Mitte Juni fahre ich mit acht Weibern nach Dresden.
Solch ein Trip will natürlich sorgfältig geplant werden. Deshalb gab es am Wochenende ein Vortreffen, das dazu diente, Sekt zu trinken Schokofondue zu essen Oben-Ohne-Fotos von Wladimir Klitschko zu googeln die festen Programmpunkte abzustecken.
Ich bin eher der Typ „intuitiver Tourist“, der durch die Stadt wandert und erlebt, was ihm auf seinem gottgeführten Weg an Menschen, Gebäuden und Gastronomie so unterkommt. Derartig unüberlegt möchte jedoch keine der Damen die Reise antreten, weshalb binnen kurzer Zeit reihenweise Sehenswürdigkeiten in die Runde gerufen wurden:
„Frauenkirche.“ – „Elbkreuzfahrt.“ – „Pillnitz.“ – „Grünes Gewölbe.“ – „Semperoper.“ – „Kunsthof.“ – „Zoo.“ – … Die Organisationsministerin notierte eifrig. Erstaunlicherweise fand sich schnell ein Konsens. Doch dann ging es an die Details.
„Wenn wir Freitagabend in die Oper gehen, können wir nachmittags die Elbfahrt machen.“ – „Wasser macht mich aber immer so müde.“ – „Und wann wollen wir etwas essen?“ – „Möchte jemand mit mir ins Grüne Gewölbe?“ – „Wir können die Elbfahrt auch am Samstag machen und am Freitag die Stadtführung.“ – „Wann gehen wir dann zum Kunsthof? Sonntags haben die Geschäfte zu.“ – „Wir können am Freitag zum Kunsthof und die Stadtführung am Sonntag machen.“ – „Dann macht sie aber doch keinen Sinn mehr.“ – „Möchte denn jemand mit mir ins Grüne Gewölbe?“ – „Also Elbfahrt am Samstag? Mit aussteigen in Pillnitz oder ohne?“ – „Was ist mit dem Luisenhof?“ – „Ich muss da nicht hin.“ – „Aber die Aussicht ist so schön.“ – „Du kannst doch auch von unten hochgucken.“ – „Ich will aber von oben runtergucken.“ – „Möchte denn wirklich keiner ins Grüne Gewölbe?“ – „Also Luisenhof nicht?“ – „Ich würde ja gerne in Pillnitz aussteigen.“ – „Ich auch.“ – „Also Elbfahrt mit aussteigen, am Samstag dann.“ – „Und Kunsthof?“ – „Am Freitag.“ – „Dann gehe ich halt alleine ins Grüne Gewölbe.“
Feste Programmpunkte sind nun:
- Schlösserfahrt mit aussteigen
- Semperoper mit Führung
- Kunsthof und
AlaunviertelNeustadt - Stadtführung mit Frl. Kerstin
- Kreuzkirche mit Kreuzchor zuhören
- Sophienkeller
Ich werde zwischendurch einfach ausbüchsen, um aller minutiösen Planung zum Trotz ein bisschen umherzuwandern.
Kommentare
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Oder man entschliesst sich kurzfristig einen schönen Wochenstart in Dresden zu verbringen und steht Montag und Dienstag vor verschlossenen Museen. War sehr lee(h)rreich damals.
Museen werden überschätzt. Land, Leute, das Leben genießen – ist viel lehrreicher.
Kaffee in Straßencafés trinken! In Deutschland allerdings auf Dauer sicherlich teurer als im mediterranen Raum.
Sitzen Sie auch so gerne in Cafés und begucken die vorbeiflanierenden Leute?
Ich meine, darin die ultimative Form der Städtereise entdeckt zu haben.
Alaunviertel ist gut.
Vielleicht solltest Du da ausbüchsen, denn da lässt es sich schön baumeln.
(Warum Kladimir Wlitschko? Der ist doch nu wirklich……..!!!)
Beim Baumeln bin ich die Beste.
(… Zucker?)
Eher Essig und leicht krampfende Magenwände. Ich hab ein Weilchen überlegt, ob Sie das „Zucker“ ernst gemeint haben können… ;)
ich würd dann auch eher ohne Zucker nehmen.
Bei solch fester Planung koennen Sie die anderen Damen ja jeweils an festen Punkten wiedertreffen und quasi zwischen den Stationen schlendern.
Oder Sie kombinieren: in Dresden gibt es auch Ruderer, da koennten sie ja vielleicht die Schloesserfahrt mit „Land und Leute kennenlernen“ kombinieren und sich chauffieren lassen.
