Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

In bayerischen Wäldern lebt ein seltenes Säugetier:
die Baum-Elfe (lat. homo elfus arboris). Im Alpenvorland wurde jetzt ein weibliches Exemplar der behenden Freiluftkraxler gesichtet.

Frau Nessy im Kletterwald

Eine Baumelfe in ihrer natürlichen Umgebung.

Nur mit etwas Glück entdeckt man die Baum-Elfe in warmen Monaten in den Höhen der Wipfel, denn die Spezies ist flink und nicht leicht zu entdecken. Auffälligstes Merkmal der Baum-Elfen (männl. Baum-Troll) ist der orangene Hartplastik-Kopfschmuck, der sowohl dem Männchen als auch dem Weibchen als Schutz gegen Stürze und harte Aufschläge an Baumstämmen dient.

Die emsigen Radlertrinker bewegen sich äußerst waghalsig durch die Höhen der Wälder. Gesichert mit Seilen und Schnüren schwingen sie sich von Baum zu Baum, schaukeln sich über Hinternisse und stürzen sich mit Hilfe von Vorrichtungen aus den Baumwipfeln in federnden Rindenmulch. Einen tieferen Sinn hat dieses Verhalten nicht; lediglich beim männlichen Baum-Troll vermuten Forscher Zusammenhänge zu Balz- und Eroberungsverhalten. Weibliche Baum-Elfen scheinen sich aus reiner Plaisier in Ästen und Zweigen zu tummeln.

Frau Nessy im Kletterwald

Charakteristisch für Baum-Elfen ist der ausgeprägte Erd-Fleck am Hinterteil. Je dicker
der Fleck, desto graziler und geschickter die Baum-Elfe. Nicht zu verwechseln ist die
Baum-Elfe mit der gemeinen Erd-Hummel, einem eher taumelnden Tier.

Die jüngst gesichtete Baum-Elfe zeigte neben ihrem orangenen Helm ein zweites optisches Merkmal: den ausgeprägten Erd-Fleck am Hinterteil. Er entsteht, wenn die Baum-Elfe – entgegen ihrer sonst geschmeidigen, geradezu elastischen Fortbewegungssystematik – beim Seilbahnflug von einem Baum mit ihren kräftigen Hinterbacken bremst, welche die Natur zu diesem Zweck entsprechend ausgepolstert hat.

Kommentare

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  1. Anne sagt:

    Die gibt’s auch in Oberhausen am Gasometer, wenn man zum richtigen Zeitpunkt guckt.

  2. zimtapfel sagt:

    Auch an der Kieler Förde lassen sich diese Geschöpfe bisweilen beobachten, wie sie sich am Falkensteiner Strand in den Wipfeln tummeln. Mit einem Hammerausblick über die Ostsee und die vorbeigleitenden Schiffe.
    Nichts für mich allerdings. Als ich ein einziges Mal versuchte, mich dort mit den Baumelfen zu tummeln, stellte ich abschließend fest, das ich zur Höhenangst genau dann neige, wenn ich keinen festen Boden mehr unter den Füßen habe.

    1. Nessy sagt:

      Dagegen hilft, neben Auf-dem-Boden-Bleiben, nur die Konfrontationstherapie.

    2. energist sagt:

      Ernsthaft! Trotz flauem Magen die Abseilbahn fahren, das ist der Hammer. Und sonst auch immer: dreimal von der höchsten Plattform runtergucken und dann, wenn die innere Tendenz drastisch zum Stamm in die Mitte zieht, einmal mit Schmackes über den Rand lehnen – das Gurtzeug fängt einen ja auf.

      Seither klettere ich auch auf Masten. Höhenangst zwar immernoch, aber bis auf 30 Meter beherrschbar. Mehr muß dann auch nicht sein.

    3. Nessy sagt:

      Mit Höhe habe ich keine Probleme. Unangenehm sind eher die schaukeligen Hindernisse. Ob sie auf drei, neun oder 15 Meter hängen, ist mir egal. Aber spätestens ab dem dritten Parcours kriegt man Routine.

    4. Anne sagt:

      Das fand ich auch so reizend in Oberhausen, als ich mitten auf einem Drahtseildings hing und merkte, wie ein Bein anfing zu zittern. Da rief mir irgendein fremder, aber anscheinend überhaus hilfsbereiter Kletterer „Nicht nach unten gucken“ zu.

      Da hätte ich gerne zurückgerufen: „Die Höhe ist nicht das Problem, sondern dass meine Beine nicht mehr mögen.“ War aber leider damit beschäftigt, nicht abzurutschen.

