein paar kleinere Arbeit zu machen. Traugott hatte seinen großen Auftritt als Steighilfe.
Auch wenn ich mittlerweile weiß, wo ich Traugott loswerden kann – er ist mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich es gar nicht mehr möchte. Überdies werden sich für Traugott im Zuge der Gewächshauseinrichtung sicherlich noch einige Aufgaben ergeben. Es ist mit ihm ein bisschen wie mit Apple-Produkten: Bevor man sie nicht besitzt, weiß man gar nicht, dass man sie braucht.
Gestern hatte ich Besuch: Der Stammtisch tagte. Die nächsten Bilder werden sich deshalb mit kulinarischen Themen befassen.
Zunächst habe ich im Garten Johannisbeeren gepflückt:
Außerdem habe ich die ersten Zucchini geerntet:
Dann ging’s an die Grillvorbereitungen: Teig kneten, Gemüse schnibbeln, Marinaden anrühren, Bowle machen, Dessert mixen.
Am Samstag war ich einkaufen. Dabei sind mir eine Flasche Cachaça, Limetten und Rohrzucker in den Wagen gerollt. Das ist mir allerdings erst im Nachhinein aufgefallen.
Aber was solls. Wenn ich die Zutaten schonmal da habe, kann ich mir in den nächsten Tagen auch mal einen Caipirinha machen. Die Sachen verkommen ja sonst.
Das Dessert für den Abend: Beeren-Fool. Ich habe einen Faible für Desserts mit nur drei Zutaten. Bei diesem sind es auch nur drei: Beeren, Sahne, Puderzucker. Die Beeren pürieren, Sahne und Puderzucker mixen und steif schlagen, schichten, fertig.
Nochmal durchsaugen und Tisch decken:
Die Bowle gab uns zwischenzeitlich Rätsel auf.
Zunächst das Rezept: Holunderblütensirup und Rose Lime Juice in gleichen Teilen, ein bisschen Limettensaft, crushed ice. Mit Tonic Water auffüllen. Ich habe ein paar dekorative Johannisbeeren dazugegeben. Man kann auch anderes Obst nehmen oder es weglassen.
Gibt man die Bowle ins Glas, schwimmen die Johannisbeeren oben.
Trinkt man das Glas aus und füllt es mit Mineralwasser auf, schwimmen die Johannisbeeren unten.
Möchte man danach wieder ein Glas Bowle und füllt Bowle auf, dümpeln die vorhandenen Johannisbeeren weiterhin am Grund. Die neu dazugekommenen schwimmen oben.
Wir haben nachgedacht und sind dann recht schnell auf eine Lösung gekommen.
Haben Sie auch eine Idee?
Kommentare
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Ich liege auch immer am Boden nach einem Glas Bowle.
Sie sind mir ja einer.
Die Ribisl (so nennt man diese roten Beerchen bei uns im Alpenland) sind angeschickert, und schaffen es einfach nicht mehr an die Oberfläche, nachdem sie sich mit Bowle angetrunken haben.
Wenn man das Gewicht einer Ribisl mit dem Angebot von 200 ml Bowle (entspricht einem Glasinhalt) aufrechnet, müsste ich was weiß ich wieviel Bowle zu mir nehmen, um in den gleichen Zustand zu gelangen – da würd ich auch am Boden liegen ;-).
Aber die Ribisl trinken doch gar nicht. Alles antialkoholisch. Ich schwör.
Als gelernte Ingenieurin im Lebensmittelbereich sollte ich sowas wohl wissen. Tue ich aber nicht. Also bleibt nur die Erklärung „damit Sie was zum bloggen haben, und das auch noch mit schönen Fotos“.
Meine Theorie ist ja: Es hat etwas mit der Frage „Sirup oder nicht Sirup“ und „Wo genau ist der Sirup“ zu tun.
Aber irgendwie muss man auch 12 Bilder zusammenkriegen. Da haben Sie schon recht.