Die Ruderer besichtige ich aber alleine.
Oder wir nehmen einen Achter, dann ist für jede Dame einer dabei.
Ja so ging es uns kürzlich auf dem Kolumbien Urlaub, nur dass es da zwischendurch noch Verwandtschaft zu besuchen gab. Wenigstens hat man so später genug Themen zum bloggen…
Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Setzen Sie sich einfach in ein Café und betrachten Sie die vorbeihastenden Leute, die Ihren Urlaub minutiös geplant haben …..
Wenn es abends mal sehr spät, bzw. morgens sehr früh werden sollte können Sie im Café Europa in der Stauffenbergallee sehr gut frühstücken. Auch am Nachmittag. ;-)
Ein Geheimtipp ist auch das Zauberschloss Dresden. Es liegt etwas außerhalb in Schönfeld. Ein magischer Ort.
Moooment, das Cafè Europa befindet sich an der Königsbrücker Straße. Da ist es laut und häßlich, denn es ist die lauteste und dreckigste Kreuzung in Dresden. Dann doch eher Cafè Kontinental an der Lousienstraße/Görlitzer Straße, die haben auch durchgehend offen. Oder – noch besser weil mit schönem Garten: Scheune Cafè (Alaunstraße), lecker frühstücken oder lecker indisch essen.
In die Alaunstraße wollte ich ja ohnehin. Das passt dann gut.
Durch Dresden sollte man sich unbedingt treiben lassen, Brühlsche Terrassen mit einem Treppenmaß, das jeden grazil schreiten lässt, vorbei an der Oper und durch den Zwinger und zumindest einen Blick sollte man ins neugemachte Schloss werfen (beherbergt auch Teile des Grünen Gewölbes, würde ich bei Regen empfehlen, einschließlich der Türkischen Kammer). Frühstück in der erwähnten Scheune, sehr lecker, und Eisessen in den Kunsthöfen, Teetrinken im aha … mit der Pioniereisenbahn zum Zoo ist der wahrgewordene Traum meiner Söhne
Ich bin da ganz bei Ihnen, Frau Nessy – intuitive Ortsbegehung ist auch meine Weise, offen für vieles zu sein und über meinen Tellerrand zu gucken. Deshalb mache ich Reisen mit solcher Zielsetzung auch am Liebsten ALLEINE.
Ein Zweiter darf schon dabei sein, um sich über das auszutauschen, was wir sehen.
…und DAS wiederum wäre dann für mich schon wieder eine GANZ ANDERE Art von Urlaub. Die Eindrücke ganz allein in mich einsinken zu lassen, das ist sehr speziell.
Ich habe da auch noch einen Tip. Das Panorama in Dresden ;) Dort erlebt man das Alte Dresden und man erfährt etwas über dessen Geschichte. Und wenn man dann oben in der Frauenkirche über die Stadt schaut, weiß man gleich wo sich welches Gebäude befindet.
Hat das etwas damit zu tun?
Ich nehme an, es ist dieses Projekt gemeint, das mir bei meinem letzten Besuch auch sehr anempfohlen wurde. Dummerweise verbummelten wir den Tag aber anderswo und fanden keine Zeit mehr.
ja, energist hat recht. ich meinte kein cam-projekt. sondern das projekt von asisi :)
Mitte Juni ist auch das legendäre Neustadtfest – die Bunte Republik Neustadt (http://www.brn-dresden.de/). Erfahrungsgemäß total voll und total toll. Und wenn’s zu voll wird: Schloß Moritzburg, da wurde „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gedreht.
Wir sind eine Woche später dort, während des Elbhangfestes.
Traumhaft ist es dort. Ich wurde im letzten Jahr von meinem Mann dahin entführt. Ich wollte einmal in meimem Leben die Treppe runterlaufen, so wie Aschenbrödel. Am Ende gab es eine tolle Kutschfahrt mit einem edlen Gespann aus der Moritzburger Hengstparadenkutsche. Nur zu empfehlen.