      Tatsächlich habe ich wohl kaum bis keine Höhenangst. Nur der Körper macht halt irgendwann nicht mehr so mit, wie man das gerne hätte.

    5. Nessy sagt:

      Ich habe ebenfalls Kraft-Probleme bekommen, genauer gesagt nach dem fünften Parcours. Danach war’s vorbei, besonders in den Händen und Armen.

  3. jpr sagt:

    Wie bei der Steinlaus ist doch immer wieder faszinierend, wie gut die Natur die jeweiligen Lebewesen in Ihre Daseinsnische einpasst, sobald man einmal in Ruhe die Details beobachtet und sich in den Lebensraum einlaesst.

    Das einzige, was die weite Verbreitung dieser Spezies verhindert haben muss kann eigentlich nur das Radlertrinken sein, wird es doch die Maennchen zu waghalsigen Balzaktionen verleiten, die diese dann nicht mit Polsterung glimpflich beenden koennen, sollte die Koordination dann nicht mehr auf dem Hoehepunkt sein. Muessten wir uns also im Hinblick auf das Fortbestehen dieser Spezies fuer ein Brauereiverbot aussprechen?

    1. Nessy sagt:

      Auf keinen Fall. Durch Radlertrinken führt sich die Baum-Elfe nach einem anstrengenden Tag in den Wipfel gezielt Elektrolyte zu, die sie benötigt, um den Verbrauch an Kraft und Energie zu kompensieren.

  4. Frau Vorgarten sagt:

    Waaaah!!
    nix für mich.

  5. Meine liebe, also ihhhiiich, und es nervt wirkllich, bremse, nein „absteigen“ heißt das Wort, mache das jetzt jeden Sonntag auf meiner Fahrrad Tour durch den Schönbuch an der Kletter-Gelegenheit in Herrenberg. Also wenn sie´s mal wieder nach Böblingen zieht und sie sich dann zum „klettern“ nötigen lassen, sagen sie doch mal bescheid, dafür würd ich glatt mal absteigen.

    1. Nessy sagt:

      Ich komme möglicherweise tatsächlich drauf zurück. Schließlich gibt es mehrere Gründe, Böblingen aufzusuchen.

  6. Eine Dryade! Hans Christan Andersen würde sich über Ihren Anblick freuen…

  7. Zaphod sagt:

    Wenn die Baumelfenpopulation in gleichem Maße zunimmt, wie die der deutschen Bevölkerung ab, dann bekommen wir hoffentlich kein weiteres Integrationsproblem. Hier leben die inzwischen schon in der Nachbarschaft.

    1. Nessy sagt:

      Dabei sind es so scheue Wesen.

  8. Das sieht ganz schön hoch aus…mir graut ja schon vor dem Sommer in Deutschland, da wollen meine beiden Mädels auch unbedingt Baum-Elfen werden und ihre arme, Höhenangst-geplagte Mutter muss mit…..

    1. Nessy sagt:

      Je nachdem, wie alt die Mädels sind, ist das machbar. Es gibt Kinderparcours, die nicht sehr hoch und nicht schwierig sind. Wenn Sie allerdings tatsächlich ernsthafte Höhenangst haben, geht’s schon an der ersten „richtigen“ Plattform nicht weiter. Ich konnte lebende Beispiele beobachten.

  9. Juliane sagt:

    Kann man die Viecher essen?
    Ich frag‘ nur, falls mir mal eine vor’s Auto läuft ..äh.. fällt.

    1. Nessy sagt:

      Bei gegenseitigem Gefallen kann man sie ankabbern. Ist aber eher eine persönliche Sache.

  10. ubarto sagt:

    *hüpft-auf-dem-Bürostuhl-auf-und-ab* Das gibts hier auch, das hab ich auch schon gemacht und das ist sooooo toll!

    1. Nessy sagt:

      Es ist wirklich toll und macht superviel Spaß.

  11. Mascha sagt:

    Leiden manche Baumelfen unter Höhenangst?

    1. Nessy sagt:

      Baum-Elfen sind höhenmutig.

  12. Lobo sagt:

    Dü güpts hier nich, mangels Wälder.
    Dafür haben wir Wattstelzer, Schlickrutscher und Deichkrabbler, ist auch alles BODENständiger.
    Sieht abenteuerlich aus, würd ich auch gern mal probieren.

    1. Nessy sagt:

      Bei Ihnen kann man dann abenteuerliche Watt-Wanderungen machen und sich mit Schlick einseifen.