Egal, war lecker:))
Morgen: Marmeladenschlachtung!
Hihhiiiiii, mein Fachgebiet: eine Kombination aus Osmose und Dichte.
Schwimmt was, ist seine Dichte geringer als die Flüssigkeit.
Sinkt es, ist seine Dichte größer.
Die Dichte ändert sich, wenn die Zuckerkonzentration außerhalb der Zelle größer ist als innen.
Die Beere im Sirup gibt Wasser ab, wird innen also konzentrierter und sinkt dann im Wasser.
Soll ich weiter??
Ja! Bitte!
Ja, gerne!
Genau: semipermeable Membran:)
Zellmembranen sind durchlässig für Wasser aber nicht für große Moleküle wie Zucker.
Eigentlich gleichen sich unterscheidliche Konzentrationen aus,. Zum Beispiel verteilt sich Zucker imTee ohne dass man umrührt. Das ist Diffusion. Die klappt nur, weil die Teilchen sich unmerklich bewegen, die Brownsche Molekularbewegung.
Sind Sie noch da?
Die Teilchen in der Beere und drumrum würden sich gerne in der Konzentration ausgleichen. Das geht aber nicht, da die Membran da ist, um jede Zelle rum . So diffundiert Wasser durch die Membran, weil Wasserteilchen klein sind, und Zucker bleibt wo er ist.
Liegt jetzt die zuckerhaltige Beere ne Weile im Wasser, dringt Wasser ein aber Zucker kann nicht raus. Die Beere wird prall und ihre Zuckerlösung wird verdünnt.
Wird sie nun in die Zuckerlösung gelegt, ist ihre Dichte nun geringer als die Zuckerlösung und sie schwimmt.
Jetzt verliert sie Wasser und wird konzentrierter.
Genügt das alles als Erklärung?
@Croco Wow! Meinen fachlichen Respekt, vor allem für die VERSTÄNDLICHE Erklärung. Machen Sie was mit Wissensvermittlung (unabhängig vom Fachthema Osmose)?
Das habe ich verstanden. Danke.
Ja, bin beruflich Erklärbär mit Lizenz zur Osmose.
Hallo,
verraten Sie mir, von welcher Marke Ihre feschen Speiseteller stammen?
Besten Dank und beste Grüße!
Ikea.
Ich sach nur: Archimedisches Prinzip. So.
Soso.
hm. ich hätt jetzt gesagt, die an den beeren hängenden kohlensäurebläschen verleihen ihnen auftrieb. wenn das glasdann ausgetrunken ist, ist die kolöhlensäre natürlich von den beeren ab, weshalb sie dann untenliegen bleiben. die neuen beeren aber sind wieder mit neuen bläschen behaftet.
aber die osmose-erklärung leuchtet ein. ich entsinne mich, da war mal was in bio, semipermeable vakuolenwand und so… (find es grad sehr witzig, wie sich so fremdwörter über jahrzehnte im hirn halten, ohne je benutzt worden zu sein).
Sowohl meine Freundin als auch ich haben heute morgen festgestellt, daß der Begriff „semipermeabel“ nie aus unserem Wortschatz verschwunden ist (und dabei sind wir die Babyboomer-Jahrgänge). Ich glaube, die BiologielehrerInnen der 70er und 80er Jahre haben Sonderprämien dafür bekommen, uns dieses Wort tief in Erinnerungsstrukturen zu rammen.
Aber man sieht wieder mal: Voll das Bildungsblog hier!
Semipermeabel, Aktionspotential, Axonhügel, endoplasmatisches Reticulum – mein Biologielehrer hat auch ganze Arbeit geleistet.
Ich habe erst einmal in meinem Leben ein Apple-Produkt benutzt. Bis jetzt hat sich das Bedürfnis noch nicht eingestellt.
Wer endoplasmatisches Reticulum kennt, erinnert sich auch an Drosophila melanogaster!
Genau! Danke!! Archaeopteryx nicht zu vergessen…