Am Montag werde ich Rollator fahren.
Denn am Wochenende bin ich im Trainingslager: Bootcamp im Ostwestfälischen. Das können Sie sich so ähnlich vorstellen wie Fremdenlegionsausbildung in Französisch Guyana, nur mit weniger Dschungel. Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, was mich erwartet:
Es beginnt mit der Abreise am Samstag um 6:40 Uhr. Ich werde also schon vor dem Start völlig durch sein. Erstes Training von 10 bis 13 Uhr. Danach ein Testspiel gegen eine Verbandsligatruppe.
Der Sonntag beginnt mit einem Regenerationslauf, wobei ich die Wortkombination „Regeneration“ + „Lauf“ nicht verstehe: Entweder laufe ich, oder ich regeneriere mich. Nach dem Joggen Training von 9.30 Uhr bis 13 Uhr. Nachmittags dann der Höhepunkt für unseren Trainer: Spiel gegen einen Drittligisten.
Dritte Liga. Das ist fast Bundesliga. Das ist wie zehn Kilometer laufen und dabei alle 500 Meter vermöbelt werden.
Denken Sie bitte an mich. Und machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie erstmal nichts von mir hören. Ich regeneriere dann. Liegend.
Kommentare
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Manchmal bin ich froh, dass ich aus dem Alter raus bin…
Die Sache ist halt: Ich bin auch aus dem Alter raus.
Ich klammere mich in einem Eigentlich-für-junge-Leute-Sport fest und weiß mich auf verlorenem Posten … aber ich kämpfe. Hauptsache macht Spass … (mit ’ss‘ … so spricht man hier).
Die Quälerei muss ja nicht mehr sein … :)
Mein Bootcamp am WE steht in Balkonien und beinhaltet nichts außer lesen und kaltes Bier trinken.
Macht zwar nicht fit, aber Spaß. ;-)
Nur mal so zum neidisch machen. :-)
//*zähneknirsch
„Dritte Liga. Das ist fast Bundesliga. Das ist wie zehn Kilometer laufen und dabei alle 500 Meter vermöbelt werden.“
Ich fühle mit Ihnen und versuche, an Sie zu denken.
Das Spiel gegen den Drittligisten ist hoffentlich nicht nur Stolz des Trainers, sondern nach der Vollendung ein weiteres Sternchen auf Ihrer Erfolgsliste. Vor allem, wenn Sie die Drittligistinnen vom Platz fegen. Gutes Gelingen!
Unter objektiven Gesichtspunkten sieht es nicht danach aus, dass dieses Ereignis eintritt.
Das Prinzip zum Regenerationslauf ist ja klar: das Training wird so gestaltet, dass einem das bisschen Laufen entspannend vorkommt – wie ein Spaziergang, wenn Sie das Wortspiel entschuldigen.
Ich drücke die Daumen und Wunsche, dass der Rollator dann doch eher ein Segway ist (und sonst können Sie ja momentan immer auch auf das olympische Motto verweisen – Dabeisein ist alles).
Ach, Sie meinen, das funktioniert wie beim Spinning: Das Radeln kommt mir ja auch nur wie Seniorensport vor, weil ich das Bootcamp gewohnt bin.
Wie pflegte meine verehrte Omma selig (Omma vwG) zu sagen: „Het meetse Leed is watt dr Minsch sich selbs andeet…“
Übersetzung nötig?
Aber ich bin sicher, Sie schaffen das! Sie sind nicht halb so unfit wie Sie vorgeben? ;o))
Habe verstanden: Das größte Leid ist, was der Mensch sich selbst antut. So ist es wohl tatsächlich. Was die Fitness angeht: leidlich. Ein paar Kilometer geradeaus laufen, geht. Die Tempowechsel sind das Problem.
Viel Glück, Frau Nessy.
Aber organisieren Sie bitte vorher jemand, der zum Sonntag und Montag mal nach dem Rechten guckt, auch versorgungstechnisch.
Also, für Thorsten2, Herrn Albrecht und natürlich auch für Sie.
Lieferpizza kann in unerreichbaren Sphären liegen, wenn der Weg von der Couch bis zum Telefon 12 m sind und das Aufstehen gar beschwerlich erscheint.
Ich habe bereits Freunde gefragt, ob sie einen Pflegedienst organisieren können (mit Franzbranntwein einreiben, in den Schlafanzug helfen etc.).
Klugscheißen: Franzbrandwein ist in der professionellen Pflege verpönt.
Abgesehen davon, was soll dieses Regenerieren? Damit die Wirkung des Bootcamps anhält, brauchen Sie jemanden, der sie am Montag um 0500 zusammenscheißt, Sie Lusche, Sie! :-)
Klingt nach einem Kurz-Urlaub für Hardcore-Sportler mit SM-Veranlagung. Jeder besorgts sich auf seine Weise… Aber, liebe Nessy, was nicht tötet, härtet. Terminator-Nessy! Am Schluß ziehst du auch so Klimmzüge runter wie die aus Terminator 1, wie hieß sie doch gleich?
Ach, und wird der Nerd dann auch mal bei der Rückkehr die geplagte Nessy verwöhnen, bekochen oder dergleichen oder macht er nur Frisuren-Komplimente – wenn ich so intim fragen darf?
Er wird mich am Montag im Büro begrüßen und fragen, warum ich so komisch gehe.
Seien Sie meines Mitgefühls versichert …
Trotzdem viel Spaß. ;).
Und das ist alles freiwillig.
Klingt aber so, als ob demnächst spinning mit 50 kg Gepäck kein Problem mehr sein sollte.
Die Mädels denken über eine Trainingseinheit im Aqua-, also Unterwasser-Spinning nach. Gibt’s hier wohl in der Nähe. Die einzig angemessene Reaktion darauf ist ein hysterisches Lachen.
Frau Nessy, ich liebe Sie. Sehr heiß und sehr innig!
Danke, danke. Aber warum bloß?