Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Berlin – Teil 2: Essen

21. 2. 2012 29 Kommentare Aus der Kategorie »Expeditionen«

Mein kulinarischer Berlin-Rückblick:

+++ Freitag +++

Pasternak, Prenzlauer Berg. Russisches Frühstück mit Blini, Sirniki und einem Buchweizensalat: das beste Frühstück des Wochenendes. Stimmungsvolle Atmosphäre mit dunklen Möbeln, karierten Tischdecken, großer Theke und alten Fotos. Sehr zu empfehlen.

Frühstück im Pasternak

Im Uhrzeigersinn, beginnend auf 9 Uhr: Paprika-Schafskäse-Creme, Frischkäse, Buchweizensalat, Marmelade, Obst, Sirniki (Quarkpuffelchen), Vanille-Mandelquark, Blini-Röllchen mit Spinat, in der Mitte Rührei - dazu ein Brotkorb

Misses & Marbles habe ich gestern schon erwähnt. Aufgrund des vorangegangenen Frühstücks konnte ich den Kuchen nicht probieren. Aber er sieht so fantastisch aus, dass man das unbedingt tun sollte.

12 Apostel, S-Bahn-Bögen Friedrichstraße. Atmosphärisches Gewölbe mit großer Theke und offenem Steinofen. Ich hatte eine Pizza Tiroler Art mit Crème Fraiche, Speck und Kirschtomaten. War gut, aber nichts Besonderes. Immer, wenn ein Zug übers Restaurant fährt, klirren die Gläser. Muss man mögen.

+++ Samstag +++

Winterfeldtmarkt. Immer mittwochs und samstags. Großartige Auswahl an türkischen Pasten, mediterranen Gemüsen und frischem, deutschen Brot. Das nächste Mal, wenn ich dort bin, werde ich einkaufen und mein Frühstück im Appartement einnehmen.

Corroboree, Potsdamer Platz. Ein Not-Frühstück im australischen Restaurant, weil der BVG-Streik anderes unerreichbar machte, es schon ein bisschen später und ich unorganisiert war. Es gab Brötchen, Aufschnitt, Marmelade – aber ach, alles so lieblos. Lange Wartezeit, obwohl wenig los war. Wahrscheinlich fand im Raum nebenan gerade der unsichtbare Illuminatenstammtisch statt, und es mussten 30 imaginäre Schnitzelpfannen zubereitet werden.

Beaker’s, Prenzlauer Berg. Ein Rock’n’Roll-Schuppen mit gemütlichem Sofa. Das Publikum war eher alternativ. Ich habe nur einen Minztee getrunken, denn danach ging’s direkt zum Abendessen ins Thien Duc. Wer im Beaker’s frühstückt, kann sich seine Zutaten einzeln zusammenstellen. Konnte ich leider nicht ausprobieren. Kritikpunkt: abgestandene, nach alten Möbeln riechende Luft. Gehört wahrscheinlich zur Gesamtkomposition.

Thien Duc, Prenzlauer Berg. Das beste asiatische Essen, das ich außerhalb Chinas gegessen habe. Hamma. Wahnsinn. Unbedingt hingehen. Ich hatte lauwarme Reisnudeln mit Gemüsen und Frühlingsrollen, als Nachtisch eine gebackene Banane. Das nächste Mal werde ich eine Woche vorher fasten und dann im Thien Duc die Raupe Nimmersatt mimen.

Abendessen im Thien Duc

Reisnudeln mit verschiedenen Gemüsen, darunter warmen Gurken. Außerdem im Bild: Frühlingsrollen und pikante Fischsauce.

+++ Sonntag +++

Tomasa, Friedenau. Italienischer Laden. Außen unscheinbar, innen hell, schön aufgeteilt und mit gemütlichen Frühstückssesseln. Das Frühstück selbst war gut; bei den angebotenen Zusammenstellungen hätte ich mir andere Kombinationen gewünscht, aber das ist wohl meinem individuellen Geschmack geschuldet. Eine solide Sache.

Frühstück im Tomasa

Rührei, Brötchen mit Gazpacho, Frischkäse, Obst, gebackener Camembert mit Preisselbeeren, mediterranes Gemüse - dazu ein Brotkorb

Die Preise waren überall moderat. Liegt wohl an Berlin.

