Ereignisse | Hier war es eine Weile still. Es gab einen medizinischen Notfall im Umfeld.
An einem Freitagabend nach Sonnenuntergang erhielt ich einen Anruf. Aus dem Tonfall, den geschilderten Symptomen und der Gesamtsituation konne ich sofort entnehmen, dass ich sofort handeln sollte. Ich verstaute die Kinder bei Nachbarn (der Reiseleiter weilte außerhäusig) und setzte mich ins Auto.
Bei Eintreffen bestätigte sich der telefonische Eindruck. Ich packte den Patienten ein, außerdem eine Tasche, vorhandene Medikamente und Unterlagen und wir fuhren in die Notaufnahme. Im Nachhinein wäre es klüger gewesen, die 112 anzurufen, aber nun ja: Wir kamen an. Es war Mitternacht. Ich stellte den Patienten und seine Symptome vor. Die Triage funktionierte, wir durften an allen anderen Wartenden vorbeigehen.
Die kommenden drei Stunden verbrachte ich im Wartebereich der Notaufnahme, während man den Patienten hinter Türen stabiliserte. Die Stunden waren eine illustere Angelegenheit; die Szenen alle aufzuschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Viele Anliegen, viele Sprachen, Großstadt, eine Nacht von Freitag auf Samstag – Sie haben vielleicht eine Vorstellung. Da war zum Beispiel ein Mann, ganz in Weiß gekleidet, barfuß, Cowboyhut (auch in Weiß), der irgendwas im Auge hatte und durchgehend summte, außerdem zwei Stunden Ballerspiele spielte, volle Lautstärke, bis er drankam. Daneben ein Mann, klein, kompakt, der sich etwas ins Ohr gesteckt hatte, das er nicht wieder rausbekam, und der sich ohne Unterlass mit der Hand an den Kopf schlug und schrie, er habe etwas im Ohr. Daneben ein Kind, das von seinem Bruder gebissen worden war. Daneben eine Frau in Plüschpantoffeln und Jogginganzug, humpelnd, sie sei über ihren Hund gestolpert. Wie es dem Hund ging, weiß man nicht.
Nun denn. Der Patient wurde stationär aufgenommen und verbrachte mehr als zwei Wochen in der Klinik.

Ich war viel auf der Straße: Krankenbesuche, Wäsche holen, Wäsche waschen, in der Wohnung nach dem Rechten sehen. Inzwischen ist der Patient auf dem Wege der Besserung, langsam, sehr langsam.
ePA | Nochmal etwas Medizinisches: Nachdem die Nachrichtenmedien vermeldeten, nur wenige Patient’innen sähen bislang ihre elektronische Patientenakte ein, habe ich mich eingeloggt. Allerdings – so einfach war das nicht: Registrierung in der ePA-App der Krankenkasse, Bestätigung per E-Mail, dann Verifizierung über eine weitere App, Scannen des Personalausweises mit der NFC-Funktion, Online-ID des Ausweises eingeben (erstmal finden!) – meine Güte. Ich kenne die Hintergründe – Schutz von Sozialversicherungsdaten -, aber dieses Prozedere ist maximal unpraktikabel und für viele Menschen sicherlich nicht leistbar.
Nach Gescanne und Getippe war ich dann drin und Heureka! Welch Erkenntnis! Mein ehemaliger Gynäkologe hat offensichtlich systematisch Abrechnungsbetrug betrieben – oder hielt mich jahrelang für eine andere Patientin. Die Diagnosen, die dort für die Zeit zwischen 2015 und 2024 dokumentiert und abgerechnet wurden, sind mir jedenfalls völlig unbekannt: Weder hatte ich entsprechende Beschwerden noch habe ich die abgerechneten Beratungen erhalten.
Bonmot: Der Arzt, bei dem ich 2022 eine Corona-Impfung erhielt – wir erinnern uns: Man suchte sich über Doctolib jemanden, der zeitnah den guten Stoff verabreichte – hat keine Impfung abgerechnet, dafür eine Angststörung. Die ist jetzt auch so niedergeschrieben. Ich habe diesen Mann nie gesehen! Die Impfung hat die MTA verabreicht.
