Zwei picklige Jäuster in der U-Bahn:
J_I: Bistu eigentlich jetzt mit Celina zusammen?
J_II: Bin ich, Alta. Seit Samstag.
J_I: Is voll das herbe Weib, Glückwunsch, ey.
J_II: Ja, aber sch’ab’n Problem, Alta.
J_ I: Was für’n Problem?
J_II: Sch’ab voll Angst, dass die fett wird. Die is jetzt schon so schwabbel in der Mitte. Also nich‘ fett, aber auch nich‘ so voll flach. Und alle in ihrer Familie sind fett.
J_I: Das würd‘ mich voll nich‘ angeilen, wenn ich so ’ne Speckbarbie hätte.
J_II: Eben, Alta. Und’sch weiß nich‘, was ich machen soll.
J_I: Willstu Schluss machen?
J_II: Das ist genau mein Problem, Alta. Sie is‘ ja noch nicht fett, aber sie könnte fett werden, weißtu, wegen Gene und so. Sie wird ganz sicher fett, und darauf hab’sch kein Bock.
J_I: Voll schwer.
J_II: Kannste ja ma‘ drüber nachdenken.
J_I: Mach ich, Alta.
Kommentare
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Juhuu. Ich vermute mal, bei den Knaben handelte es sich um die reinsten Adonisse? Ganz harte Konkurrenz für die Herren Pitt, beckham und Clooney?
Mit einer Tüte überm Kopf wär’s annähernd gegangen.
Hallo!
Mein Beruf ist es, im Ruhrgebiet offene Jugendarbeit für junge Männer mit Migrationshintergrund zu machen und – sie sprechen wirklich so! So wie in Deinem Dialog.
Deshalb hab ich immer viel Spaß, wenn ich diese Dialoge lese. Danke Nessy. :o)
Wirklich beängstigend, die Oberflächlichkeit der heutigen Jugend… Hoffentlich liest die arme Celina hier mit und gibt J_II ordentlich den Laufpass.
Ahh! Ich…nee. Bäh. Oh Manno. Pff. Unglaublich.
Ich bewundere Sie, Nessy.
Was, bitte, sind Jäuster? Das ist ja klanglich ein interessanter Begriff.
Ein Jaust, viele Jäuster, das sind Jungs/Lausejungs, eher abwertend. Sagt man so im Sauerland. Laut Google ist es Norddeutsch.
Och, nee. Also wirklich. Ernsthaft? So was wird in der Öffentlichkeit besprochen? Und Sie können sie so eine Anhäufung von Wörtern auch noch merken? Hut ab!
Grüße
Bei so originellen Beiträgen ist das nicht schwierig.
Jäuster
Bengel, Lausbub; besonders für freche Jungen, bei denen man jederzeit aufpassen muss, dass sie keinen Unfug treiben
Quelle: ruhrgebietssprache.de
Siehste, mal wieder was gelernt!
also, obwohl ich im Pott aufgewachsen bin – „Jäuster“ kannte ich auch noch nicht. ;)
… Und dass die Celina „nich so ganz flach“ ist, ist dem Kerl erst NACH Samstag aufgefallen? … Ein Glück, dass die Leitung unterm Ärmelkanal schon gelegt wurde … Manmanmanmanman …. ;)
Vielleicht hat er vorher nur auf die Stelle über dem Bauch geguckt.
Was ist am Rippenbogen spannendes?
Ich meinte das Sternum.
Die Celina wird ihn erst am Samstag rangelassen haben.
Das die „nich so voll flach“ ist hat er Samstag erst gemerkt, genauere Studien verhinderte vorher wohl die kalte Jahreszeit. Schon wieder jemand, der auf die voll flachen Photoshopmodels reingefallen ist. Was, genau genommen, ebenfalls ganz schön flach ist.
Repräsentativ für die heutige Jugend sind die sicher nicht, ich kenne zum Glück auch andere Beispiele. Andernfalls müsste man wirklich verzweifeln.
Was mir grad noch einfällt, wie schafft man es eigentlich, bei solchen Gesprächen nicht in schallendes Gelächter auszubrechen?
Man tippt das im Geiste schon ins Blog und konzentriert sich auf sein Chi.
Vielleicht hat er auch erst am Samstag ihre Familie kennen gelernt, denn die scheinen ja der Ursprung seiner Not zu sein.
Was für Trottel!! Vielleicht sollte man diesen Ghetto-Kens mal Nachhilfe in Ausdruck geben.
