Gestern beim Aufräumen gefunden:
Die Katze gehörte den Nachbarn. In dem Käfig befand sich ein Fink, zu dem ich eine Beziehung aufgebaut hatte. Er hieß Pumuckl. Zum Zeitpunkt der Bildaufnahme flog er aber so schnell durchs Gehäuse, dass man ihn jetzt nicht sehen kann. Lichtgeschwindigkeit, im Grunde.
Das im Vordergrund bin ich. Die Schürze habe ich um, weil ich zum Pflaumendöppen oder Dickebohnenpulen versklavt war.
Die Socken in den Sandalen trug man so. Wegen der Fußkälte, die 1984, vor dem Klimawandel und zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, noch herrschte.
Kommentare
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So Bilder aus den 50er Jahren sind immer allerliebst.
Modisch war ich schon immer vorne mit dabei. Und ich sag Ihnen: Das Hausbackene kommt wieder.
Farbbilder aus den 50gern? Da wart ihr aber nicht nur modisch ganz weit vorne mit dabei.
Gefühlte 50er, Stefan, gefühlt.
Och je, da wird mir ganz sentimental und nostalgisch. Besonders hinsichtlich der Sandalen und der Erkenntnis, dass da auch ich stehen könnte – nur in brünett. Aber sonst alles dito…
Frau Müller
und bei mir wäre sogar die Haarfarbe und die Länge der Zöpfe dito, nur so eine Schürze hatte ich nicht, denn in der Hauptstadt wurden keine Pflaumen gedöppt oder wie das heisst, jedenfalls nicht in unserem Haushalt.
Gruss
asty
Liebe Frau Nessy,
unter Dickebohnenpulen kann ich mir durchaus noch etwas vorstellen, aber was ist Pflaumendöppen?
Vielen Dank für Ihren Blik in die Achtziger.
Michael
Pflaumen aufschneiden, Kern rauspulen, für den Pflaumenkuchen klar machen.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob Sie und die Katze gerade einen Anstarr-Wettkampf¹ veranstalten, oder wetteifern, wer ebenso gieriger wie anmütiger auf den Vogel schauen kann.
¹) Gibt es eine adäquate Übersetzung für „staring contest“?
Ich hätte schreiben können, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme meine Arme gelähmt waren und ich die Katze deshalb nicht verscheuchen konnte. Aber es wäre gelogen.
Ja. Blickduell.
Oh, danke, „Blickduell“ ist notiert.
Herrlich diese 80er Jahre.
Solche Fotos kenne ich auch von mir selbst.
Mich haben sie damals in blaue (!) oder pinke (!!) Cordhosen (!!!!!!)gesteckt, darauf ein zu enger, gestrickter Pulli von Tante Anneliese, auf dem dann z. B. ein überdimensionaler Sternwichtel (Kinderserie „Regina Regenbogen“) prangte. Zum Abschluss noch ein paar quietschgelbe Turnschuhe und es sei am Rande erwähnt: das Kind war damals schon etwas zu breit.
Sie liebe Nessy haben wenigstens noch einen hübschen blonden Zopp – mir hamse die Haare auf Rasenlänge abgeschnitten, weil ich beim Kämmen immer so nen Zirkus gemacht habe.
Arme, arme 80er Jahre Kinder – wir mussten doch durch Einiges durch!!!!
Ich besaß eine pinke Cordhose und ein neongrünes Smiley-Kapuzenshirt, dazu hellrosa Turnschuhe mit Klettverschluss.
Schlimm waren aber auch die 90er, in denen ich mir mit Haarspray einen Pony aufbaute, der an eine Satellitenanlage erinnerte.
Hahahhaaaa – oder die erste Dauerwelle….
Leider sagte mir keiner, dass ich die nicht mit einer Bürste kämmen durfte.
Kennen Sie eigentlich explodierte Katzenärsche?
;o)
Meine Eltern wollten immer, dass ich mir „doch mal eine Dauerwelle“ machen lasse; „deine Haare sind so strack“.
Nie-niemals.
Entschuldigung, was spricht gegen Cordhosen?
Die Farbe lila.
süßes Kind!
Werte Frau Nessy, welch entzückendes Gewand!
Als Zeichen ihrer Zuneigung pflegte meine Tante, ihres Zeichens Schneiderin, mir auch eine Schürze zu nähen. Oder gar einen Kittel. Doch bevor ich mich so richtig freuen konnte hatte ich, in neuer Schürze gewandet Äpfel auflesen, schälen, entkernen oder ähnlich Langweiliges an der Backe.
Wie sich meine Vorliebe für Kernobst dennoch erhalten hat, ist mir ein Rätsel.
Quittenmädchen
Mit Äpfeln wurde ich nur selten betraut. Ich habe die Schale immer zu dick geschnitten und damit zu viel Apfel verschwendet. Manchmal ist von Vorteil, wenn man sich nicht allzu geschickt anstellt.