Was ich nun mit dieser Erkenntnis mache, weiß ich noch nicht. Ich habe erstmal die Diagnosen gesperrt. Denn es wäre höchst misslich, wenn Ärzt’innen auf Basis dieser zwar dokumentierten, aber real nicht existenten medizinischen Vergangenheit zu falschen Schlüssen kämen. An eine konservative oder gar rechtsextreme Regierung, die irgendwelche Register auf Basis dieser Daten anlegt, möchte ich gar nicht denken.
Kandidatur | Es geht in die heiße Phase. Mein Wahlprogramm ist online. Außerdem gibt es noch ein paar mehr Infos zu mir, meinem Hintergrund und meiner Haltung. Wir haben außerdem erledigt:
- das Wahlprogramm designt und gedruckt (Klick –> PDF)
- eine gedruckte Kurzversion des Wahlprogramms für die Massenverteilung und den Wahlkampf an der Haustür erstellt (Klick –> PDF, Wickelfalz, muss man ineinander falten)
- Give Aways designt und bestellt (unter anderem Team-Gummibärchen, siehe Foto unten)
- Vordermann-Plakate designt und in Druck gegeben (das sind die Dinger, die an den Laternen hängen)
- Wesselmann-Standorte bei der Stadt beantragt, Plakate designt und in Druck gegeben (das sind die großen Dinger, die an Straßenkreuzungen stehen, mit einem Holzaufbau)

Meine Vergangenheit in Kommunikation, Marketing und Projektmanagement sind sehr hilfreich in diesen Tagen. Noch hilfreicher sind gute Dienstleister und gute Beraterung. Danke an die beste Anke – Anke Sundermeier – für Fotos, Grafik und viel Flexibilität und an Christian Fischer, den besten Webworker. Danke auch an die Beraterinnen im Hintergrund: Angelika Mikus für strategische Kommunikation und Steffi Opitz für Power und Ideen.
Thema „Giveaway“: Als ich neben schwitzenden Seniorinnen beim Gemeindekaffee saß, habe ich mich an eine schon Jahre alte Anregung von Frau Novemberregen erinnert und umgehend Fächer gekauft. Endlich eine Gelegenheit für Fächer!

A propos Seniorinnen und überhaupt: Menschen: Ich treffe sehr viele davon. Ich nahm an einer Spendenwanderung teil, war beim Dorffrühstück, im Jugendtheater, bei den Omas gegen Rechts, beim Rotary Club, bei der Sommerpredigt im Gemeindehaus, bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der Party am Skatepark, beim Pfarrfest, beim Sommerfest der Musikschule und beim Rhetoriktraining. Beim Rhetoriktraining traf ich andere Bürgermeisterkandidat’innen aus dem Kreis Recklinghausen, unter anderem Shoaiub „Jupp“ Nazir, der ebenfalls von Grünen und SPD unterstützt wird und in Oer-Erckenschwick antritt. So eine Kandidatur ist eine riesige Netzwerkveranstaltung.
Ich nahm Videos für den Kandidatencheck des WDR auf. Das ist ein Format, bei dem Bürgermeisterkandidat’innen sich in drei Videos vorstellen. Die Videos kann man irgendwann online sehen. Wir erhielten drei Leitfragen:
- Wie wollen Sie den Sanierungsstau in Ihrer Kommune auflösen?
- Was wollen Sie vor Ort konkret bei den Themen Wohnen, Mobilität und Sicherheit angehen?
- Welche weiteren Themen sind Ihnen wichtig?
Für die Beantwortung jeder Frage hatte ich jeweils eine Minute Zeit (auch für die dreiteilige). Man musste die Videos mit der WDR-eigenen Produktionsapp erstellen; es war nicht vorgesehen, eigene Videos hochzuladen. Der Kopf musste genau in einem vorgesehenen Abstand und Winkel zu sehen sein, und das Ganze brach nach 60 Sekunden automatisch ab. Eine Herausforderung! Ich fluchte gehörig.