Hmm, aber wenn man die Oberflächlichkeit mal beiseite lässt, dann hält er sich doch nur an die alte Weisheit: Willst du wissen wie deine Frau in 20 Jahren wird, schau dir ihre Mutter an. Mag nicht immer zu 100% stimmen, aber die Tendenz ist in der Regel richtig….
Glücklicherweise habe ich eine bildhübsche, liebenswerte und verehrungswürdige Schwiegermutter. :)
Wie gut, dass meine Mutter so schön ist! :-)
…als ausgewachsene, kräftige Frau kann ich an der Stelle nur ganz, ganz dringend „Nudeldicke Deern“ von Anke Gröner empfehlen. Aber die schreibt in ganzen Sätzen, also wird’s wohl doch nix.
…dann kriegen die einfach so auf’s Maul. Und wenn ich die alleine nicht klar kriegen würde: Brüder hab ich auch. Ausgewachsen. Kräftig.
Wenn wenigstens der Markt diese Angelegenheit regeln würde. Aber es gibt ja genug Chicks, die diese Jäuster herbe gut finden.
Ja, aber: Jede/r bekommt das, was er/sie verdient, solange bis er/sie es nicht mehr braucht. Selber Schuld. Und ich stimme Lobo zu: Wenn der Gockel ernsthaft in Erwägung zieht, eine andere Henne zu wollen, dann muss er ihr nur von ihrer Mutter und seinen genetischen Theorien erzählen.
Bah, mich gruselt’s bei solchen Spinnern.
da sage noch einer, die jugendlichen würden nicht an ihre/die zukunft denken!
Vorausschauend sind sie, das stimmt.
Made my day. Haha und traurig.
voll krass, nessy, ächt.
vielleicht sollten sie mal die u-bahn zur uni nehmen, aber da wirds wahrscheinlich auch nicht interleck … intello … schlauer zugehen
Ah, dank Josephine aus dem Chaosblog hat es das „Ächt“ endlich auch in Kinderdocs Wortschatz geschafft *kicher*
Nur so nebenbei.
Es grüßt,
der Ponder
Wenn er die Beziehung beenden will, braucht er seine Überlegungen nur mit seiner neuen Freundin zu teilen.
Wahrscheinlich bekommt er dann noch ne Ohrfeige gratis dazu. ;-)
Kann aber auch sein, dass sie es gar nicht rafft.
Ich stelle mir das so vor :
„Ey, isch hab dein Mudda gsehn.Nich dassu nachher sone Speckbarbie wirst, da hab isch nämlich voll keine Böcke drauf.“
Das wird sie dann wohl verstehen, oder ? ;-)
Voll geil, ey!
Nun muss man nur hoffen, dass die zum Nachdenken notwendigen Utensilien auch vorhanden sind. Wenn man dem Dialog so folgt, dann darf das bezweifelt werden ;).
Super beobachtet und zusammengeschrieben.
Wenn der Bauch schon nicht voll flach ist, das Niveau war es allemal :-)
Klingt ja irgendwie schon nach planend und vorausschauend. Vermutlich wird der junge Mann seine Zukunft in der Altersversorgungsbranche sehen.
Grandios!
Solche Gespräche finden regelmäßig in Berliner U-Bahnen statt. Von 15 Jährigen Halbstarken oder kleinen Tussneldas mit riiiieeesseeeeeen Creolen und 10cm Schminke. Ja, die haben halt echte Probleme! :-)
Ja, die U-Bahn-Gespräche haben es in sich.
…bisschen komisch ist es aber auch, oder? Die „Nudeldicke Deern“ ist ein wunderbares Buch, aber „Speckbarbie“ is auch jut.
Den Halbstarken-Slang mal geschenkt – ich sehe da keinerlei Grund zur Überheblichkeit. Im Gegenteil…
Alle „intakten Beziehungen“ beruhen doch auf einem gewissen Maß an Heuchelei. Nur in den nichtintakten wird ständig die Wahrheit gesagt.
Dieses Dilemma hat das Bürschlein doch – in all seiner sprachlichen Dürftigkeit – instinktiv völlig richtig erfaßt.
Oder etwa nicht?
ich schmeiß mich weg *lach*
zum glück war die speckbarbie nicht in unserem wellnesshotel am wochenende ;-)
liebe grüße, katerwolf
Ich finde das ja ganz niedlich, dass er sich über eine Zukunft mit der jungen Dame Gedanken macht. Denn dass sie in den nächsten zwei Wochen zur Speckbarbie wird, ist ja eher auszuschließen.