Kommentare

29 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Frau Falke sagt:

    Ich glaube, ich sollte anfangen zu fasten. Berlin scheint sehr essensintensiv. :) Yammi.

  2. Anne sagt:

    Thien Duc klingt nach Vietnamesisch, das finde ich positiv. Und das russische Frühstück sieht auch sehr gut aus.

    Gott sei Dank hab ich mich gerade mit Pfannkuchen vollgefuttert, sonst würde ich jetzt bestimmt Hunger bekommen.

    1. Nessy sagt:

      Thien Duc ist vietnamesisch, und Pfannkuchen eignen sich für alles – als Frühstück, Mittag- und Abendessen.

    2. Anne sagt:

      Das war auch hauptsächlich, weil heute Pfannkuchentag ist. Ich stimme aber zu, Pfannkuchen gehen immer. Dafür mach ich allerdings viel zu selten welche. Auch ein Umstand, der so nicht haltbar ist.

    3. Nessy sagt:

      Zum Kaffeekränzchen – hatte ich vergessen. Zum Kaffeekränzchen gehen Pfannkuchen auch.

    4. Werner sagt:

      …und wenn man nachts angetütert nach Hause kommt, ein kalter Pfannenkuchen mit etwas Salz aufgerollt verzehrt, kommt auch immer gut. Besonders dann, wenn man den Pfannenkuchenteig mit viel frischem Schnittlauch angereichert hat.

  3. Michael sagt:

    Wenn man Teil 1 nicht gelesen hat, könnte man auf die Idee kommen, Sie hätten in Berlin von Morgens bis Abends nur gegessen. :-)

    1. Nessy sagt:

      Halloooooo – ich habe immer nur gefrühstückt und zu Abend gegessen. Und mal einen Minztee getrunken. Okay, im Kino vielleicht noch etwas Popcorn, aber sonst totale Askese.

  4. Zaphod sagt:

    Das hätte ich doch lieber zum Frühstück lesen sollen, jetzt habe ich Hunger, einen unbändigen Appetit auf vietnamesisches Essen, und nicht genug Eier im Haus für einen Pfannkuchen.
    Verdammt.

    1. Nessy sagt:

      Am Wochenende werden Pfannkuchen bei mir auch ein Thema sein.

  5. Mascha sagt:

    Werde im Sommer wieder am Prenzlauer Berg sein. Probiere dann einiges aus. Danke für die Tipps :D

  6. die Preise liegen wahrlich an Berlin! ich war auch überrascht..

  7. Nihilistin sagt:

    Moderate Essensspreise: Die Gehälter hier sind übrigens auch nur moderat. Sehr moderat. Das Gleichgewicht ist damit gewährleistet. Für Einheimische.

    1. richensa sagt:

      Die Mieten waren auch mal moderat, das hat sich, vor allem innerhalb des S-Bahn-Rings drastisch geändert. Da wird’s nämlich sehr schwierig für die Einheimischen, weil es ja so hip in Berlin ist und man gerne mal ne Wohnung kauft. Darauf haben die Investoren jahrelang gewartet…

    2. Werner sagt:

      Die Essenspreise sind in B auch im Verhältnis zu den Einkommen relativ günstig. Zumindest im Vergleich zu Rhein-Main. Das Durchschnittseinkommen ist hier so hoch, weil die Banker und die Führungskräfte anderer Branchen ganz ordentlich hinlangen. Für Normalverdiener ist auswärts Essen oft schon richtig Luxus.

    3. Anne sagt:

      Ist mir in Berlin auch aufgefallen. Im Ruhrgebiet könnte man das ja auch vermuten, aber da kommen mir die Preise eher so normal hoch vor, zumindest nicht so auffallend viel günstiger wie in Berlin.

      Kommt natürlich auch immer drauf an, wo man hingeht.

  8. Michaela sagt:

    Frau Nessy, das sind ja mal alles tolle Tipps! Die werden gleich gespeichert für meinen nächsten Ausflug nach Berlin.
    Und ich glaube, heute gibt es bei mir mal wieder Pfannekuchen (wenn auch sonst nix geht, aber Pfannekuchen geht immer).

    Interessant ist, dass man diese bei mir in der Familie Pfannekuchen nennt, nicht Pfannkuchen und auch nicht Pfannenkuchen. Hm, muss wohl was Regionales sein. Der Duden sagt übrigens Pfannkuchen.