Außerdem organisierte ich eine Weiterbildung für meine Wahlkämpfer’innen. Ich möchte, dass die Leute, die für mich arbeiten und ihren Kopf hinhalten, gut gerüstet sind und sich sicher fühlen – am Wahlstand, in Diskussionen und an der Haustür. Meine Kollegin Katja King war in Haltern zu Gast und schulte meine Unterstützer’innen rhetorisch und im Umgang mit herausforderndem Verhalten.

Und dann war da noch die Wahlarena der Halterner Zeitung: Ein Podium, drei Bürgermeisterkandidat’innen, zwei Moderator’innen, ein Publikum, drei Kameras, ein Livestream. Dafür, dass es das erste Mal war, dass ich in einer politischen Arena gegrillt wurde, lief es ganz gut, würde ich sagen. Bei einem zweiten Mal würde ich hier und da anders agieren. Aber das ist ja immer so. Staunen, verstehen, Schlüsse ziehen, weitermachen! Ich habe jedenfalls viel gelernt an diesem Abend.
Broterwerb | Arbeiten tue ich auch. Also: gegen Geld.
In den vergangenen Wochen war’s komplex. Es ging um den Leistungsschnitt von IT-Teams; das war eine äußerst knifflige Angelegenheit. Wir haben anhand einzelner IT-Komponenten ein Muster für Verantwortlichkeiten entwickelt, das nun weiter ausgearbeitet wird. Zwischenzeitlich habe ich gedacht: Wenn unsere Eltern uns hier zuhören würden – wir könnten auch Tadschikisch sprechen, das wäre genauso unverständlich für Außenstehende.
Außerdem begleite ich weiter eine Teamentwicklung – ganz ohne IT, im Kontext einer Assistenz- und Sachbearbeitungstätigkeit: Wir haben die Teamrollen und die Aufgaben geordnet, Vertretungsregelungen etabliert und Vorbereitungen für anstehende Vakanzen getroffen, während derer Stellen nicht besetzt sein werden. Konflikte sind zutage getreten, die wir nun angehen.
Darüber hinaus gab’s diverse Coachings zu beruflichen und privaten Anliegen, Beratungs- und Hintergrundgespräche und eine Retrospektive mit einem Team, das vor allem remote zusammenarbeitet. Wir haben das Tagesgeschäft betrachtet, insbesondere den Auftragseingang und die Bearbeitung bei unklaren Zuständigkeiten, und haben kleine Maßnahmen aufgesetzt, die Sand aus dem Getriebe fegen.
Steuererklärung | 2024 fertig. Betrieblich, Vermietung, Bürgermeisterkandidatur. Yeah!
Morgenschwumm | Wann immer es aktuell geht, gehe ich morgens schwimmen. Das ist fantastisch. Niemals bin ich so ausgeglichen wie auf den zwei Kilometern im Wasser. Atmen, gleiten, Dinge im Kopf ordnen. Außerdem trifft man immer dieselben Leute, wir grüßen uns und plauschen. Danach Dusche, frische Brötchen holen, frühstücken. Mega.
Fazit | Klingt alles ziemlich wild, wenn ich das so niederschreibe. Eine gute Gelegenheit, auf mein Seminarangebot zum Zeit- und Selbstmanagement hinzuweisen. Lernen Sie von mir und meinem wilden Leben! Und haben sie jeden Nacht dennoch acht Stunden Schlaf.
Leser’innenfragen | Haben Sie eigentlich Fragen? Hier der Link zur unverbindlichen Themen-Vorschlagsliste.
Garten | Der Garten eskaliert. Wir haben so viel zu essen! Tomaten, Gurken, Zucchini, Mangold – bald auch Artischocke und Kürbis. Wir kommen gar nicht hinterher.









Gefeiert | Aus ganz Deutschland und dem nahe gelegenen Ausland reisten Menschen nach Düsseldorf und puschelten Frau Herzbruch. Ich konnte nicht dabei sein, habe meinen eigenen Patienten bekümmert, habe aber gedanklich von ganzem Herzen mitgepuschelt.