In DD selbst sollte man sich an kein Konzept halten. Wir haben es versucht und sind kläglich gescheitert. Naja, was heißt gescheitert. Wir haben halt spontan andere Dinge getan. Ihr werdet es selbst sehen und erleben und mir bleibt nur noch, euch viel Spaß zu wünschen…
Mandy
Man sollte nicht zu viel planen, denn 1. kommt es anders, und 2. als man denkt. Grad in Dresden gibt es unheimlich viel zu erkunden, da kann man sich auch locker ne Woche aufhalten. Ich war vor 2 Jahren dort, und war froh, nicht zu viel geplant zu haben, denn auch so haben wir irgendwie nicht alles geschafft. ;-)
http://petrahannover.wordpress.com/2009/07/27/dresden-24-26-07-2009/
„Man sollte nicht viel planen“ – Wem sagen Sie das!
liebe frau nessy,
kommen sie bitte unbedingt nach dresden.
tipp 1: wenn sie was „erleben“ wollen, i.S. mit den weibern abends um die häuser ziehen, besorgen sie sich eine unterkunft in der neustadt (aka alaunviertel, sagt aber kein mensch hier)
tipp 2: wie bereits erwähnt findet im juni die brn statt und kurz darauf das elbhangfest http://www.elbhangfest.de für das elbhangfest benötigen sie karten, sonst können sie an dem wochenende nicht pillnitz besichtigen
tipp 3: cafe europa unbedingt meiden (meine ganz subjektiv gefärbte meinung)
freundliche grüße!
Auch die „Schlösserfahrt mit aussteigen“ berechtigt dann nicht zum Besuch von Schloss Pillnitz? Man muss Karten für das Elbhangfest haben?
P.S.: Unterkunft ist schon gebucht. Das hat eine der Acht übernommen.
nach telefonischer auskunft gilt die dampfer-karte NICHT auch als eintrittskarte für das schloss. besorgen sie sich rechtzeitig die karten für das aquavergnügen, denn beim besagten fest ist immer viel los… oder fahren sie einfach in die andere richtung nach meißen und bummeln sie dort durch die gassen, ist in vielerlei hinsicht sehenswert und auf alle fälle ruhiger (besucherzahlen EHF durchschnittlich 30.000 an einem wochenende).
also viel vergnügen!
Sie haben dort extra für mich angerufen? Wow!
Danke für die Auskunft. #wichtig
Die Mädels haben sich ausdrücklich gegen Meißen entschieden, weil sie kein Geschirr angucken möchten.
gern geschehen. hab selbst lange zeit zum elbhangfest in pillnitz gearbeitet und kenne daher die langen gesichter, wenn man aufgrund der fehlenden karten nicht ins schloss kommt.
also nochmal viel freude & ein tolles wochenende!
ps. meißen ist viel mehr als nur olles geschirr. beim nächsten besuch richtung burgberg schlendern und sich wie im südfranzösischen dörfchen mit einem riesenangebot (achtung pluspunkt!)an typisch sächsischen kaffee-&kuchenangeboten fühlen…
Das könnte ich nicht mit so vielen Mädels wegfahren. Das wäre für mich der pure Streß…
Ich bin auch ein Planmensch in solchen Dingen und mir reicht dann völlig EINE Freundin bei mir…
Respekt und viel Glück!
Als Planmensch hätten Sie sich gestern pudelwohl gefühlt.
Na, ich weiß nicht.
So eine Horde schnatternder, planender Frauen…
Und dann ich mit MEINEN Plänen….
Mmhhhhhhhh…
Klingt jetzt ganz schön egoistisch – dabei bin ich gar nicht egoistisch. Oh Gott!
Nein, nein, das klingt nicht egoistisch. Ich kann das sehr gut nachfühlen.
Dresden ist eine Reise wert! *sagt eine Berlinerin*
Ich wünsche viel Spaß!!
Bitte verlassen Sie Dresden nicht, ohne einen Besuch in der Planwirtschaft (Dresden Neustadt, Louisenstraße). Und sagen Sie unbedingt Erich Käster „Hallo“, der am Albertplatz auf einer Mauer sitzt…als kleiner Junge. Vielleicht lesen Sie überhaupt vorher noch „Als ich ein kleiner Junge war“ von Kästner. Das Buch wird Ihnen die Stadt sehr nahe bringen. Und ansonsten: Möchten Sie weitere Tipps?
Die Planwirtschaft ist tatsächlich geplant. Mit Kulinarischem kennen sich die Damen aus.
Weitere Tipps: gerne. Allerdings befürchte ich, dass nur noch wenige Zeitfenster übrig sind. :o(
Also ich find es auch schöner ungeplant irgendwo hinzugehen.
Wenn es dann irgendwo schön ist kann man solange verweilen wie man mag und steht nicht unter Zeitdruck, weil man dringend noch woanders hinmuß.
Vielleicht einige Punkte locker verabreden, frei nach dem Motto : „Würde ich gerne mal sehen !“. Nur nicht alles so ernst nehmen mit der Planung. Streß ist schlecht für den Erhlungsfaktor.