  13. Croco sagt:

    Bei der Population der Baumelfe scheint es sich um eine sogenannte Regressionsreihe zu handeln. Die Spezie homo sapiens ist in ihrer Morphologie angepasst an den Lebensraum der weiten Savannen Westafrikas. Der aufrechte Gang ermöglicht den Blick in große Weiten, der breite Gesäßmuskel das Gehen und schnelle Laufen über längere Strecken. Das fehlende Fell verhindert eine Überhitzung, die Schweißdrüsen führen zur Abkühlung .
    Im Habitat des Baumelfe sind diese Bedingungen nicht gegeben. Eine Spontanmutation führte wohl zur Anpassung an das Baumleben und zur Rückkehr in die bereits verloren geglaubten Wipfel. Wie ihre Vorfahren beginnen die ersten Baumelfen Schlafnester in den Höhen der Bäume anzulegen. Auch scheinen einige Exemplare statistsich verlängerten Gliedmassen zu besitzen. Die Selektion bevorzugt fortan die Mutationen, die die komplette Rückkehr in den Dschungel ermöglichen.
    Die Markierung bestimmter Exemplare wird zeigen , wohin die einzelnen Populationen ziehen werden und ob die Vermehrungsrate genügen wird, zumindest eine neue Unterart des homo sapiens zu begründen.
    Manche Anthropologen glauben sogar, dass in den nächsten Jahren Organismen mit rudimentärer Fellbildung bessere Fortpflanzungschancen haben werden und so eine phänotypische Veränderung der Merkmale zu dem Bestimmungsmerkmal der Unterart werden wird.
    Wir werden sehen.

    1. Nessy sagt:

      Mit freiem Oberkörper kletternde, muskulöse Baum-Trolle, leicht behaart, haben meinem persönlichen Empfinden nach ausgezeichnete Chancen auf Fortpflanzung.

  14. sushey sagt:

    Es gibt auch noch die Baum-Helfe, die den Baum-Elfen und -Trollen in Notlagen hilft und sie vor dem Erschöpfungstod bewahrt. Das bin dann wohl ich.

    1. Nessy sagt:

      Kleine Baum-Helfen standen im gesamten Unterholz unterhalb der Elfen-Parcours. Eine trug sogar ausschließlich rosa.

  15. Ja, ja, ja – hier gab es diese Art der Spontanmutation auch schon. Was für ein Spaß!
    Ich hatteja auch erst bedenken wegen Höhenangst, aber das ging sehr gut und war wunderbar.

  16. Kathi sagt:

    „Homo elfis arboris“…. ich schmeiß mich weg.

  17. katerwolf sagt:

    ha ha, wir haben so einen hochseilgarten in unmittelbarer nachbarschaft. besonders amüsant finde ich es immer, wenn baum-elfe wegen konditionsverlust wie ein nasser sack abgeseilt wird *grins*

    liebe grüße, katerwolf

    1. Nessy sagt:

      Das habe ich nicht miterleben dürfen. Ich habe aber die Leiter gesehen, die zwischen den Bäumen lag.

  18. Gottfried sagt:

    Manchmal, wenn ich stundenlang regungslos im Ausblick (als Troll getarnt) verharrte, konnte ich auch schon einen Blick auf diese scheue Spezies erhaschen. Allerdings war es mir nie vergönnt, ein Exemplar von dieser Eleganz und Geschmeidigkeit zu erblicken. Hier erschließt sich die Namensgebung sofort.

    Danke für diese bahnbrechenden Fotos! (Und für die wissenschaffenden Ergänzungen sowieso!)

    1. Nessy sagt:

      Eleganz, Geschmeidigkeit …
      //*brummt zufrieden
      Genau.

  19. pompier sagt:

    Was allerdings nur wenig bekannt ist, hat die Wissenschaft nun jedoch erforscht: Die Baum-Elfe bildet nur eine Vorstufe in der Entwicklung. Nach ihrem Zug durch die Wälder verpuppt sich das scheue Tier, um dann als Segel-Elfe (lat. homo elfus marinus) die See unsicher zu machen. Durch diese Entwicklung ist die Segel-Elfe vorzüglich dazu in der Lage, auf schwankenden Traditionsseglern (wie http://www.sailtraining.de) in rund 30 Metern Höhe Segel zu setzen und zu bergen (oder spannende Dinge mit blauem Seewasserfett zu tun), ohne übermäßig durch Verlust der mittäglichen Pizzaration zu leiden… :D

    1. Nessy sagt:

      Baum-Elfen werden schnell seekrank. Sie brauchen ein Boot nur zu sehen, dann schaukelt’s ihnen schon.

  20. Herr Joshua sagt:

    Auf Segelbooten gibt es die Mast-Elfen. Die werden nicht seekrank

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