Gelesen | Wieder einmal ein empfehlenswerter Newsletter von Niels Minkmar, inzwischen schon ein paar Wochen alt: Die große Pause.
Gelesen | Trauerforschung: Ein interessantes Interview mit der Trauerforscherin Heidi Müller [€].
Gelesen | Ich habe einige Bücher angefangen. Aber keins hat mich so richtig gepackt. Weder die isländische Erzählung noch der französische Krimi. Beide Bücher haben mich auf halber Strecke verloren. Deshalb keine Literatur hier.
Gelesen | Der Deutschlandchef von Vattenfall, Robert Zurawski, mit klaren Worte zur Energiewende. Spoiler: Sie sei „unumkehrbar „. Ebenfalls zum Thema „Energie“: Indien vollzieht Turnaround und übertrifft Europa.
Und sonst | Auf einem Adventsmarkt Anfang Dezember habe ich frierend an meinen Sommergarten gedacht und ein Blumensteckdings für die Vase gekauft. Jetzt kommt es endlich zum Einsatz – mit Blumen aus dem Garten.

Schweine | Das Schwein, die Wiese, die Melancholie.

Weil es so lange keinen Blogbeitrag gab, noch eine weiteres Schweinebild: Abendliches Herumhängen, bis das endlich Essen serviert wird.

Kommentare
15 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
[…] ist einigermaßen beunruhigend, was Vanessa über ihre elektronische Patientenakte herausfindet. Und bestätigt meine Vorbehalte in einer drastischen Ausdrücklichkeit – also man möchte gar […]
ah vielen dank für die erinnerung mit der ePA – ging bei mir ewig nicht, jetzt hab ich reingeschaut – auweia. da stehen auch bei mir sehr interessante sachen drin. hab es jetzt auch direkt verbergen lassen.
gute genesung weiterhin für den patienten, ich hoffe es kommt alles wieder in ordnung!
Dankeschön. Die akute Phase ist überwunden. Aber es dauert und hängt nach.
Jetzt wäre ich auch mal neugierig, was in meiner Patientenakte so drin steht, aber ohne Smartphone, eigenen Computer und ohne Online- ID habe ich keinen Plan, wie ich da dran komm.
Für die Informationen zu dem ganzen Bumms habe ich übrigens einen Brief mit einem QR – Code bekommen.
Danke für die Anregung, einen Blich in die ePA zu werfen. Grundsätzlich befürworte ich die ePA. Reingeschaut hatte ich bisher nicht, weil mir im ersten Anlauf die zusätzliche App und die ganzen Authentifizierungen dazu zu mühsam waren. Ging dann gestern doch recht fix.
Erkenntnisse: Demnach habe ich angeblich seit 2024 Hautkrebs, den der Arzt mir nicht mitgeteilt hat, ein Urologe hat eine umfassende Darmkrebsvorsorge und Blasensonographie gemacht (beides gar nicht passiert) und mein Zahnarzt berechnet bei den halbjährlichen Kontrollen Leistungen, die meines Wissen nach im Rahmen meiner privat bezahlten professionellen Zahnreinigung enthalten sind und früher von ihm nicht der Kasse berechnet wurden (hatte schon mal Einblick in die Rechnungen) – er lässt sich also vermutlich teils doppelt bezahlen. Wie ich damit umgehe? Den Hautarzt anrufen oder einfach mal in die Praxis schneien, den Urologen der Kasse melden und mit dem Zahnarzt, den ich nicht wechseln möchte, beim nächsten Termin ein freundliches Gespräch führen.
Das klingt klug!
Die ePA hat ja die krudesten Effekte (von IT-sicherheit wollen wir nicht reden, und davon, dass über ein Forschungszentrum ganz viele dieser Daten – angeblich anonymisiert, aber wieviele werden schon genau an diesen beiden Tagen bei diesen beiden Ärzten gewesen sein – das kann man ganz schnell auflösen) – für Unternehmen wie Google Health kostenlos verfügbar sind (das ist die Kurzform, es ist etwas komplizierter).
