Wir sind drei Damen im gesetzten Alter.
Im gesetzten Handballalter, um genau zu sein. Einst haben wir gemeinsam im Verein gespielt. Ich bin dann irgendwann umgezogen, die Torfrau verabschiedete sich als erste in den sportlichen Ruhestand, die Rechtsaußen wurde schwanger. Doch das hält uns nicht davon ab, uns weiterhin regelmäßig zu treffen, nun, da das Training als Anlass ausfällt.
Gemeinsam haben wir einen „Stammtisch mit Herren“ ins Leben gerufen. Dieser Stammtisch findet alle paar Wochen reihum statt. Stillschweigendes Übereinkommen: Das ausrichtende Paar serviert jeweils ein liebevoll selbstgekochtes, mindestens dreigängiges Menü ohne Convenience-Zutaten. Oder, um es anders zu sagen: Aus dem sportlichen Wettstreit ist ein Koch-Wettbewerb geworden.
Unsere Torfrau hat diesen Wettbewerb angestachelt. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Kochtalent, die für diese Tätigkeit notwendige Muße und Geduld sowie über eine ungefähr zwei Zentner und neun Regalmeter umfassende Kochbuchsammlung. Das weiß ich so genau, weil ich diese Sammlung beim Umzug in den dritten Stock getragen haben. Nur der Gedanke, dass auch ich von ihr profitiere, hat mich nachhaltig motiviert. Weil die Torfrau also stets raffiniertere Gerichte serviert, möchten wir anderen ihr in nichts nachstehen und servieren nun ebenfalls dolle Gerichte.
Gestern trafen wir uns bei der lieben Rechtsaußen und tafelten wieder fürstlich. Der Abend ist immer begleitet von großartigen Gesprächen. Dadurch, dass wir uns jahrelang nur in Jogginghose kannten, Siege und Niederlagen geteilt und schon mehr als hundertmal zusammen geduscht haben, sind wir sehr entspannt miteinander. Wenn ich genauer über diesen Umstand nachdenke, kommen mir fast die Tränen vor Freude. Es ist so wunderbar, Freunde zu haben.
Kommentare
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Da bekommt man gleich Appetit.
Jaaaa. Beim Stammtisch ist die Devise: Tagsüber nur Brühe, damit Platz für den Abend ist.
Ja es ist schon eine schöne Tradition geworden und wir freuen uns auf nochunzählige Abende wie gestern mit Euch.! Eine kleine Anmerkung, die Rechtsaußen hat vor der Torfrau die Schuhe an den Nagel gehängt
Tatsächlich? Sapperlot.
ist die Torfrau diejenige, die den allerersten Torsten verschenkte?
Yep.
Jap, das klingt nach einer tollen Tradition. Hatte ich mit Freunden auch mal am Start. Leider ist durch das Wegziehen einiger Beteiligten das regelmäßige Treffen schwierig bis unmöglich.
Sieht sehr lecker aus. Für Gäste etwas zuzubereiten ist aber wirklich etwas sehr schönes. :-)
Für andere kochen ist doch der Sinn des Kochens, oder?
Absolut. Endlich mal machen, was sich fuer einen allein eh nicht lohnt, nicht in kleinen Mengen zu machen ist oder sowieso fuer andere besser passt. Und der zufriedene Zustand aller Beteiligten hinterher.
Schoene Tradition.
Hab euch gerne bekocht und wie erwartet einen gemütlichen, verquatschten, völlernden Abend mit euch verlebt!
Ein hoch auf die Wohnküche! (von fleißigen Helfern geweißelt)