Wahre Worte.
Hinfahren, treiben lassen und genießen, was man gerade sieht.
Zwischendrin ausbüxen ist unbedingt empfehlenswert…
Dringend ausbüxen! Sonst kriegen Sie Stresspickelchen- und das will man ja nicht im Urlaub…
Und was ist nun mit dem grünen Gewölbe?
Das eine Huhn geht alleine hin, weil keiner mit will. Die anderen Hühner machen derweil etwas anderes. Und ich büxe aus.
Also, ich war NUR im grünen Gewölbe, für mehr blieb zwischen den Kundenterminen keine Zeit…aber ich fand es toll! So! :-)
Also, ich finde goldenes Kaffeezeug ja nicht so spannend.
Wenn Sie etwas über Leben und Sterben, Essen und Trinken, Sexulaität und Denken errfahren wollen, dannn sollten sie dies hier nicht versäumen:
http://www.dhmd.de/neu/index.php?id=533
(früher gab es da mal einen begehbaren Darm ;-)
Das Hygiene-Museum war 1999 schon toll, als ich das erste Mal in Dresden war. Sollte das Wetter schlecht sein, gehe ich hin. Das ist sicher.
Pillnitz hätt ich unbedingt empfohlen. Das Schloß, das Palmenhaus – und stadtauswärts rechts am Ortsende eine kleine Weinkellerei …
Das Grüne Gewölbe – ich würde darauf verzichten und mir die Bunte Republik Neustadt ansehen (was davon noch übrig ist).
Mein Reden.
Überhaupt, vielleicht sollten Sie ernsthaft darüber nachdenken, zu verlängern: der Weiße Hirsch, das Cafe Toskana am Blauen Wunder, die garnicht soooo hässliche Waldschlösschenbrücke und der ein Stücken oberhalb gelegene Aussichtspunkt „Stille Musik“, das Japanische Palais, Johannstädter Fährgarten (Faßbrause!), samstags Trödelmarkt an der Albertbrücke…
Oder Sie fahren im Sommerurlaub nochmal.
Verlängern ist schlecht, wegen diesem … wie heißt es noch … dieses Dings … Arbeit! Also eher Sommerurlaub.
Na, ich fahre für gewöhnlich NUR für das Elbhangfest nach Dresden. Da braucht es kein kulturelles Beiprogramm mehr, sondern eigentlich nur ein klappriges Fahrrad und gutes Wetter. Na, und das Bändel eben, der Dreitageseintritt – die besten Voraussetzungen, ein Highlight im Sommer zu werden.
Viel Spass!
9 Euro Eintritt sind zudem geschenkt.
fahrn’se mit der pioniereisenbahn durch den großen garten! und das hygienemuseum empfehle ich ebenfalls.
Die Sache mit der Pioniereisenbahn möchte Huhn 3 unbedingt machen, während die Hühner 1 bis 2 und 4 lieber eine Elbkreuzfahrt machen wollen.
Wissense was? Ich fahre dort jetzt einfach hin und gucke dann. Das ist mir alles zu verwirrend im Vorfeld.
Ich persönlich fand die Zwingerführung sehr interessant, als ich dort war. Und das „Museum Festung Dresden“ unter der Brühlschen Terrasse.
Ist zugegebenermaßen ein bisschen was anderes als die Semperoper und Schloss Pillnitz.
Gibt’s auch etwas mit Folterkeller und Hungerturm? Ein bisschen Grusel finde ich gut (aber nicht zu doll).
ich habe eben im Fernsehen einen Bericht über deutsche Gastronomie gesehen und dabei woher Dein Blogname kommt ;)
Oh, noch niemand hat etwas zu Frl. Kerstin gesagt. Ich war vor 4 Jahren mit einer „organisierten Frauengruppe“ in Dresden und die Führung machte Frl. Kerstin. Hach, nix von den üblichen Stadtführungssprüchen, herrlich lebendig und unverquast, einfach klasse! Da wünsche ich euch ganz viel Spaß! LG, Iris
Dresden ist schön.
… mit vielen Grüßen aus LE(ipzig) –> http://www.l-iz.de/Bildung/Bücher/2011/05/Barocke-Stadtbesichtigung-Dresden-an-einem-Tag.html
[…] Sabine hat unsere vier Tage minutiös verplant. Neustadt, Pillnitz, Stadtführung, Führung durch die Semperoper, Schloss, Flohmarkt, […]