  9. Christel aus Berlin sagt:

    Ja, und der echte Berliner nennt sie Eierkuchen. ;-) Und, neben den echt guten Tipps war das „Zwölf Apostel“ wohl ein Flop, oder? Es genießt hier jedenfalls nicht den besten Ruf. Ganz im Gegensatz zum „Pasternak“, wo ich ewig schon hin wollte, und das jetzt mit meiner Hamburger Freundin nachholenwerde, die bald kommt. Ich habe übrigens „Ziemlich beste Freunde“ in Hamburg gesehen. Herrlich, dieser Film!!

    1. Nessy sagt:

      Ein Flop war es nicht. Das Essen war gut. Nicht außergewöhnlich, aber wirklich gut. Die Lage in den S-Bahn-Bögen ist halt – nun ja. Viele finden es bestimmt kultig und atmosphärisch, wenn die Züge über einen hinwegrollen. Ich fand’s halt laut.

      Mit dem Pasternack habe ich jetzt schon zum zweiten Mal gute Erfahrungen gemacht. Das erste Mal habe ich Bortschtsch gegessen.

    2. meerfrau sagt:

      Genau Eierkuchen, war auch gerade mein Gedanke. :)

  10. Ich find das 12 Apostel auch total ueberbewertet. Die Bedienung ist total unfreundlich. Aber vielleicht gehoert das auch zur Berliner Atmosphaere? Trotzdem ich Berliner bin, fand ich das schon zu viel und ich bin ja einiges gewoehnt. Allerdings bin ich jetzt noch mehr durch den japanischen Service verwoehnt, dass ich es in solchen Lokalen gar nicht mehr aushalten koennte.
    Das russische Fruehstueck sieht jedenfalls gut aus.

    1. Nessy sagt:

      Bisweilen finde ich raue Herzlichkeit der Berliner ja nett. In einem Frühstückslokal fragte die Familie am Nebentisch, ob es auch eine Kinderkarte gebe. Die Kellnerin kam mit einem bemalbaren Tischset wieder, legte es dem Kind hin und sagte:

      „Da. Kannste malen, wa. Zu Essen hamwa ooch, steht druff. Kiekste und sachste mir Bescheid, wa.“

  11. Du warst im Beakers?? Na wie cool ist das denn? Hab die Webseite für die Jungs gemacht. Das Frühstück ist grandios, die Pancakes ein Traum. Probierste nä. mal ;-) Det mit der Luft stimmt allerdings. Hihi.

    Da biste ja kulinarisch gut rumgekommen! Wenn ich auf´m Winterfeldplatz einkaufen gehe, hab ich immer Affenarme, weil ich so viel kaufe. Zu lecker!!!

    1. Nessy sagt:

      Die Website ist hübsch und passt zur Musik im Laden.

      Die Pancakes wurden auf einer Tafel angepriesen. Aber da es danach direkt ins Thien Duc und dann ins Kino ging, habe ich verzichtet.

    2. Das ist verständlich. Nach den Pancakes ist man auch erstmal platt, da gibts immer noch einen riesen Berg Obst dazu. Wenn man danach zum nächsten Restaurant zieht, ist das eher hinderlich. Und Platz für Popcorn muss unbedingt noch sein.
      Drum, einfach nochmal nach Berlin fahren ;-)

  12. lorem42 sagt:

    ich MUSS nach Berlin…

  13. Robart sagt:

    Wenn das Pasternaks schräg gegenüber der Kulturbrauerei ist, war ich da auch schon mal vor nem Konzert. Wir hatten glaub ich alle Sirniki durchprobiert, mit Rind, Elch, Wildschwein und Bär.

  14. Wie hübsch, dass ich mich justamente entschieden hatte, in der zweiten Märzhälfte einen Abstecher nach Berlin zu machen, hauptsächlich um die Gerhard-Richter-Ausstellung zu begutachten.

    Nun habe ich bereits aufgrund der hiesigen Tipps eine Unterkunft bei Max gebucht und Thien Duc wird mich auch mal kennenlernen. Danke schön schon mal dafür! Ich berichte gerne über meine Erfahrungen.

  15. katerwolf sagt:

    weckt erinnerungen. und hunger habe ich jetzt auch ;-)

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