Das, was hier so auftritt, ist z.T. ja schon schräg. Ich gebe aber folgendes zu bedenken: Die gesetzliche Krankenversicherung mit ihren Leistungen deckt die Kosten, die Ärzte haben, bei weitem nicht. Wenn sie also einigermassen kostendeckend arbeiten wollen, müssen sie Diagnosen stellen, die es so gar nicht gibt. Eine er einfachsten Möglichkeiten ist die psychische Erkrankung, weil dafür relativ wenig Vorgaben bestehen. Daher werden z.B. viele Patient/innen in Krankenhäusern, statt „blutig“ entlassen zu werden (was nötig wäre, wenn man das Bett einigermassen kostendeckend belegt wissen wollte) mit einer Depression diagnostiziert, und darüber kann man dann die – an sich nötige – Heilungsbegleitung noch durchführen.
Daher würde ich vorschlagen: wenn man bei dem Arzt noch in Behandlung ist, darauf hinweisen, dass man sich das angeschaut ist und durchaus irritiert ist – und dass man mal wissen will, warum er das gemacht hat. Aber offen fragen, vielleicht auch mit einem gewissen Verständnis.
Ich weiss von befreundeten, sehr engagierten Ärzten, dass sie z.T. mit solchen Diagnosen vorgehen, weil sie nur dann bestimmte Leistungen (z.B. den Ultraschall bei der Frauenärztin, die längere Verweildauer im Krankenhaus nach Oberschenkelhalsbruch, bis eine Reha-Maßnahme sich unmittelbar anschliessen kann, …) ermöglichen konnten.
Jetzt kann man natürlich sagen, Ärzte sollten nicht so viel verdienen, und sie sollten sich ggü den Krankenkassen besser aufstellen, der Fehler liegt im System etc. etc. Ist alles richtig. HIlft aber nicht, wenn die 93jährige mit Beckenbruch im Krankenhaus liegt als sehr, sehr großes Häufchen Elend, nach den Vorgaben der Abrechnung entlassen werden müsste. Da war ich, wie auch in vielen anderen Fällen, dankbar, dass ein Weg gefunden wurde, auch wenn er gewiss nicht „richtig“ war – wohl aber für die Patientin gedacht war.
Das nur mal als Erfahrung der anderen Seite: Nicht alles, was da steht, steht da, weil jemand sich bereichern wollte, sondern weil jemand Dinge ermöglichen wollte.
Ändert nichts daran, dass man gut daran tut, diese Inhalte zu sperren!
Ich kann das alles nachvollziehen – allerdings nicht im vorliegenden Fall. Der betreffende Gynäkologe tat sich in den Jahren, in denen ich ihn aufsuchte, weil keine andere Praxis Neupatientinnen annahm, weder durch besondere Beratungsfreude noch irgendetwas anderes hervor. Im Gegenteil: Als ich tatsächlich mal ein Anliegen hatte – jahrelang war ich ausschließlich zur Krebsvorsorge dort -, meinte er, das sei halt so bei Frauen, ich solle mich nicht so anstellen. Nach eigenen Recherchen und einem Vorschlag meinerseits zur Therapie sagte er dann: Ja, das kann man natürlich mal versuchen. Und jetzt sehe ich, dass der Mann in all den Jahren das Wildeste abgerechnet hat. Nein, da habe ich kein Verständnis. Weil es nicht darum geht, dass eine Leistung nicht abgerechnet werden kann, sondern weil es keinerlei Leistung gab. Weil ich diese Leistung selbst erbringen musste, während meine Krankenkassenbeiträge steigen und steigen. Das macht mich wütend.
Alle guten Wünsche für den eigenen Patienten, das klingt alles nicht gut und emotional, logistisch, zeitlich und überhaupt anstrengend!
Danke! Es geht besser, aber noch nicht wie vorher.
Unabhängig von der ePa haben normalerweise alle Patient:innen der GKV die Möglichkeit, die von den Ärzten abgerechneten Leistungen einzusehen. Bei der BARMER z.B. heißt das Patientenquittung und kann über die Barmer-Homepage eingesehen werden, sofern man dort als Kundin registriert ist. Ich kenne meine Abrechnungen schon seit 5 Jahren.