Bei uns zu Haus heißt das: ‚DSF – Dummheit Schafft Freizeit‘ und wird auch von mir jetzt noch gern praktiziert. „Guck mal Schatz, ist das soooo richtig?“ Dabei ganz wichtig sämtliche Finger nach rechts außen hinter den Ellenbogen und Zunge zu Konzentrationszwecken zwischen die Lippen klemmen. Sie glauben gar nicht, wie schnell einem der Akkubohrer / Pinsel / (*hierbeliebigesWerkzeugeinsetzen*) wieder aus der Hand genommen wird.
Im Gegenzug hat der Hausherr komplett verlernt Kuchen zu backen. Behauptet er.
LG Frau Spätlese
Insbesondere bin ich froh, dass auch Bilder aus dem bösen Teil der Welt nichts weiter als unscharf und knallbunt sind, genau wie meine eigenen zu der Zeit (, wobei …)
Fesch! Und gefährlich! Wo wohnten Sie? In den Karpaten?
Gefährlich? Der war ganz liep und wollte nur Kekse. Ja, das ist ein Karpatenbär. Ich wohnte auf deutschem Territorium. – Ich habe seit diesem Kindheitserlebnis eine tiefe Beziehung zu Bären (1, 2). Ich bin praktisch selber einer.
„Bärchen“ ist auch ein beliebtes Kosewort für den Partner.
Liebe Frau Nessy,
solche Fotos existieren auch von mir. Wenn auch ohne Zöpfe und aus den frühen 70zigern. Daher gerne auch noch in schwarz/weiss. Mit Verlaub: Heute würde man die Datei (Nicht Foto sondern Datei) ohne mit der Wimper zu zucken löschen: Das eigentliche Motiv (Der Vogel) ist aus Lichteschwindigkeitsgründen nicht zu sehen, die Betrachter (Katze, Frau Nessy) schauen leider in die falsche Richtung, die Farben sind katastrophal, die Konturen unscharf. Und doch hat kaum eine aktuelle Aufnahme so viel Charme.
Liebe Grüße,
Rüdiger
Allein die Dramatik des Bildes! Der unsichtbare Vogel, die gefährliche Katze, das unschuldige Kind.
Oja, vor allem „gefährliche Katze“ – dem Verwischungsgrad der Katzenvorderpfoten nach zu schließen, macht sie gerade Jagd auf den Überlichtgeschwindigkeitsfinken.
Sehr hübsch :-)
Ich wurde in diesem Alter/dieser Zeit mit Lederhose (grüne Eichenblattverzierung an den Taschen, Edelweiß- bzw. Hirschplakette) sowie weißen Socken in Sandalen ausstaffiert. Wir hätten wohl gut miteinander harmoniert ;-) Der Geschmack unserer Eltern-Generation war schon bemerkenswert (oder war es hinterhältige Gemeinheit? ;-)
Die Katze scheint – in Anbetracht des unsichtbaren Vogels – über Grundsätze der Unschärferelation, Quantenmechanik und Welle-Teilchen-Dualität nachzudenken, um die Stelle mit der höchsten Präsenzwahrscheinlichkeit des Vogels zu ermitteln?
Ich würde das Verfahren eher „Try and Error“ nennen.
Genau!
Mein erster Gedanke war: Ein Vogel namens Heisenberg…
Und ich dachte der Fink waere der gelbe Streifen im oberen Teil des Kaefigs. Pumuckl deutet aber eher auf einen roten Vogel (der Name erklaert aber auch, warum der Vogel unsichtbar werden kann).
Bezueglich der Mode: seien Sie froh, dass sie keine Brille trugen. Die Sportbrillen der 80er haben zwar ihren Zweck getan, aber von modisch mag man in dem Zusammenhang wohl eher nicht sprechen. Die Flaschenboeden lassen sich auch im Nachhinein nur schwer verargumentieren (kommt natuerlich alles vom Lesen unter der Bettdecke).
Sie meinen dieses Modell? Hatten alle Jungs. Das kommt jetzt wieder.
Ich hatte es etwas kompakter in Erinnerung (was Sie immer an Links auftreiben).
Kommt jetzt wieder sagen Sie?
//* verschwindet rasch im Hintergrund um anstaendige Gestelle auf Vorrat zu kaufen.
Oh Gott. Es kommen Erinnerungen hoch an blockgestreifte Pullover in Braun-Rot-Orange und wollweiße Strumpfhosen. Ihr Ensemble harmoniert immerhin farblich.
Wir hatten ja nix.
Aber das, was wir hatten, hatten wir Ton in Ton.
Das mit den Socken hat sich durchgesetzt und hat mittlerweile schon die Küste von „Malle“ und anderen dt. Feriendomizilien erreicht – man könnte also sagen das Frau Nessy ist ein echter Trendsetter.
Das mit der Lichtgeschwindigkeit liese sich heute zumindest durch eine aktuelle Kamera wettmachen
Die Mallorza-Reisenden haben meine Mode allerdings neu intepretiert und tragen nun weiße Socken in braunen Treckingsandalen. Aber immerhin besitzen sie Kameras, mit denen sie einen Zebrafink auf 800 Metern im Flug fotografieren können.
ohja! Meiner besseren Hälfte fiel mal ein Foto von mir in die Hände – xeeny im Prilblumendesignten Kunstseidenkleidchen! und was soll ich sagen – inzwischen sind wir 20 Jahre verheiratet, haben 2 erwachsene Söhne und er „derbleckt“ mich IMMER NOCH!