Aber auch offline stellen einem die Kassen das auf Anfrage zur Verfügung.
Und ich finde es nicht ok, dass Ärzte Dinge abrechnen, die sie nicht erbracht haben. Egal ob aus niederen oder höherwertigen Beweggründen.
Ich sehe durchaus die Problematik des engen Abrechnungskorsetts. Allerdings sehe ich die Lösung nicht darin, dass Patient:innen Diagnosen angedichtet werden,
[…] bei fast allen gemeldet, sehr entspanntes zuhausegefühl. heute bei nils minkmar (über draussen nur kännchen) eine beschreibung gefunden, in der ich mich wiederfinde, die ferien in italien sind bei mir jedes […]
Die widerspricht der von mir vorgefundenen Situation. Die beschriebenen Daten sind Abrechnungsdaten, diese Daten sind nur für den Patienten sichtbar. Nicht für Mediziner. Die Sicherheitsmechanismen sind aufwändig, weil in Deutschland Datenischerheit zur Verhindeung systematisch verwendet wird. Da die ePa in 2024 neu aufgesetzt wurde, sollten keine Befunde vor 2024 vorhanden sein. Ich habe einen einzelnen Arztbrief, den ein übermotivierter Arzt eingestellt hat. Da die Ärzte erst ab 1.10.25 verpflichtet sind dei ePa zu nutzen, wird man heute selten etwas finden.
In der Vergangenheit gab es immer das Angebot von Krankenkassen Abrechungen einzusehen, es wurde von Patienten kaum wahrgenommen. Das Ärzte aus guten Gründen falsch abrechnen, ist nicht akzeptabel. Irgendwann müssen wir jede Arztrechnungen bestätigen. Was hier beschrieben wird ist Abrechnungsbetrug. Leider bin ich zunehmend von meinen Ärzten und Ihrem Handeln abhängig, daher werde ich wahrscheinlich solche ABrechnungen übersehen solange hier nicht systematisch Regelungen eingeführt werden. Das hat aber nichts mit der ePa zu tun. Das der CCC die Akte gehackt hatte erscheint mir deutlich übertrieben, sie haben kritische Ansätze beschrieben. Der Umfang ihrer Möglichkeiten sind auch eher schwer nutzbar. Da sie nur einzelne ePa Akten sichten konnten und nicht den Bestand. Es sollte natürlich jedes neu gefundene Leck geschlossen werden. Mit Betrug hat der CCC seinen Aufstieg begründet, die Behauptungen zum eBanking waren schlichtweg gelogen. Es gäbe sicher einiges zu verbessern, aber nicht durch Fehlinformationen. Bei jedem Datenprojekt wären Datenschutzregeln ( Gesetze wichtig) hier zum Beispiel Datendiebstahl aber auch Weitergabe. Nutzungsregeln zB speichern von abgerufenen Daten. Ich bin mir bei Ursprungsdaten ( Röntgenbilder) nicht sicher, wie schnell die Daten verfügbar sein können und ob der Daetnumfang ausreichend analysiert wurde. Die Einführung des elektronischen Rezeptes läßt da nichts Gutes ahnen. Da sind es wohl die Ärzte und ihre schlechte Praxissoftware, die den Hochlauf stottern läßt.
Die Ergebnisse bildgebender Verfahren werden ja noch wie anno 1995 gesichert: auf einer CD. Als ich zuletzt ein MRT bekam, konnte die behandelnde Ärztin die Bilder gar nicht sehen, sondern hat sich nur auf den Bericht des Radiologen verlassen. Bei der Untersuchung zwei Jahre zuvor ebenfalls. Das finde ich mehr als seltsam. Warum werden die Bilder nicht zentral gespeichert und sind – sofern ich sie freigebe – der Radiologie, der Hausärztin, der Orthopädin zugänglich?
Die größte Problematik bei der Datensicherheit sehe ich in einer Regierung, die auf die Daten zugreifen möchte.