*hoil*
xeena
Er sah dieses Foto von Ihnen, hat Sie geheiratet und geschwängert? Das bedeutet ja, dass seit heute morgen meine Chancen auf dem Partnermarkt bei 100% liegen, im Grunde. Wahrscheinlich steht schon einer im Flur, wenn ich gleich nach Hause komme.
Steht schon mal im Flur parat.
:o*
Diese Kinder Foto`s können manchmal eine richtige Herausforderung sein. Das Foto hat wirklich eine Tasch der 50er, wahrscheinlich wegen dem ROT ist so intensiv. Das Bild ist 27 Jahre alt…..!!!!!
L.G.
Mrs. Jones
Woher wissen Sie, wie alt ich bin?
Jaja, die Kleidung machts! Allerdings… ob die Chancen nur aufgrund des Fotos auf 100% steigen? Ich denke, sie sollten sich schnell auf die Suche nach besagtem Outfit zzgl. der enorm farbfrischen Söckchen machen!
Mit der Schürze könnt’s auch gut laufen.
So eine Schuerze ist ja recht dauerhaft bei guter Pflege, aber ob sie wirklich laengerfristig einen echten Menschen als Partner ersetzt?
Das Bild ist doch von 1984? Also ist das FOTO 27 Jahre alt. Einfache Rechnung!
Lieben Gruss
Mrs.Jones
So könnte man es sehen.
//*altersdemenz
//*nullcheckerbunny
//*kurzzeitige Umnachtung
Sie durften ja zumindest Zöpfe tragen! Und eine Schürze!
Mir hatte man dazumal einen Topf aufs Haupt gesetzt und die Haare abgeschnitten, die darunter noch hervor lugten. Zu dieser Frisur trug ich dann schilfgrüne Cordhosen.
Ich wusste gar nicht, dass man auf etwas neidisch sein kann, das 27 Jahre her ist. Aber diese Zöpfe, ich muss schon sagen…
Diese Zöpfe wurden auch gerne mal zu Affenschaukeln geformt.
socken in den sandalen gegen fusskaelte :-) he he he genau so war es….
Was hat der Photograph damals gesagt, nachdem er Sie beim sich-nach-dem-von-der-Katze-auf-Lichtgeschwindigkeit-gebrachten-Finken-umdrehen photographiert hat? „Mönsch Kind, kannste nich mal kurz stillstehen?“
„Nu guck nach vorne!“
fabelhaft. und eindeutig nessy.
Frau Nessy, ich weiß nicht, worüber Sie promovieren, aber falls es das nicht ohnehin ist, lege ich Ihnen die Soziologie ans Herz. Oder Kabarett.
Oh, der Kommentar sollte eigentlich zu den Nerds. Aber er passt eigentlich zu all Ihren Schilderungen.
*geht ab und schämt sich, weil zu doof für den Umgang mit den modernen Medien*
Mit Gruseln denke ich daran, wie ich – der Fürsorge meiner Mutter sei Dank – meinen knallroten Schneeanzug anziehen musste für den Weg zur Schule, die – wohlgemerkt – auf der anderen Straßenseite lag.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich die einzige war, die einen Schneeanzug anhatte. Und der erwartete Schneesturm blieb auch aus.
Erfahrungen mit Cordhosen habe ich auch gemacht – es gibt einfach Dinge, die vergisst man nie… Meine war grün.
Trugen Sie zu dem Schneeanzug auch eine Schlupfmütze mit Bommel?
Man beachte auch die weiße Armbanduhr!
Ein sehr erlesenes Stück.
Ich durfte sämtliche Sachen meiner Geschwister und Kusinen auftragen. Darunter auch gehäckelte Socken in weiß und rosa.
Für Sonntags, natürlich.
*flashback in die Kindheit*
Die Armbanduhr war digital und total spacig.
Wissen Sie, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich habe gehört, das ein Trauma durchaus eine temporäre Amnesie hervorrufen kann.
Wenn es die Schlupfmütze gegeben hat, dann war sie natürlich selbstgestrickt. So wie einiges meiner Kleidungsstücke damals – die in monatelangen Projekten von meiner Oma hergestellt wurden.
Sprich: Wehr Dich dagegen und Du hast die Familie gegen Dich!
Auf meine Argumente, dass sie kratzten und manchmal auch zu eng waren, ging man nicht ein.
So farbige Söckchen in Sandalen sind glaube ich derzeit wieder stark im Kommen, man glaubt es kaum.
Cordhosen liebe ich übrigens sehr und trage sie in strenger Verachtung jeglicher entgegengesetzten Modeströmungen seit vielen Jahren (gern mit leichtem Schlag).
Dickebohnenpulen! Hach ja! Dazu wurde ich auch versklavt. Oder zum Grünebohnenschnippeln oder Gurkenschrubben :D